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Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie

Titel: Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
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Larven hatten sich noch darin befunden. Auf dem Rückweg dann waren wütende Bienenschwärme über die Mondleute hergefallen.
    Nachdem sich die Überlebenden in die Höhlen gerettet hatten, waren diese von den Wächtern verschlossen und die Ritzen sorgfältig abgedichtet worden, damit das Bienenheer, das sie verfolgt hatte, von ihnen abließ. Voll Entsetzen hatten die atemlos Zurückgekehrten den anderen berichtet, dass sie ihre Rettung ausschließlich einem
Rudel fliehender Hirsche zu verdanken hatten, das die dichte Wolke der Bienen auf sich gezogen hatte.

14
    Noch am selben Abend hatte eine wilde Horde aus dem Norden den Stamm überfallen. Seelenlose Jäger von jenseits des Nebels, mit bleicher Hautfarbe und nahezu runden Gesichtern. Wie von den Alten geweissagt, waren sie im Schutz des vom Erzfeind aufgebotenen Zaubers vorgerückt. Sie trugen Bärenfellpanzer und schwangen Keulen aus Mammutknochen. Ihre Sprache war nicht die denkender Menschen. Sie hatten den Spähern der Mondleute den Bauch aufgeschlitzt, schlafenden Kindern mitleidlos den Schädel gespalten, die Männer abgeschlachtet und den Frauen mit Steinen die Köpfe zerschmettert, nachdem sie sie geschändet hatten.
    Neera und ihrer Leibwache war die Flucht durch geheime Gänge gelungen, die sich durch den ganzen Untergrund zogen. Etwa hundert Schritte vom großen Fluss entfernt, waren sie wieder ans Tageslicht gelangt, von wo aus sie Bachläufen folgten und ihre Spuren auf eine Weise verwischten, die ausschließlich die Mondleute verstanden. Sie hatten jeweils nur kurz gerastet, gerade genug, um das Hämmern ihres Herzens zu beruhigen und ihre schmerzenden Muskeln ein wenig zu entspannen. Sie hatten darauf geachtet, keinen Fuß in den Schlamm zu setzen und keinen Grashalm zu knicken. So waren sie nach Art der Mondleute rasch vorangekommen.
    In der Abenddämmerung des zweiten Tages, sie hatten gerade den Rand des Waldes von Kairn erreicht, hatten Neera und ihre Leibwache lange versucht, die Gerüche aufzunehmen, die der Wind aus verschiedenen Richtungen
herbeitrug. Schließlich waren sie zu dem Ergebnis gekommen, dass die Wilden ihre Fährte verloren haben mussten. Daraufhin hatten sie sich in den Schutz der hohen Bäume begeben, und seither wurde die Stille nur noch durch das ferne Heulen der Wölfe unterbrochen. Der Wald war so dicht, dass kein Regentropfen je durch sein Blätterdach drang. Während sie sich zwischen den riesigen Bäumen durch übermannshohes Dornendickicht voranarbeiteten, hatten sie den Blick nach oben gerichtet, um das leuchtende Vatergestirn zu suchen. Doch da selbst dessen Strahlen den dichten Schild des Blattwerks nicht zu durchdringen vermochten, war es unsichtbar geblieben.
    Am Morgen des fünften Tages hatte Eko eine Amsel und zwei riesige Käuze in ihrer Sprache gefragt. Seit Tagen hatte sich außer einem Schwarm Krähen, der mit einem Mal vom Himmel herabgestoßen war, und einem Rudel großer Wölfe, das nach Norden zog, am Saum des großen Waldes nichts gerührt. Neera war zu erschöpft gewesen, um zu handeln, als Eko übersetzte, was die Amsel zu berichten wusste. Jetzt war es zu spät.
     
    Eko richtet den Blick auf die kalte Asche. Es war sein törichter Einfall gewesen, ein Feuer zu entzünden, um den Regen, die Kälte und die Wilden zu vergessen. Außerdem wollte er Neeras kupferfarbene Haut besser sehen, während er sie liebte. Anschließend hatten sie einige Stücke saftiges Fleisch verschlungen, und dessen Geruch hatte die großen Wölfe angelockt.
    Neera hatte ihren Geist über die Wipfel der Bäume steigen lassen und in den Leitwolf übertragen, als das Rudel in den Wald eindrang. Sie hatte gespürt, wie die nassen Pfoten das Moos berührten. Der große schwarz Rüde war äußerst sehnig und stark. Er hatte die Schnauze gehoben, den kaum wahrnehmbaren Fleischgeruch erschnüffelt, der in
der Luft lag, und dabei zugleich den wohlbekannten Geruch von anderem Fleisch wahrgenommen, saftiger und zarter. Von jenem Fleisch, das köstlicher war als alles andere, hatte er nur selten gefressen. Da das Rudel bei der nächtlichen Jagd so gut wie keine Beute gemacht hatte, war er jetzt doppelt zufrieden.
    Zitternd hatte Neera gehört, wie dem Tier der Magen knurrte. Dann hatte es seine Blase auf dem Moosteppich entleert. Der Geruch des dampfenden, dunklen Urinstrahls hatte die anderen Wölfe aufjaulen lassen. Schließlich hatte der Leitwolf dem Rudel den Befehl gegeben, sich zu verteilen. Erneut hatten sich die Tiere wieder in

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