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Die Brüder Karamasow

Die Brüder Karamasow

Titel: Die Brüder Karamasow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fëdor Michajlovic Dostoevskij
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totschlagen, wie man eine Fliege totschlägt, und zwar zuallererst mich. Aber noch mehr als das fürchte ich etwas anderes: daß man mich für mitschuldig hält, wenn er irgend etwas Sinnloses gegen seinen Vater verübt.«
    »Warum sollte man dich für mitschuldig halten?«
    »Weil ich ihm heimlich diese Signale mitgeteilt habe.«
    »Was für Signale? Wem hast du sie mitgeteilt? Hol‹ dich der Teufel, sprich deutlicher!«
    »Ich muß offen gestehen«, erwiderte Smerdjakow langsam und mit pedantischer Ruhe, »daß ich da ein Geheimnis mit Fjodor Pawlowitsch habe. Sie wissen selbst, oder vielleicht wissen Sie es nicht, daß er sich schon seit einigen Tagen von innen einschließt, sowie es Nacht oder auch nur Abend wird. Sie sind in der letzten Zeit jedesmal frühzeitig auf Ihr Zimmer zurückgekehrt, und gestern sind Sie überhaupt nicht ausgegangen, daher wissen Sie vielleicht nicht, mit welcher Sorgfalt er sich jetzt immer nachts einschließt. Und selbst wenn Grigori Wassiljewitsch käme, so würde er ihm nicht aufmachen, es sei denn, er erkennt ihn an der Stimme. Aber Grigori Wassiljewitsch kommt nicht, weil ich den Herrn in seinen Zimmern jetzt allein bediene. So hat er es bestimmt, als diese Geschichte mit Agrafena Alexandrowna begann. Zur Nacht aber entferne ich mich auf seine Anordnung jetzt ebenfalls und übernachte im Seitengebäude. Bis Mitternacht darf ich jedoch nicht schlafen, sondern habe Wachdienst. Ich muß aufstehen, auf dem Hof umhergehen und warten, daß Agrafena Alexandrowna kommt, denn er wartet schon seit mehreren Tagen wie ein Verrückter auf sie. Er spekuliert so: Sie hat Angst vor ihm, nämlich vor Dmitri Fjodorowitsch, vor Mitka, und darum wird sie spätnachts hintenherum kommen. ›Du aber‹, sagt er, ›paß bis Mitternacht auf, und noch länger. Und wenn sie kommt, dann lauf an meine Tür oder an eines der Fenster zum Garten und gib mir ein Klopfsignal, die beiden ersten Male langsam, so: eins, zwei, und dann dreimal schneller: tuck-tuck-tuck. Dann‹, sagt er, ›werde ich wissen, daß sie gekommen ist, und werde leise die Tür aufmachen.‹ Und noch ein anderes Signal hat er mitgeteilt für den Fall, daß sich etwas Außerordentliches zutragen sollte. Zuerst zweimal schnell: tuck-tuck, und dann nach einer kleinen Pause noch einmal viel stärker. Dann wird er wissen, daß etwas Unerwartetes geschehen ist und ich ihn dringend sprechen muß. Dann wird er mir ebenfalls aufmachen, und ich soll hereinkommen und Bericht erstatten. Dieses zweite gilt für den Fall, daß Agrafena Alexandrowna nicht selbst kommen kann, sondern irgendwelche Nachricht schickt. Außerdem kann auch Dmitri Fjodorowitsch kommen, dann muß ich Nachricht geben, daß er in der Nähe ist. Vor Dmitri Fjodorowitsch hat er große Angst. Selbst wenn Agrafena Alexandrowna schon gekommen sein sollte und er sich mit ihr eingeschlossen hat, selbst dann bin ich unbedingt verpflichtet, ihm durch dreimaliges Klopfen zu melden, falls Dmitri Fjodorowitsch sich irgendwo in der Nähe zeigen sollte. Das erste Signal, mit fünf Schlägen, bedeutet also: Agrafena Alexandrowna ist gekommen. Das zweite Signal, mit drei Schlägen: Es liegt etwas sehr Dringendes vor. So hat er es mir selbst mehrmals vorgemacht und erklärt. Da nun in der ganzen Welt niemand außer mir und ihm über diese Signale Bescheid weiß, wird er aufmachen, ohne irgendwie zu zweifeln oder zu fragen, wer da sei. Und sehen Sie: Diese Signale sind jetzt auch Dmitri Fjodorowitsch zur Kenntnis gelangt.«
    »Wie sind sie ihm zur Kenntnis gelangt? Hast du sie ihm mitgeteilt? Wie konntest du dich unterstehen, das zu tun.«
    »Aus Angst. Wie hätte ich es wagen sollen, ihm gegenüber zu schweigen. Dmitri Fjodorowitsch fährt mich jeden Tag an: ,Du betrügst mich, du verbirgst mir etwas! Ich werde dir beide Beine brechen!‹ Da habe ich ihm eben diese geheimen Signale mitgeteilt, damit er wenigstens meine Ergebenheit sieht und so zu der Überzeugung kommt, daß ich ihn nicht hintergehe.«
    »Wenn du glaubst, daß er versuchen wird, unter Mißbrauch dieser Signale einzudringen, so laß ihn nicht herein!«
    »Aber wenn ich in einem Anfall daliege, wie soll ich ihn dann nicht hereinlassen? Selbst wenn ich es wagen würde, ihn zurückzuhalten, obwohl ich doch weiß, was für ein jähzorniger Mensch er ist.«
    »Hol' dich der Teufel! Woher bist du denn so fest überzeugt, daß du einen Anfall bekommst? Machst du dich über mich lustig?«
    »Wie würde ich wagen, mich über Sie lustig zu

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