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Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Titel: Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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Tarik el-Kharim, während er schon zum Brunnen eilte, um rasch den Eimer am Seil in den dunklen Schacht hinunterzulassen. »Ein kühler Trunk und ein feuchtes Tuch wirken manchmal Wunder!«
    Gerolt lief indessen zu dem kleinen Mädchen, das vielleicht sie ben, acht Jahre alt war und sich schluchzend über seinen gleich falls bewusstlosen Vater geworfen hatte. Das Mädchen hatte sei nen Kopf auf die mächtige, rund gewölbte Brust gepresst und die Hände in die Kleidung des vermeintlich Toten gekrallt. Und mit grenzenloser Verzweiflung rief es in einem fort: »Er ist tot!...Pa pa ist tot!...Sie haben Papa getötet!« Dabei liefen ihm die Trä nen nur so über das Gesicht. »Nein, dein Vater ist nicht tot! Er hat von dem Schlag nur das Be wusstsein verloren!«, versuchte Gerolt, das Mädchen zu beruhigen, und hoffte, dass er sich auch nicht irrte. Der Kaufmann blutete aus einer Platzwunde am Kopf, die aber kaum zum Tod geführt haben konnte. Und zu seiner großen Erleichterung hörte er den Kaufmann Gustave Granville nun stöhnen. »Siehst du, er lebt!... Seine Augen bewegen sich schon! Gleich kommt er wieder zu sich. Es wird alles gut. Du brauchst also nicht mehr zu weinen. Dein Vater steht be stimmt gleich wieder auf den Beinen.« Und um das Mädchen abzu lenken, fragte er: »So, und jetzt verrate mir mal, auf welchen Namen du hörst.« Er erinnerte sich an die beiden Namen, die der Kaufmann kurz vor Ausbruch des Kampfes genannt hatte. »Auf Beatrice oder Heloise? Der eine Name ist ja so wunderschön wie der andere.« »Heloise . . . Beatrice heißt meine ältere Schwester«, antwortete das Mädchen mit tränenerstickter Stimme und schluchzte noch zweimal heftig, schöpfte bei seinen Worten jedoch sofort Hoff nung. Es gab die Kleidung des Vaters frei und hob den Kopf, um sich nun selber davon zu überzeugen, dass er lebte. Stöhnend schlug Gustave Granville die Augen auf. Er fasste sich an den Kopf und versuchte, sich aufzurichten, schaffte es aber nicht, seinen gewichtigen Körper auf die noch kraftlosen Beine zu bekommen.
    Gerolt half ihm, sich so weit aufzurichten, dass er sich gegen die Hauswand lehnen konnte. Mit benommenem Blick und schmerz verzerrtem Gesicht sah er ihn an. »Sind... sind...sie weg?«, stieß er abgehackt hervor, während er die Hand seiner kleinen Tochter Heloise tätschelte, die sich an ihn geschmiegt hatte und nun Tränen unendlicher Erlösung vergoss. Gerolt nickte. »Zwei haben für ihre Schandtat mit dem Leben be zahlt, wie Ihr seht«, sagte er und deutete mit dem Kopf auf die beiden Toten, die im Staub des Innenhofes lagen. »Die anderen haben den Kampf aufgegeben und es vorgezogen, ihr Heil in der Flucht zu suchen.« Ein ungläubiger Ausdruck trat auf das blutbeschmierte Gesicht des Kaufmanns. »Zu dritt habt Ihr das Pack in die Flucht geschlagen? Gott segne Euch für Euren Mut und Eure Fechtkunst! Nicht auszu denken, was geschehen wäre, wenn der Allmächtige Eure Schritte nicht noch zur rechten Zeit an diesen Ort gelenkt hätte!« Seine freie Hand tastete nach der Kopfwunde und zuckte sofort zurück, als die Berührung offenbar einen scharfen Schmerz auslöste. »Seid unbesorgt, es handelt sich nur um eine harmlose Platzwun de, die rasch verheilen wird«, versicherte Gerolt. »Ihr werdet wohl noch eine Weile unter Kopfschmerzen leiden, aber das dürf te auch alles sein. Sagt, wo wir saubere Tücher in Eurem Haus fin den, und wir werden Euch helfen, die Wunde zu säubern, damit sie sich nicht entzündet, und einen Druckverband anzulegen.« »In einer der Kisten auf dem Fuhrwerk findet Ihr jede Menge La ken und Tischleinen, werter Herr Tempelritter! Und zwar in der Truhe mit der farbigen Bemalung«, erklärte Gustave Granville und schaute dann besorgt zum Fuhrwerk hinüber. »Aber sagt, was ist mit meiner Tochter Beatrice? Haben die Schurken ihr etwas zu leide getan?«
    »Ihr könnt ganz unbesorgt sein. Es ist nichts geschehen, was ihrem guten Ruf hätte Schaden zufügen können. Sie hat sich tapfer gewehrt. Ihr könnt stolz auf sie sein, Herr Granville«, beruhigte Gerolt den Kaufmann, dem die Angst um die Ehre seiner älteren Tochter ins Gesicht geschrieben stand, hatte doch eine geschändete junge Frau in seinen Kreisen zumeist eine schmachvolle Zukunft vor sich. »Gepriesen seien die segensreiche Gottesmutter und Ihr Tempelherren!«, stieß Gustave Granville dankbar hervor und schlug das Kreuz. Indessen hatte Maurice der jungen Frau aus dem Eimer, den Tarik el-Kharim vom Brunnen

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