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Die Bruderschaft der Woelfe

Die Bruderschaft der Woelfe

Titel: Die Bruderschaft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Farland
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drinnen nach Pferden. Hier auf der Ebene zu beiden Seiten des Flusses Wind züchtete Groverman die meisten Pferde und einen großen Teil der Rinder für das Land Heredon. In wenigen Wochen fand das Tolfest statt, wenn die Rinder vor dem Winter geschlachtet wurden. Schon jetzt hatte man die Tiere draußen vor der Stadt eingepfercht, und bald würde man sie nach Norden zu den verschiedenen Burgen und Dörfern treiben.
    Während der nächsten Wochen würde auf Groverman
    hektisches Treiben herrschen. Hinzu kam, daß jetzt, nach dem Ende des Hostenfestes, ein großer Teil der eigentlichen Arbeit für die Pferdezüchter zu Ende ging: In den vergangenen Wochen hatte man Hunderte von Wildpferden eingefangen und zusammen mit den edelsten und zahmsten Reittieren, die man finden konnte, in Boxen zusammengesperrt. Bei diesen heimischen Tieren handelte es sich um Streitrösser, die für die Schlacht ausgebildet worden waren, oder um Pferde, wie sie die Boten benutzten, flinke Tiere, die schneller liefen als der Wind.
    Sie besaßen alle eine oder zwei Gaben der Körper-oder Geisteskraft und setzten sich soeben in der Herde durch – indem sie mit den wilden Leithengsten kämpften. Einem gewöhnlichen Pferd so etwas zuzumuten, es mit einem Kraftpferd zusammenzusperren war brutal, aber lebensnotwendig. Hatten die Wildpferde die gezüchteten erst einmal als Leittiere anerkannt, konnten Grovermans Annektoren mit den Zwingeisen unter die Wildpferde treten, Eigenschaften für die heimischen Tiere entnehmen und auf diese Weise Kraftpferde von ungeheurem Wert erzeugen.
    Angesichts so vieler Lords, die in den Krieg zogen, und so vieler Pferde, die zur Übernahme von Gaben bereit waren, wußte Erin, daß es schwierig werden würde, ein brauchbares Tier zu finden. Selbst in einem guten Jahr waren Kraftpferde schwer erhältlich.
    Sie begab sich zu den Stallungen nördlich der Burg und sah sich nach etwas Geeignetem um.
    Dort stieß sie auf wenigstens einhundert Lords. Sie
    stolzierten umher, verlangten, daß die Stallburschen ihnen die Zähne der Pferde im Schein der Fackeln zeigten, und ergingen sich in anderen Formen der Torheit.
    Erin wandte sich einfach an den Stallmeister. Ein
    Stallbursche hatte ihren Akzent erkannt und ihr erklärt, sein Meister sei ein prächtiger alter Pferdekenner aus Fleeds, ein Mann mit Namen Bullings.
    Sie traf ihn im Stall der Übereignerpferde an, einem
    gewaltigen Gebäude in einem befestigten Teil der Stadt.
    Dort waren jene Tiere untergebracht, die Gaben abgetreten hatten – schwächliche Gäule, die kränkelten, nachdem sie eine Gabe des Stoffwechsels abgegeben hatten. Gut dreitausend Pferde wurden hier versorgt – blinde und taube, Pferde, die in Schlingen gehalten wurden, weil sie nicht stehen konnten.
    Einige Pferde, die eine Gabe der Anmut abgetreten hatten, wurden mit Haferschleim gefüttert, den man ihnen in den Magen preßte, weil ihre Eingeweide gewöhnliches Futter nicht mehr verdauen konnten. Die Versorgung dieser Tiere erwies sich als überaus aufwendig, denn sie litten unter Blähsucht und benötigten häufig Massagen.
    Sogar um diese Tageszeit war noch ein Dutzend Annektoren damit beschäftigt, Gaben zu übertragen. Sie entdeckte den Stallmeister.
    »Meister Bullings? Ich bräuchte ein Pferd, mit dem man in den Krieg ziehen kann«, sagte sie. »Ihr kennt Eure Tiere.
    Welches ist Euer bestes?«
    »Für eine Pferdefrau aus Fleeds?« fragte der Angesprochene und schien zu überlegen. Sie war ihm nie zuvor begegnet. Aus seiner Art zu reden schloß Erin, daß er versuchen würde, ihr ein minderwertiges Tier anzudrehen, und zwar ungeachtet der Tatsache, daß sie beide aus Fleeds stammten.
    Was er natürlich als seine Pflicht betrachtete, jetzt, da so viele Männer aus Heredon in den Krieg zogen. Die edelsten Tiere würden dem König vorbehalten bleiben, an seine Leibgarde gehen oder an bevorzugte Lords.
    Hinter ihr öffnete sich die Stalltür, und Erin hörte schwere Schritte und das Klirren eines Kettenhemdes.
    Offenbar wollten noch andere Ritter mit dem Stallmeister verhandeln. Lange würde sie seine Aufmerksamkeit nicht für sich beanspruchen können.
    »Ganz recht, ein Pferd für eine Pferdefrau aus Fleeds«, antwortete sie. »Mir ist jedes Tier recht, wenn es mich nur bis morgen in die Heimat bringt.«
    Hinter ihr sprach der Erdkönig persönlich: »Irgendein Tier wird nicht genügen«, sagte er. »Diese Pferdefrau ist die Tochter von Königin Herin der Roten und hat heute einem Prinzen aus

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