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Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie

Titel: Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
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Krebskranken heilen, niemals aber das Leiden als solches an der Wurzel packen kann. Besonders übel war zu seinem großen Ärger der Fall von Cabbotts Tod, der zu einem nie da gewesenen Alarm geführt hatte. Immerhin hatte der Mann die Geheimcodes der Stiftung sowie die Verschlüsselungsalgorithmen äußerst vertraulicher Akten an Burgh Kassam weitergegeben. Diese Angaben ermöglichten den Zugriff auf von Sequenzierungsrechnern entschlüsselte DNA-Sequenzen, Formeln in den letzten Jahren synthetisierter Kombinationen, die Erfolg versprachen, sowie äußerst geheime Berichte über Versuche an lebenden Menschen, die der Öffentlichkeit unter keinen Umständen bekannt werden durften. All das und noch mehr war in den gesicherten Datenbanken enthalten.
    In höchster Eile hatte Brannigan das wichtigste Material auslagern lassen, doch war die Schwierigkeit damit nicht aus der Welt geschafft. Bei einer so weit verzweigten Organisation ließ sich unmöglich alles auslagern, und auf keinen Fall durfte es dazu kommen, dass die für das Überleben der Gruppe erforderlichen Angaben gelöscht oder auf andere Weise vernichtet wurden. Zum Glück wusste niemand, wer die Geldgeber der Stiftung waren. Nicht einmal er, Brannigan.
    Jetzt schließt er seinen Ordner und mustert die Direktoren, die sich als Letzte im Sitzungssaal eingefunden haben. Keiner von ihnen weiß, dass der unvorstellbar teure Whisky in ihren Gläsern ein Picogramm der Lösung enthält, die erkunden kann, ob der Betreffende mit Steuersubstanzen für
Neuronen behandelt worden ist. Eine letzte Vorsichtsmaßnahme, zu der er sich genötigt gesehen hatte, seit sich im Stützpunkt Puzzle Palace nach Kassams Verschwinden niemand mehr meldete. Jetzt gibt er seinen Regulatoren das Zeichen, sämtliche Zugänge zum Saal zu verschließen und die Kurzwellendetektoren einzuschalten. Dann flüstert er seinem Assistenten zu: »Kein Wort von dem, was hier gesagt wird, darf aus dem Raum hinausgelangen, verstanden? Beim geringsten Alarm, bei der geringsten auffälligen mentalen Aktivität stellen Sie fest, woher sie kommt, und neutralisieren den Betreffenden auf der Stelle.«

10
    Mit Mühe schluckt Holly ihre Tränen herunter, während sich die Hüter vor ihr verneigen.
    »Warum bleibt ihr nicht?«
    Der Elf fährt dem Mädchen mit dem Finger über die Wange.
    »Wir werden einander wiedersehen, junge Mutter. Wenn Ihr in Gefahr seid, braucht Ihr Euch nur dem Lauf des Vaters aller Ströme zu nähern, und wir kommen.«
    Die Hüter des Flusses tauschen noch einige telepathische Botschaften mit Chester aus, dann besteigen sie ein Schlauchboot mit Außenbordmotor. Holly sieht ihnen nach. Während sie hinter einer Biegung des Flusses verschwinden, zerfasern ihre Gedanken allmählich im Geist des Mädchens. Maria legt ihr eine Hand auf die Schulter.
    »Nun, wollen wir jetzt duschen gehen?«
    »Noch nicht.«
    »Doch, Schätzchen, jetzt gleich.«
    Maria wendet sich an Chester: »Es gibt bei Ihnen doch sicher eine Dusche?«

    »Letzte Tür hinten im Gang. Das ist mein sogenanntes Badezimmer.«
    »Auf, Liebling. Ich komm sofort nach.«
    Während Holly mit schleppenden Schritten auf das Haus zugeht, tritt Maria zu den Männern, die um einen alten Eisentisch auf dem Anleger Platz genommen haben. Chester stellt eine Karaffe mit Limonade, eine weitere mit Eistee sowie eine Schüssel voller Flusskrebse vor sie hin, die Gordon und der alte Schwarze in eine süßsaure Soße tunken und dann mit großem Appetit verzehren.
    »Maria, ich stelle Ihnen meinen alten Freund Shelby Newton und meinen Enkel vor, den berühmten Archäologen Gordon Walls. Er wird Sie begleiten.«
    Maria begrüßt den alten Shelby. Als sie Walls in die schwarzen Augen blickt, spürt sie einen leichten Migräneanfall.
    »Das ist ja nicht zum Aushalten. Sind Sie eigentlich alle Telepathen, oder so? Eins will ich ein für alle Mal klarstellen: Wir sind hier unter Menschen, und daher werden wir wie Menschen miteinander reden. Der Nächste, der ohne meine Erlaubnis in meinem Gehirn rumstochert, fängt sich eine gewaltige Ohrfeige ein.«
    Während sie sich setzt, schielt sie durch ihre dunkle Brille zu Walls hinüber. Ein hochgewachsener, muskulöser Mann mit einer kleinen Narbe am Haaransatz, etwa so wie Harry Potter. Ganz ihr Typ, zumal er brünett ist. Sie befeuchtet sich die Lippen mit einem Schluck Limonade und steckt sich eine Zigarette an, deren Rauch sie nervös ausstößt.
    »Schön. Wenn mir jetzt vielleicht jemand erklären

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