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Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie

Titel: Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
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erkundige mich.«
    Stille. Kassam steht auf und zieht eine Spritze mit Kombination 12 auf. Kassandras Stimme ertönt in den Lautsprechern und teilt ihm mit, dass seine Zellen noch Reste der vorigen Substanz enthalten, die in Kombination mit dem neuen Mittel eine starke Gehirnblutung auslösen kann. Kassam gibt zurück, dass er verstanden hat. Er drückt die Luft aus der Spritze und sticht sich die Nadel in den Oberarmmuskel.
    Cabbott fragt: »Kassam?«
    »Ja.«
    »Sarkis sagt, dass ein Zeuge einen Mann gesehen hat, auf den die Beschreibung von Walls zutrifft. Er ist vor dem Abfertigungsgebäude in ein Taxi gestiegen. Ich habe die Firma angerufen. Er hat sich nach Crandall an der Grenze von Alabama fahren lassen. Seither haben wir keine weiteren Mitteilungen.«
    »Und die Wagen auf dem Parkplatz von Jackson?«
    »Sarkis sagt, dass ihre Motorhauben verzogen und alle Windschutzscheiben in einem Umkreis von fünfzig Metern zerplatzt sind.«
    »Das sind ja wirklich schlechte Nachrichten.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Dass Walls offenkundig nicht bereit ist, Ihnen zu geben, was er in der Mesa gefunden hat.«
    »Was schlagen Sie vor?«
    »Die Sache auf meine Weise zu erledigen.«
    »Ich verbiete Ihnen entschieden, Ihre Monster wieder auf die Umwelt loszulassen. Es hat mich die größten Schwierigkeiten gekostet, die Spuren dessen zu löschen, was Sie mit den Archäologen im Zusammenhang mit der Akte Idaho Falls angestellt haben.«

    »Was ist mit Ihnen los, Cabbott?«
    »Was soll mit mir sein?«
    »Ihre Stimme klingt auf einmal so schleppend.«
    »Ich habe Kopfschmerzen, mir ist übel.«
    »Es hängt ganz von Ihnen ab, ob das aufhört.«
    »Was tun Sie mir da an?«
    »Ich rette Ihre Haut. Aber vorher müssen Sie mir die Geheimcodes der Stiftung übermitteln. Ich brauche auf amerikanischem Boden vollständig freie Hand.«
    »Ich denke ja nicht daran.«
    Kassam weiß, dass es mit Cabbott zu Ende geht. Er muss sich beeilen. Er treibt ihn noch ein Stückchen weiter bis unmittelbar vor den Zusammenbruch. Ein Schmerzenslaut kommt aus dem Hörer.
    »Geben Sie die Codes auf Ihrer Tastatur ein, und ich garantiere Ihnen, dass Sie nichts mehr spüren.«
    Kassam hört das Klappern der Tastatur und sieht gleichzeitig die Kolonnen aus Zeichen, Buchstaben und Zahlen auf seinem Bildschirm.
    Cabbott seufzt: »So. Viel nützen wird Ihnen das allerdings nichts, denn Sie sind so gut wie tot. Die Stiftung ist mächtig, und Sie haben gegen uns nicht die geringsten Aussichten. Haben Sie mich gehört, Kassam? Sie sind so gut wie tot.«
    »Cabbott?«
    »Ja?«
    »Nennen Sie mich Schiwa.«
    Kassam konzentriert sich: Es rauscht und zischt in der Leitung wie ein Geysir. Ihm ist klar, dass in diesem Augenblick Blut und weiche Materie auf den Unterlagen vor Cabbott landen. Er fühlt sich rundum wohl. Kassandra hatte recht: Die beiden Kombinationen verstärken sich gegenseitig, und zwar so sehr, dass er sich kaum zu konzentrieren braucht, um Ashs Spur wieder aufzunehmen. Er vermindert
die Sendeleistung ein wenig und dringt mühelos in den Geist seines besten Agenten ein. Ash öffnet die Augen. Ovale, kleine Fenster, ein bequemer Sessel, Champagner. Die Kabine erster Klasse eines Langstreckenflugzeugs.
    »Ash?«
    »Ja?«
    »Wo sind Sie?«
    »Irgendwo über dem Atlantik. Ich bin auf dem Rückweg von Tokio über Hongkong, Bangkok und Singapur.«
    »Und wie war es da?«
    »Riesige Menschenmengen, überfüllte Strände und lauter klimatisierte Gebäude.«
    »Wie nah sind Sie?«
    »In einer Stunde landen wir in Miami. Ich hatte vorgesehen, noch kurz nach Mexiko zu fliegen und dann zurückzukommen.«
    »Mexiko können Sie streichen. Das breitet sich da unten schon aus. Ich buche für Sie einen Inlandflug nach Mobile.«
    »Nach Alabama? Ich dachte, die Luftströmungen sollten sich darum kümmern.«
    »Walls hat es aus der Mesa rausgeschafft. Er hat seine Fähigkeiten zurückgewonnen.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Er hat sich nach Crandall fahren lassen. Ich nehme an, dass die Kleine den Bereich von New Orleans noch nicht verlassen hat und sie ihn anlockt. Ich brauche Sie, Ash. Um jeden Preis. Haben Sie mich verstanden?«
    »Ganz und gar.«
    Kassam löst sich von Ashs Geist, steht auf und wirft einen prüfenden Blick auf die mit großen undurchsichtigen Gefäßen hinter den Gittern der Klimaanlage verbundenen Digitaluhren, die rückwärts ablaufen.
    »Kassandra?«
    »Ja, Herr?«

    »Ich verlasse den Stützpunkt. Stell die Klimaanlage in meiner Abwesenheit auf

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