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Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Titel: Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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nämlich dass Sultan el-Ashraf Khalil sich mit seinem Heer an den Mauern von Akkon die Zähne ausbeißen würde, wenn nur jeder wehrfähige Mann bereit gewesen wäre, zu bleiben, eine Waffe in die Hand zu nehmen und zu kämpfen. Der Quartiermeister begrüßte sie an der Laufplanke, fragte sie respektvoll nach ihrem Begehren und führte sie dann sofort in die Kajüte von Kapitän Demetrios, der das Schreiben in Empfang nahm und es wegschloss. Damit hatten sie ihren Auftrag erledigt. Wenig später saßen sie in der Weinschenke des Griechen Alexios, der sich nicht zu Unrecht rühmte, seinen Gästen nur das Beste von den Weinbergen seiner Heimat aufzutischen. Das Geschäft an diesem Tag lief schlecht für ihn, wie er klagte, und die Taverne war tatsächlich so gut wie leer.
    »An solchen Tagen steht den Leuten nicht der Sinn nach einem gu ten Tropfen, dessen Duft einem das Himmelreich der Genüsse auf der Zunge verspricht und der dieses Versprechen dann auch mit köstlichem Engelsfeuer in Gaumen, Kehle und Magen hält«, jammer te der kleinwüchsige Mann mit den dicken, fleischigen Lippen und den buschigen Augenbrauen, als er ihnen den ersten Krug brachte. »Wer sich jetzt zum Zechen in eine Schenke begibt, der betrinkt sein Unglück mit billigem Gepanschten, der einem die Gedärme zer frisst und schleichende Fäulnis im Hirn hervorruft! Was soll ich jetzt nur machen? Für die Fässser, die ich noch im Keller habe, finde ich keinen Frachtraum. Und wenn doch, könnte ich ihn nicht bezahlen!« »Deine Sorgen möchte ich haben, Alexios«, sagte Maurice und griff zum Krug. »Aber wenn du dich ebenfalls aus dem Staub machst und nicht weißt, wohin mit dem guten Wein, dann helfen wir dir gern aus der Not.« »Bitte einen Templer um einen Ratschlag, und ehe du dich ver siehst, findest du dich all deiner Güter beraubt und als Bettler wieder!« Alexios verdrehte dabei gequält die Augen, warf die Hände in einer Geste jämmerlicher Resignation in die Luft und verschwand im hinteren Teil der Schenke. Kaum hatten Gerolt und Maurice den ersten Schluck Roten aus ihren irdenen Humpen genommen, als Tarik bei ihnen eintraf. Er setzte sich ihnen gegenüber an den Tisch. Wortlos und ohne da rauf zu warten, dass ihm der Schankwirt einen eigenen Stein humpen brachte, griff er zum Krug, setzte ihn an die Lippen und gönnte sich einen kräftigen Zug. Maurice runzelte die Stirn. »Dein Durst in Ehren, Tarik el-Kharim ibn was-weiß-ich«, sagte er und fragte leicht ungnädig: »Aber hät test du nicht noch warten können, bis Alexios dir deinen eigenen Humpen bringt?«
    Alexios eilte schon heran, um einen dritten Steinbecher auf den Tisch der Tempelritter zu stellen. ». . . Ibn Suleiman al-Bustani«, half Tarik dem Gedächtnis von Maurice auf die Sprünge. »Und was meinen schnellen Griff zum Krug angeht, werter Ordensbruder, so war ich mir nicht sicher, ob ich mir in deinen Augen mehr als nur einen Fingerhut voll Wein verdient habe. Immerhin haben wir dir ja nur ein wenig ›beigestanden‹, wenn ich mich an deine Worte recht erinnere.« Gerolt lachte auf, hielt er diesen bissigen Seitenhieb des Levantiners doch für mehr als gerechtfertigt. Maurice schoss das Blut ins Gesicht. »Nun legt doch nicht gleich jedes Wort auf die Goldwaage, das in der Hitze des Gefechts gesprochen wird, Kameraden!«, verteidigte er sich verlegen. »Ich will ja zugeben, dass ich in meiner Wortwahl vielleicht ein wenig ungeschickt gewesen bin.« »Na, so ungeschickt kam mir deine Wortwahl aber gar nicht vor«, erwiderte Tarik el-Kharim und schenkte sich ein. »Du hast damit mächtig Eindruck auf diese bildhübsche Beatrice gemacht. Welche junge Frau lässt sich nicht gern von einem so heldenhaften Ritter vor Schändung und Tod retten, der es gleich mit einer siebenfachen Übermacht aufnimmt und diese fast allein in die Flucht schlägt. Da durften wir doch dankbar sein, dass von deinem Ruhm auch ein wenig auf uns Hilfstruppen abgefallen ist.« Nun brach Gerolt in schallendes Gelächter aus. »Richtig! Und von der Hitze des Gefechtes konnte da ja wohl keine Rede mehr sein. Mir schien eher, dass dich beim Anblick dieser Schönen eine ganz andere Hitze befallen hat, die mit unserem Ordensgelübde schlecht in Einklang zu bringen ist!« Maurice blickte grimmig von einem zum andern. Dann entschied er sich wohl, ihnen die spöttischen Bemerkungen nicht krumm zunehmen und nicht länger unglaubwürdige Ausflüchte zu machen. »Also gut, ich beuge mich und gebe zu, dass ich

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