Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie

Titel: Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
Vom Netzwerk:
mir eher eine schlechte Nachricht zu sein.«
    »Das seh ich genau so.«
    Unauffällig grüßt Crossman die Gerichtsmediziner, von denen einer jetzt eine der feuerfesten Decken anhebt. Beim Anblick der wie mumifiziert wirkenden Leiche setzt Crossmans Herzschlag einen Moment aus. Die Haut ist so hart, dass die Pathologen mit aller Kraft drücken müssen, um ihre Thermometer hindurchzustoßen. Als Crossman ihre feuerfesten Handschuhe sieht, wird ihm klar, dass die Hitze in der Luft um ihn herum von den Leichen ausgeht.
    Aufmerksam sieht er zu, wie einer der Gerichtsmediziner nach mehreren Versuchen mit der Nadel bis zur Leber des Toten vorstößt. Beim Blick auf die Ziffern, die über den mit dem Instrument verbundenen Monitor wandern, schüttelt er ungläubig den Kopf.
    »Stimmt was nicht?«
    »Normalerweise können wir anhand der Temperatur in der Leber den Todeszeitpunkt feststellen, weil dies Organ Wärme länger speichert als der übrige Körper. Hier aber beträgt sie neunzig Grad, bei einer Umgebungstemperatur von sechzig Grad.«
    »Verdammt hohes Fieber. Steht das in einer Beziehung zum bakteriologischen Risiko?«
    »Nein. Kein lebender Organismus kann dauerhaft eine Temperatur von mehr als vierzig Grad Celsius erreichen. Zweiundvierzig Grad sind der Grenzwert. Oberhalb davon tritt der Tod durch Herzstillstand ein.«
    »Was schließen Sie daraus?«
    »Nach dem Zustand der Organe und den Messwerten meiner Instrumente zu urteilen, muss die Temperatur im Inneren der Burschen hier auf einen Wert von über dreihundert
Grad angestiegen und dann langsam zurückgegangen sein. Etwa so, wie wenn man Milch pasteurisiert: ein äußerst schneller Hitzestoß, um die Krankheitserreger zu vernichten. Nur dass es sich hier nicht um Milch handelt.«
    »Gibt es irgendeine Art Brandsatz?«
    »Das hatten wir anfangs vermutet, müssen es aber ausschließen.«
    »Warum?«
    Der Gerichtsmediziner richtet sich langsam auf. Er wirkt erschöpft. Er zieht die Handschuhe aus und weist auf den Lichtmast.
    »Wir haben eine Analyse der Umhüllung des Masts sowie der Fahrzeugkarosserien vornehmen lassen. An deren Oberfläche hat nichts gebrannt, kein einziges Atom. Also muss die Verbrennung von innen gekommen sein. Ganz wie bei unseren Leichen hier. Angefangen hat der Brand im Inneren und sich dann nach außen ausgebreitet.«
    Er untermalt seine Worte, indem er die Hände zusammenführt und sie dann theatralisch auseinanderreißt.
    »Das Gleiche gilt für die Brandspuren auf dem Asphalt. Wir haben an einer Stelle eine Bodenprobe genommen: Oben ist alles hart und darunter heiß und weich. Man muss sich das so vorstellen, als wären die Moleküle auf höchste Geschwindigkeit beschleunigt worden und hätten alle darin enthaltenen Wasseranteile schlagartig zum Sieden gebracht.«
    »Sie meinen, wie ein riesiger Mikrowellenherd?«
    »So in der Art. Nur dass sich Mikrowellen weder auf Metall noch auf Steine auswirken.«
    »Was schließen Sie daraus?«
    »Im Augenblick gar nichts. Wir warten auf das Ergebnis der Autopsie.«
    »Halten Sie mich auf dem Laufenden. Die Sache hat höchste Priorität. Hatten die Leute Papiere bei sich?«

    »Nein. Aber Waffen. Automatikpistolen vom Kaliber 9 mm. Die Patronen sind in den Griffmagazinen detoniert.«
    »Und was ist das da?«
    Crossman geht vor einer der Leichen in die Knie und schiebt die Reste des Mantels beiseite. Dabei wird am Gürtel eine geschmolzene Blechmarke sichtbar. Er zieht einen der feuerfesten Handschuhe an und nimmt sie an sich. Die dem Metall eingeprägten Zeichen sind verschwunden. »Man könnte das für die Dienstmarke eines Polizeibeamten halten.«
    »Auf jeden Fall ist es von einer Regierungsbehörde. Man müsste feststellen, von welcher.«
    Crossman gibt die Marke an Barnes weiter, der sie in ein Leinensäckchen steckt.
    »Dann ist der Wagen also ein Regierungsfahrzeug. Jetzt sind Sie an der Reihe, Barnes. Ich möchte schnellstmöglich wissen, wer diese Burschen waren.«
    »Wird gemacht, Sir.«
    Während Barnes sein Mobiltelefon zur Hand nimmt, wendet sich Crossman den Männern in den Schutzanzügen zu, die sich nach wie vor mit dem Lincoln beschäftigen. Zwei von ihnen haben die Helme abgenommen und schleppen den Tresor in ihr Transportfahrzeug. Crossman spricht einen von ihnen an. »Wie heißen Sie?«
    »Special Agent Flagg, Sir.«
    »Ich höre.«
    »Gepanzerter Wagen. Möglicherweise hat das Ereignis das Schloss des Kofferraums gesprengt.«
    »Wissen Sie, was in den Metallzylindern

Weitere Kostenlose Bücher