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Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie

Titel: Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
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der Maschine. Maria lässt das Band schnell durchlaufen.
Die letzten Passagiere steigen aus. Einige Sekunden lang geschieht nichts. Dann eine Bewegung im Inneren der Maschine, ein Knäuel ratloser Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter taucht auf. Jemand nimmt einen Telefonhörer ab. Der Kapitän verlässt das Cockpit und geht nach hinten: Soeben hat die Besatzung die beiden Toten entdeckt. Maria stellt sich vor, wie panisch die Flugbegleiterinnen auf den Anblick der verfallenen Greise reagiert haben müssen, die vor ihren Augen in Bangkok als gebräunte und äußerst rüstige Fünfzigjährige eingestiegen waren. Weiter ist nichts zu sehen. Maria geht zu den in der Ankunftshalle und um die Gepäckbänder herum gemachten Aufnahmen über, betrachtet aufmerksam die erschöpften Fluggäste.
    Was erwartest du, Maria? Dass du den Tod siehst, wie er seine Sporttasche vom Band nimmt, bevor er rausgeht, um sich eine Zigarette anzustecken?
    Sie will gerade auf schnellen Vorlauf schalten, als ihr ein Mann auffällt, der durch die Halle geht. Seinen Kopf bedeckt die Kapuze eines Trainingsanzugs. Sie schaltet auf Standbild und vergrößert den Ausschnitt. Der Unbekannte trägt Nike-Schuhe, eine eng anliegende Jeans und Handschuhe. Zwischen den Aufschlägen seines schwarzen Ledermantels blitzt etwas metallen auf. Vielleicht eine Art Dienstmarke. Sie wendet sich den nächsten Bildern zu. Ganz wie erwartet geht der Mann stracks auf die Zollbeamten zu und hält ihnen seine Marke hin. Einer der Zöllner bedeutet ihm, dass er weitergehen kann. Daraufhin verschwindet er hinter den undurchsichtigen Glastüren, die zur Haupthalle führen.
    Na so was, Maria! Der Tod ist Regierungsbeamter. Das ist ein Knaller!
    Sie nimmt sich die Aufzeichnungen der Überwachungskameras in der Haupthalle vor, öffnet mehrere Fenster auf ihrem Bildschirm und betrachtet die von verschiedenen
Stellen aus gemachten Aufnahmen. Sie sieht den Unbekannten die Halle durchqueren.
    Heb schon den Kopf! Komm, zeig mir deine Visage...
    Der Mann im schwarzen Mantel verlässt das Gebäude. Eine letzte Kamera erfasst ihn, als er in einen schwarzen Cadillac steigt. Es ist genau der Typ, der als Dienstfahrzeug der Regierung benutzt wird.
    So ein verdammter Mist...
    Maria schaltet ihren Rechner aus und liest die Akte zu Ende.
    Nach Eingang der verschiedenen Berichte waren Fallanalytiker darangegangen, den Hintergrund der neun Opfer auf der Suche nach einem gemeinsamen Nenner zu durchforschen. Dabei hatten sie zahllose Vergleiche angestellt und waren so weit wie möglich in die Vergangenheit zurückgegangen. Die meisten hatten vergleichbare Studiengänge hinter sich gebracht und sich auf ziemlich nahe beieinander liegende Zeiträume der Vorgeschichte spezialisiert. Während sich die einen bevorzugt mit Knochenfunden von Menschen beschäftigten, konzentrierten sich andere auf Fossilien oder auf die ersten Ansätze von Zivilisationen oder gewisse prähistorische Viren, die man in Bernsteinstückchen eingeschlossen gefunden hatte. Manche kannten einander sogar persönlich und mindestens zwei von ihnen waren sich aus nicht näher bekannten Gründen beruflicher Eifersucht spinnefeind. Keiner hatte eine Affäre mit der Frau eines der anderen gehabt, es gab weder Spielschulden noch entfernte Verwandte in der Mafia, und vor allem keinerlei erkennbares Motiv. Schließlich aber hatte man nach langer und mühseliger Suche doch etwas entdeckt. Die Fährte dazu hatte der Bericht geliefert, den die deutsche Polizei dem FBI übersandt hatte, nachdem in der Nähe von Hamburg die sechste Leiche entdeckt worden war. Es handelte sich um Dr. Hans Jürgenstein,
Professor für Immunologie und Spezialist auf dem Gebiet der Erforschung vorgeschichtlicher DNA. Er hatte sich vor allem mit der Untersuchung der Gene beschäftigt, die für die Langlebigkeit von Menschen verantwortlich sind, und jener, die den Prozess des Alterns auslösen.
    Seiner Überzeugung nach war der menschliche Organismus auf ein Leben von etwas mehr als dreihundert Jahren angelegt. Allerdings enthält unsere DNA, wie er erklärte, ein Gen, das in einem bestimmten Lebensalter die Freisetzung eines bestimmten Proteins verursacht, das ein Altern des Zellgewebes auslöst. Dieser Vorgang sei letztlich dafür verantwortlich, dass der Mensch sterben muss. Jürgensteins Hypothese lautete: Wenn es gelänge, dies den Selbstmord des Organismus auslösende Gen zu isolieren, ließe es sich möglicherweise so umprogrammieren, dass es seinen

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