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Die Bücher vom Heiligen Gral. Der Erzfeind

Die Bücher vom Heiligen Gral. Der Erzfeind

Titel: Die Bücher vom Heiligen Gral. Der Erzfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Gallertmasse auf der Wange, und hinter ihm rissen zwei weitere Feinde die schmale Verteidigungslinie auf. Ein Engländer fiel auf die Knie, von zwei Schwertern auf den Helm getroffen, dann beugte er sich vor und übergab sich. Einer der beiden Angreifer nutzte die Gelegenheit und bohrte ihm sein Schwert in die Lücke zwischen Rückenpanzer und Helm, und der Engländer schrie gellend auf, als sein Rückgrat gespalten wurde. Der Mann mit dem Streitkolben versuchte aufzustehen, und d’Evecque trat ihm ins Gesicht, einmal und noch einmal, doch der Mann wollte nicht aufgeben, und so rammte d’Evecque ihm das Schwert durch den Kettenpanzer in die Brust. Im gleichen Moment musste er den Schwerthieb eines weiteren Franzosen abwehren, und die Wucht des Schlags war so groß, dass er rücklings auf das Pflaster fiel.
    «Keine Gnade!», brüllte Fulk. «Sie sind so gut wie tot!»
    Genau in dem Augenblick zischten die ersten Pfeile von den Zinnen des Turms und bohrten sich Fulks Soldaten in den Rücken. Einige von ihnen trugen Plattenpanzer, an denen die Pfeile wegen des steilen Winkels abglitten, aber Kettenpanzer und Lederwams boten keinen nennenswerten Widerstand, und so waren mit einem Schlag vier der Angreifer tot und drei weitere verletzt. Dann attackierten die Bogen die Armbrustschützen im Tordurchgang. D’Evecque, noch unverletzt, rappelte sich auf und warf seinen Schild weg, der unter dem Hieb des Franzosen zerborsten war. Plötzlich richtete der Mann mit dem Bullen auf dem Waffenrock sich halb auf, schlang die Arme um d’Evecques Leib und versuchte, ihn zu Fall zu bringen. D’Evecque holte aus und hieb mit seinem Schwertknauf auf den Helm des Mannes ein, aber er verlor das Gleichgewicht, stürzte scheppernd zu Boden und musste das Schwert loslassen, weil der riesige Kerl ihn zu erwürgen versuchte. Mit der linken Hand tastete d’Evecque nach dem Rand des Brustpanzers, dann zog er mit der rechten seinen Dolch und stach ihn dem Angreifer von unten in den Bauch. Er spürte, wie die Klinge erst durch das Leder drang, dann durch Haut und Muskeln, und er stocherte damit in den Eingeweiden herum, bis sein blutüberströmter, einäugiger Gegner endlich von ihm abließ.
    Wieder flogen die Pfeile und bohrten sich mit dumpfer Wucht in Fulks Soldaten. «Hierher!», rief Guy Vexille vom Eingang des Burgturms herüber. «Fulk! Hierher! Lass sie! Zu mir!»
    Fulk wiederholte den Befehl mit dröhnender Stimme. Soweit er sehen konnte, waren nur noch drei von den Verteidigern in der Ecke des Hofs am Leben, aber wenn er blieb, um sie auch noch zu töten, würden die Bogenschützen oben auf dem Turm alle seine Männer abschießen. Fulk selbst hatte einen Pfeil im Oberschenkel, aber er verspürte keinen Schmerz, als er die Stufen hinaufhumpelte und sich in den breiten Eingang duckte, wo er endlich vor den Pfeilen in Sicherheit war. Nun blieben Guy noch fünfzehn Männer. Die anderen waren tot oder lagen verwundet im Hof. Ein Mann, der bereits von zwei Pfeilen getroffen war, versuchte, die Stufen hinaufzukriechen, aber sofort bohrten sich zwei weitere Pfeile in seinen Rücken. Er zuckte, und sein Mund öffnete und schloss sich krampfartig, bis ein letzter Pfeil ihm das Rückgrat brach. Ein Bogenschütze, den Guy bis dahin gar nicht bemerkt hatte, rappelte sich mühsam von seinem Strohlager auf, schleppte sich ein paar Schritte über den Hof und schlitzte einem verwundeten Soldaten die Kehle auf, doch dann traf ihn ein Armbrustbolzen vom Torbogen, und er fiel auf den Leichnam seines Opfers. Der Bogenschütze erbrach sich, zuckte noch ein paarmal, dann rührte er sich nicht mehr.
    Guillaume d’Evecque wusste nicht, was er tun sollte. Er hatte nur noch zwei Mann übrig, viel zu wenig, um die Feinde im Eingang des Turms anzugreifen, und er selbst hatte einige Schläge abbekommen, blutete und fühlte sich plötzlich merkwürdig schwach. Sein Magen krampfte sich zusammen, er würgte mehrmals und taumelte zu John Faircloth, der aus dem Bauch blutete und nicht mehr sprechen konnte. D’Evecque wollte dem Sterbenden ein paar Trostworte spenden, doch erneut überkam ihn heftige Übelkeit. Wieder musste er würgen, und seine Rüstung schien immer schwerer zu werden. Er wollte sich nur noch hinlegen und ausruhen. «Mein Gesicht», sagte er zu einem der beiden anderen Überlebenden, einem Burgunder, «sieh in mein Gesicht.» Der Mann gehorchte und zuckte zurück, als er die roten Flecken sah. «Oh, gütiger Jesus», ächzte d’Evecque.

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