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Die Bücher vom Heiligen Gral. Der Erzfeind

Die Bücher vom Heiligen Gral. Der Erzfeind

Titel: Die Bücher vom Heiligen Gral. Der Erzfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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seiner Unterarmröhre abgeprallt und hatte einen Mann hinter ihm verletzt, und zwei aus der ersten Reihe strauchelten, ebenfalls von Pfeilen getroffen, aber der Rest folgte Vexille, als er die Mauer aus Schilden wieder schloss und auf die Bresche in der Barrikade zusteuerte. D’Evecques Männer hätten bereits den Rückzug antreten sollen, doch sie dachten nicht mehr an den Plan; mitgerissen von der Erregung und dem Schrecken des Nahkampfs, parierten sie die Hiebe mit ihren Schilden und suchten nach einer Lücke in der Rüstung des Feindes. Unbeirrt von dem Kampfgewühl marschierte Guy, nach wie vor von der schweren Pavese geschützt, durch die Lücke in der Barrikade und auf die Stufen am Eingang des Turms zu. Er hatte fünf Mann bei sich, die anderen kämpften gegen d’Evecques Soldaten, die ihnen zahlenmäßig deutlich unterlegen waren. Die Bogenschützen hatten sich den Angreifern zugewandt, die auf sie zukamen, und verschleuderten ihre Pfeile an die großen Schilde. Dann tauchten, in dem Durcheinander unbemerkt, die sechs Armbrustschützen im Tordurchgang auf und schossen eine Salve auf die englischen Bogenschützen ab. Drei von ihnen gingen getroffen zu Boden; ein vierter starrte verdutzt seinen Bogen an, den ein Bolzen zerschmettert hatte.
    Mit dem Schlachtruf «Gott ist mit uns!» warf Guy seinen schweren Schild weg und stürmte die Stufen hinauf.
    «Zurück!», brüllte Thomas. «Zurück!» Er hatte drei Soldaten auf der Treppe postiert, um die Eindringlinge abzuwehren, doch zuerst mussten die Bogenschützen an ihnen vorbei in Deckung. Guy hatte einen seiner Männer mit dem Schwert zu Fall gebracht und rammte ihm die lange, schmale Klinge in die Leiste. Der Mann stieß einen gellenden Schrei aus, und Blut spritzte über die Stufen. Thomas hieb Guy seinen Bogen gegen die Brust, um ihn zurückzudrängen, dann packte Sam ihn am Arm und zerrte ihn ins Innere des Turms. Sie rannten die gewundene Treppe hinauf, an den Soldaten vorbei. «Haltet sie auf», sagte Thomas zu den dreien. «Sam! Nach oben! Schnell!»
    Thomas blieb auf der Treppe. Sam und die übrigen sieben Bogenschützen wussten, was sie zu tun hatten, sobald sie auf der Brustwehr waren. Er hingegen musste Guy und seine Männer daran hindern, in den Saal im ersten Stock zu gelangen. Die Angreifer waren im Nachteil, weil sie die Achse der gewundenen Treppe auf ihrer rechten Seite hatten, was die Bewegungsfreiheit für ihren Schwertarm einschränkte, während Thomas’ Männer, die in umgekehrter Richtung kämpften, mehr Platz hatten, ihre Waffe zu schwingen. Dummerweise jedoch war der erste von Guys Männern, der die Treppe erklomm, Linkshänder und schwang eine kurze, breitschneidige Axt, die er einem der drei Soldaten in den Fuß hieb. Der Mann stürzte in einem lauten Geschepper von Schild, Rüstung und Schwert auf die Stufen, dann schlug die Axt erneut zu, und ein kurzer Schrei ertönte. Thomas schoss einen Pfeil auf drei Fuß Entfernung ab, und der Mann mit der Axt stürzte hintenüber, den gefiederten Schaft in der Kehle. Ein Bolzen prallte Funken sprühend von der runden Mauer ab, und Thomas sah, dass Geneviève sich vier von den Armbrüsten der coredors geschnappt hatte und auf das nächste Ziel wartete.
    D’Evecque war derweil in ernsten Schwierigkeiten. Der Feind war in der Überzahl und hatte ihn in die Ecke gedrängt. Er rief seinen Männern zu, sie sollten eine Schildmauer bilden. Guys Soldaten stürmten vor und hieben mit Äxten und Schwertern auf sie ein. D’Evecques Männer drängten die Angreifer mit den Schilden zurück und stießen gleichzeitig mit ihren Klingen nach vorn, doch einer der Feinde, ein riesiger Kerl, dessen Waffenrock das Abzeichen eines Bullen trug, hatte einen Streitkolben, eine mit Stacheln besetzte Eisenkugel an einem dicken Holzgriff, und damit schlug er auf den Schild eines Engländers ein, bis nur noch das Leder die zersplitterten Weidenbretter zusammenhielt und der Unterarm des Soldaten eine blutige Masse war. Trotzdem versuchte der Engländer noch, dem Angreifer seinen zerschmetterten Schild ins Gesicht zu rammen, doch dann bohrte ein anderer Franzose ihm sein Schwert in den Bauch, und er sank auf das Pflaster. D’Evecque packte den Griff des Streitkolbens und riss ihn an sich, sodass der Angreifer das Gleichgewicht verlor und über sein Opfer stolperte. D’Evecque hieb ihm das Heft seines Schwerts ins Gesicht und stach ihm mit der Parierstange ein Auge aus, doch der Mann kämpfte weiter, Blut und

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