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Die Bruderschaft der Woelfe

Die Bruderschaft der Woelfe

Titel: Die Bruderschaft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Farland
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Süd-Crowthen das Leben gerettet.«
    Erin drehte sich um. Sie hatte Gaborn nichts von ihrer Tat erzählt und auch sonst niemandem, aber offenbar gönnten sich die Zungen der Schwätzer niemals Ruhe. Sie und Celinor waren gezwungen gewesen, bei anderen auf dem Pferd mitzureiten.
    »Euer Hoheit«, erwiderte Bullings und sank auf ein Knie.
    Der Stallmeister hielt seinen Boden so sauber, daß er nicht befürchten mußte, seine Lederhosen dabei zu beschmutzen.
    Gaborn wirkte blaß und schwach. Erin wollte ihm sofort erzählen, was sie über König Anders’ Intrigen herausgefunden hatte, ein Blick warnte sie jedoch, es besser zu unterlassen. So, wie er aussah, hatte er nichts dringender nötig, als sich in ein Bett fallen zu lassen, und ihre Neuigkeiten würden ihn nur stundenlang um die wohlverdiente Ruhe bringen.
    Außerdem, dachte Erin, kann ich das allein erledigen.
    Gaborn fragte den Stallmeister: »Welches ist Euer bestes Tier? Das allerbeste.«
    Bullings stammelte fast. »Ich habe hier ein prächtiges Streitroß, Euer Hoheit. Es ist gut ausgebildet, hat ein gutes Herz, und fünfzehn Gaben stehen für es zu Buche.«
    »Ein prachtvolles Tier«, bestätigte Gaborn. »Es sollte für eine Pferdefrau aus Fleeds gut genug sein, meint Ihr nicht?«
    »Aber, Euer Hoheit…«, wandte Bullings ein. »Das kann ich unmöglich tun. Der Herzog zieht mir das Fell über den Kopf und verscherbelt es an die Kürschner! Dieses Pferd war als Geschenk von ihm für Euch gedacht!«
    »Wenn es aus freien Stücken gegeben wurde«, beharrte
    Gaborn, »dann kann ich es überlassen, wem ich will.«
    »Euer Hoheit«, widersprach Erin verlegen, »ein solches Pferd könnte ich niemals annehmen!« Das war ehrlich gemeint, denn ein solches Tier geziemte allein einem König. Sie getraute sich nicht, ein Pferd anzunehmen, welches rechtmäßig dem Erdkönig zustand. »Kommt nicht in Frage!«
    Gaborn lächelte amüsiert. »Nun, wenn Ihr es ablehnt, dann bin ich überzeugt, daß der Stallmeister etwas anderes für Euch finden wird.«
    »Sehr wohl, Euer Hoheit«, beeilte Bullings sich, die
    Gelegenheit beim Schopf zu ergreifen, »ich habe eine prächtige Stute von so umgänglichem Charakter, ja, ich würde sie heiraten, wenn ich könnte! Ich werde sie augenblicklich holen.« Als hätte er alle anderen Pflichten vergessen, lief er durch eine Tür nach draußen.
    Staunend sah Erin Gaborn an. »Ihr wußtet, daß er mir kein passables Pferd verkaufen würde!«
    »Ich möchte mich für sein wenig entgegenkommendes
    Verhalten entschuldigen«, erwiderte Gaborn. »Gute Pferde sind zur Zeit in Heredon schwer zu finden. Mein Vater hat die meisten von Raj Ahtens Streitrössern getötet, daher hat Raj Ahten von Sylvarresta gestohlen, was er konnte.
    Zur Zeit haben wir genügend Zwingeisen für einige
    hervorragende Tiere, hingegen hatte König Sylvarresta nur einige wenige hundert Schlachtrösser in der Ausbildung.
    Herzog Groverman und ich haben getan, was wir konnten, uns auf diese Versorgungslücke einzustellen. Aber selbst wenn wir nur halb ausgebildeten Schlachtrössern Gaben überlassen, die eigentlich erst nächstes Jahr Gaben erhalten sollten, kommen wir lediglich auf vier-oder fünfhundert zusätzliche gute Pferde, die für die Schlacht geeignet sind.
    Groverman wird also nicht bereit sein, Euch ein passables Pferd zu verkaufen – gleich, zu welchem Preis. Offen gesagt, ich hätte Euch ebenfalls keines verkauft.«
    Das waren schlechte Nachrichten. Erin war jedoch froh zu sehen, daß Gaborn sich mit diesen Dingen befaßte. Sie selbst war nicht daran gewöhnt, über die wirtschaftliche Seite des Krieges nachzudenken.
    Ohne eine angemessene Kavallerie würde Heredon sich bei seiner Verteidigung auf Infanterie und Bogenschützen verlassen müssen. In den letzten Tagen hatte sie die Übungen der Truppen beobachtet – auf den Feldern südlich von Burg Sylvarresta hatten Tausende junger Männer mit Pfeil und Bogen geübt, während auf der Westseite der Burg tausend weitere ihre Fertigkeiten im Gebrauch von Spießen und Schwertern trainierten. Sogar angesichts der vielen, vielen Schmiede, die in Heredon ansässig waren, würde Gaborn Monate brauchen, seine Infanterie angemessen mit Rüstungen und Helmen auszustatten. Unterwegs heute bei ihrem Ritt durchs Dorf hatte sie das Klirren und Hämmern aus den Schmieden jedoch ein wenig beruhigt.
    Auf seinen Schultern mußte ein ungeheures Gewicht lasten.
    Nein, sie sollte ihm besser nicht auch noch Geschichten über einen

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