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Die Brüder Löwenherz

Die Brüder Löwenherz

Titel: Die Brüder Löwenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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bißchen Grips im Schädel!« zeterte er.
    »Wolle neben einen Herd zu werfen! Seht ihr nicht, daß er glüht und daß die Funken stieben?«
    Da brauste der mit der Warze auf.
    »Halt den Mund, Alter«, schrie er.
    »Sonst weiß ich verschiedene Mittel, ihn dir zu stopfen!«
    Aber Matthias ließ sich nicht einschüchtern.
    »Dann räumt jetzt wenigstens auf«, sagte er.
    »Guckt euch doch an, wie es hier aussieht! Wie in einem Schweinestall!«
    Das war die richtige Art, sie loszuwerden.
    »Räum deinen Schweinestall gefälligst selber auf, Alter«, sagte der mit der Warze und marschierte als erster hinaus. Die anderen folgten ihm. Die Tür ließen sie sperrangelweit offen.
    »Anstand kennen die nicht«, sagte Matthias.
    »Welch Glück, daß es plötzlich brannte«, sagte ich.
    »Oh, welch ein Glück für Jonathan!«
    Matthias blies auf seine Fingerspitzen.
    »Ja, so ein kleines Feuerchen kann schon sein Gutes haben«, sagte er.
    »Nur verbrennt man sich, wenn man mit bloßen Händen glühende Kohle aus dem Herd holt.«
    Aber noch waren unsere Sorgen nicht zu Ende. Sie durchsuchten auch den Stall, und kurz darauf kam der mit der Warze zurück und sagte zu Matthias:
    »Du hast ja zwei Pferde, Alter! Im Heckenrosental darf aber niemand mehr als eins haben, das weißt du! Wir schicken heute abend einen Mann rüber. Er holt das mit der Blesse, das hast du Tengil abzuliefern.«
    »Aber es gehört dem Jungen«, protestierte Matthias.
    »Soso! Na, jetzt gehört es jedenfalls Tengil.«
    So sprach er, dieser Soldat. Und da fing ich an zu weinen. An diesem Abend wollten Jonathan und ich doch fort! Unser langer unterirdischer Gang war fertig. Und erst jetzt kam mir der Gedanke - wie um alles in der Welt sollten wir denn Grim und Fjalar mitnehmen? Sie konnten ja nicht durch einen unterirdischen Gang kriechen. Was für ein Dummkopf war ich / daß ich nicht früher daran gedacht hatte. Nämlich, daß wir unsere Pferde bei Matthias zurücklassen mußten. War nicht alles schon traurig genug? Mußte es noch schlimmer kommen? Tengil sollte Fjalar bekommen! Daß mir nicht das Herz brach, als ich es hörte. Der mit der Warze zog ein Holzplättchen aus der Tasche und hielt es Matthias vor die Nase.
    »Hier«, sagte er.
    »Hier setzt du dein Namenszeichen hin!«
    »Warum denn das?« fragte Matthias.
    »Es bedeutet daß du Tengil das Pferd mit Freuden gibst.«
    »Ich merk aber nichts von solcher Freude«, sagte Matthias. Aber da ging der Soldat mit blankem Schwert auf ihn los.
    »Das tust du doch«, sagte er.
    »Du freust dich sehr, und hier setzt du jetzt dein Namenszeichen hin! Und dieses Holzplättchen gibst du dem, der heute von Karmanjaka rüberkommt und das Pferd abholt. Denn Tengil möchte einen Beweis dafür haben, daß du es ihm freiwillig gibst, verstanden, Alter?«
    Und bei diesen Worten versetzte er Matthias einen Stoß, so daß er fast gestürzt wäre» Was konnte Matthias anderes tun? Er schrieb sein Namenszeichen, und die Soldaten machten sich davon, um weiter nach Jonathan zu suchen. Es war unser letzter Abend bei Matthias. Zum letztenmal saßen wir an seinem Tisch, und zum letztenmal löffelten wir seine Suppe. Wir waren alle drei traurig. Am traurigsten aber war ich. Ich weinte. Wegen Fjalar, Und wegen Matthias. Er war mir ja fast ein Großvater gewesen, und nun sollte ich ihn verlassen. Ich weinte auch, weil ich so klein und ängstlich war, daß ich gar nichts tun konnte, wenn Leute wie dieser Soldat meinen Großvater schlecht behandelten. Jonathan saß schweigend dabei und überlegte. Plötzlich murmelte er: »Wenn ich nur die Losung wüßte!«
    »Was für eine Losung?« fragte ich.
    »Wenn man durch das Große Tor will, muß man die Parole sagen können, weißt du das nicht?«
    sagte er.
    »Doch, das weiß ich«, sagte ich. »Und außerdem weiß ich sogar die Worte: Alle Macht Tengil, dem Befreier. Ich habe sie von Jossi gehört hab ich das nicht erzählt?«
    Jonathan starrte mich an. Eine ganze Weile starrte er mich stumm an, und dann lachte er.
    »Krümel, du gefällst mir«, sagte er. »Weißt du das?«
    Ich verstand nicht, weshalb er so froh über die Parole war, er wollte ja gar nicht durch das Große Tor. Aber in all meiner Trübsal wurde auch mir ein wenig froher zumute, weil ich ihn mit so einer Kleinigkeit hatte aufmuntern können. Matthias war in die Kammer gegangen, um aufzuräumen, und Jonathan ging ihm nach. Dort drinnen sprachen sie leise miteinander. Ich hörte nicht viel, nur daß Jonathan

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