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Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie

Titel: Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
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Atomversuche? Selbstverständlich.«
    »Die allererste Atombombe der Geschichte wurde am 16. Juli 1945 über der Wüste von Neumexiko gezündet. Wissen Sie, was Professor Oppenheimer, der Leiter des Projekts, gesagt hat, als die letzten Trümmer zu Boden gefallen sind?«
    »Ja. Er hat gesagt: ›Jetzt bin ich Schiwa, der Weltenzerstörer‹.«
    »Und darauf hat sein Mitarbeiter, Professor Brainbridge, geantwortet: ›Ab sofort sind wir alle miteinander Hurensöhne‹.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Als sich die radioaktive Wolke aufgelöst hatte und der Boden abgekühlt war, haben die Wissenschaftler am Grunde des Explosionskraters eine Art Schlucht entdeckt, die bis in große Tiefen hinabreichte. An ihrem Ende sind
sie auf eine Höhle gestoßen, die vermutlich vorzeitlichen Menschen als Heiligtum gedient hat. Sie enthielt eine ungeheuer alte weibliche Mumie, die von den Wissenschaftlern des Manhattan-Projekts zur näheren Untersuchung in ihr Labor nach Los Alamos geschafft worden ist. Auf den ersten Blick schien sie prähistorischen Ursprungs zu sein, doch da das C14-Verfahren damals noch nicht zur Verfügung stand, war eine genauere Datierung nicht möglich. Man hat die Mumie dann in einem unter Überdruck stehenden luftdichten Glasbehälter im Tresorraum eines Museums eingeschlossen. Zwanzig Jahre später haben unsere Fachleute eine Reihe von Analysen und Datierungsverfahren durchgeführt und die Mumie noch am selben Abend in einem gepanzerten Transportfahrzeug fortschaffen lassen.«
    »Was hatte man denn entdeckt?«
    »Den ersten Ergebnissen zufolge war die Frau mit über vierhundert Jahren an Altersschwäche gestorben. Genau gesagt, war sie vierhundertsechzig Jahre alt geworden.«
    Bei diesen Worten war in einem Winkel von Burgh Kassams Gehirn eine Art elektrische Entladung erfolgt, nachdem er anfänglich an der Sache nichts Besonderes gesehen hatte. Bevor der ältere Herr fortfuhr, hatte er es für richtig gehalten hinzuzufügen: »Was ich Ihnen bisher gesagt habe, ist zwar geheim, aber keine Verschlusssache. Das heißt, noch können Sie ohne Weiteres aufstehen und den Raum verlassen. Damit wäre unsere Besprechung beendet, und wir würden Sie nach Los Angeles zurückbringen. Allerdings sollten Sie keinesfalls so unbedacht sein, zu wem auch immer von der Stiftung oder unserer Arbeit zu sprechen. Sofern Sie sich aber entschließen sollten, sich das Folgende anzuhören, ohne sich zu einer Mitarbeit und absoluter Verschwiegenheit zu verpflichten, können wir auf keinen Fall das Risiko eingehen, Sie von hier fortzulassen, ohne Ihnen
eine Kugel in den Kopf zu jagen. Brauchen Sie Zeit, um sich die Sache zu überlegen?«
    Kassam hatte den Kopf geschüttelt. Daraufhin war Cabbott fortgefahren: »Sobald wir die Mumie an einem sicheren Ort wussten, haben wir dafür gesorgt, dass die Überlebenden des Manhattan-Projekts wie auch alle Dokumente, die sich auf diese Entdeckung bezogen, verschwanden. Außerdem haben wir die Öffnung in der Wüste bei Jornada del Muerto verschließen lassen und die Mumie an einen der Stützpunkte der Stiftung geschafft, wo ihre DNA seit fünfzehn Jahren untersucht wird.«
    »Das scheint mir ein langer Zeitraum. Was ist denn daran so schwierig?«
    »Dies Genmaterial weist außer den Merkmalen der üblichen menschlichen DNA einige auf, die wir nicht verstehen.«
    »Meinen Sie damit genetische Abweichungen?«
    »Nein. Es handelt sich um Sequenzen, die wir nicht übersetzen können. Es ist so, als enthielte diese prähistorische DNA zusätzliche Erbinformationen, die nicht aus der üblichen Evolution des Menschen stammen.«
    »Und daran arbeiten Sie also?«
    »Daran, und noch an anderem.«
    »Nämlich?«
    »Seit zehn Jahren laufen unsere Sequenzierungsrechner vierundzwanzig Stunden am Tag im Versuch, diese abweichenden Muster zu entschlüsseln. Wir haben nahezu alle menschlichen Gene gefunden, darüber hinaus aber auch bisher unbekannte, die allem Anschein nach mit der Aktivierung bestimmter, von unserem Gehirn noch nicht benutzter Bereiche zu tun haben. Außerdem sieht es so aus, als ob eine Sequenz, die wir nach wie vor nicht haben isolieren können, die Produktion einer Reihe unbekannter Proteine steuert. Wir vermuten, dass sie die Fähigkeit besitzen,
die Schäden zu reparieren, die von den für den Prozess des Alterns zuständigen Enzymen verursacht werden. Genau dieses Gen suchen wir. Das Ärgerliche an der Sache ist, dass wir nicht wissen, wie wir die Sequenzierungsrechner

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