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Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Titel: Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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herbeigebracht hatte, ein wenig Wasser ins Gesicht gespritzt und auf die Stirn getröpfelt. Und jetzt kam auch sie zu sich. Verwirrt blinzelte sie den vor ihr knienden Tempelritter aus ihren blassblauen Augen an. »Was . . . was ist geschehen?«, murmelte sie mit schwacher Stimme, während ihr Blick verstört hin und her irrte, als fürchtete sie, das Gesindel jeden Moment wieder auftauchen zu sehen. »Ihr seid in Sicherheit, werte Frau!«, sprach Maurice beruhigend auf sie ein und hielt ihre Hand. »Niemand wird Euch etwas antun, Ihr habt das Wort eines Templer. Wir haben die Bande von Eurem Hof gejagt.« Beatrice Granville murmelte einen Dank, erhob sich und richtete dann verlegen ihr verrutschtes Kleid. Die Farbe kehrte nun wieder in ihr anmutiges Gesicht zurück. »Sagt mir Euren Namen, mein Herr«, bat sie. »Maurice von Montfontaine«, stellte er sich mit einer fast höfisch galanten Verbeugung vor, als befände er sich auf dem Turnier-platz, wo man seiner Dame, für die man in den Wettkampf ritt und deren Tuch man sich an die Turnierlanze band, vor Beginn noch einmal die Ehre erwies. Und mit einer nicht weniger form vollendeten Geste zu seinen Ordensbrüdern hin fügte er hinzu: »Und das sind meine Mitbrüder Gerolt von Weißenfels und...Tarik el-Kharim, die mir im Kampf beigestanden haben! Es war uns eine Ehre, Euch zu Diensten gewesen sein zu dürfen und Euch aus den Händen dieser Mörderbande zu befreien!« Ein strahlendes Lächeln begleitete seine zuckersüßen Worte. Gerolt fand, dass diese Bemerkung, mit der Maurice von Montfontaine seine eigene Rolle im Kampf nicht unwesentlich über die seiner Kameraden stellte, wohl typisch für den zur Großspurigkeit neigenden Franzosen war, und er bemerkte, dass auch Tarik el-Kharim sich dazu seine Gedanken machte. Denn der Levantiner zog sogleich die Augenbrauen hoch. Doch der schnelle Blick, den er mit Gerolt tauschte, war ohne Verärgerung, sondern wurde von einem belustigten Gesichtsausdruck begleitet. Und ein leichter Spott schwang in Tariks Stimme mit, als er scheinbar bescheiden darauf bemerkte: »Was immer meine werten Tempelbrüder ehrt, ehrt auch mich.« Beatrice stand noch viel zu sehr unter dem Schock des blutigen Geschehens, als dass sie den Spott in seinen Worten hätte wahrnehmen können. Sie richtete ihren Dank nun auch an ihre beiden anderen Retter, die Maurice »beigestanden« hatten. Gerolt hatte den Eindruck, dass Maurice die Hand der hübschen jungen Frau nur widerwillig losließ. Und er bestand darauf, an ihrer Seite zu bleiben, sie unter den Arm zu fassen und sie zu stützen, als sie sich hinüber zu ihrem Vater begab. Gustave Granville, der inzwischen auf die Beine gekommen war, nahm seine Älteste in den Arm und spendete ihr einige Worte des Trostes, mit denen er wohl auch seine eigenen aufgewühlten Nerven zu beruhigen gedachte. Dann jedoch schimpfte er auf seinen Diener, den er dafür verantwortlich machte, dass die Bande den Überfall auf ihn und seine Töchter überhaupt erst gewagt hatte. »Yussuf, dieser nichtsnutzige Kerl, hätte doch mit den Pferden schon längst zurück sein müssen! Mich würde es gar nicht wundern, wenn er die Pferde verkauft und sich mit dem Geld aus dem Staub gemacht hätte!« »Reg dich nicht wegen Yussuf auf, Vater«, sagte Beatrice und löste sich aus seiner Umarmung. »Es gibt für uns jetzt Wichtigeres zu tun. Deine Kopfwunde muss verbunden werden und die Herren Tempelritter haben mehr als nur Worte des Dankes verdient, dass sie für uns ihr Leben riskiert haben.« »Recht hast du, mein Augenstern! Wir werden ewig in der Schuld dieser edlen Ritter stehen. Und unser Dank soll sich wirklich nicht allein in wohlfeilen Worten erschöpfen!«, versicherte Gustave Granville eilfertig und wollte die Ordensritter dazu überreden, mit ihm zuerst einmal mit einen Becher von seinem besten Roten auf die glückliche Rettung anzustoßen. Darauf ließen sich die drei Templer jedoch nicht ein, obwohl Maurice einer solchen Stärkung anfangs alles andere als abgeneigt schien. Doch Gerolt erinnerte ihn nachdrücklich daran, dass sie im Hafen noch etwas Dringendes zu erledigen hatten und man dort auf sie wartete. Auch mussten die beiden Leichen weggeschafft und das Blut mit einigen Eimern Brunnenwasser weggespült werden. Tarik el-Kharim bot sich an, diese unangenehme Aufgabe zu übernehmen. Und so begleiteten nur Gerolt und Maurice die Granvilles kurz ins Haus, wo Beatrice plötzlich am ganzen Leib zu zittern begann, als

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