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Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Titel: Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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sagte Hap.
    Der Aufzug setzte sich von oben in Bewegung und Balfour erschien auf einer der Plattformen. Umber grinste von einem Ohr zum anderen und begrüßte ihn mit lautem Klatschen, während der alte Mann rot anlief und den Applaus mit Gesten zum Verstummen zu bringen versuchte.
    Â»Der da ist tot«, verkündete Oates dröhnend.
    Er stand über dem Mann, den die von der Wand abgeprallte Kugel getroffen hatte. Hap sah eine glitzernde Blutlache unter seinem hingestreckten Körper.
    Umbers Applaus endete abrupt. Er ging zu der Leiche des Mannes und warf einen wütenden Blick auf das Gewehr zu seinen Füßen. »Wie schnell sie töten.« Er schüttelte den Kopf. »Bring ihn zu den anderen nach unten, Oates, schnell! Ich weiß nicht, wie lange sie noch schlafen.«
    Â»Ich könnte ihnen einfach den Hals umdrehen«, sagte Oates und drehte einen imaginären Kopf in seinen Händen.
    Â»Was ist nur mit euch allen los, Leute?«, rief Umber und warf empört die Arme in die Luft. »Bringt sie einfach nach unten. Aber vorsichtig !«, fügte er hinzu, als Oates sich einen der Bewusstlosen wie einen Putzlumpen über die Schulter warf.
    Hap zog gerade ein Tuch über den Gewehrstapel, als eine Stimme durchs Fenster drang. »Brian! Wir müssen reden!«
    Balfour stand ihm am nächsten und spähte rasch hinaus, zog den Kopf aber schnell wieder zurück, für den Fall, dass Kugeln durch die Luft flogen. »Das ist dein Freund, der gemeingefährliche Irre«, sagte er zu Umber.
    Umber stellte sich neben das Fenster, hielt den Rücken aber an die Wand gedrückt. Ohne sein Gesicht zu zeigen, rief er: »Das muss aufhören, Jonathan!«
    Â»Ich will den Computer. Und ich kriege ihn auch!« Doanes Ton hatte sich verändert. Zuvor hatte Hap den Eindruck gehabt, dass sein brutaler Feldzug ihm großen Spaß machte. Nun war nur noch kalte, gehässige Wut übrig.
    Â»Selbst wenn ich ihn hätte, würde ich ihn dir nicht geben«, erwiderte Umber. »Sieh doch nur, was du mit deinem Wissen angerichtet hast! Nein, Jonathan. Eher würde ich ihn auf den Felsen zertrümmern. Oder ins Meer werfen.«
    Es folgte eine merkwürdig friedliche Stille, die nur vom Schreien der Möwen unterbrochen wurde. Dann richtete Doane erneut das Wort an ihn: »Hör zu, Brian. Ich fahre jetzt zurück zu meinem Schiff. Meine Männer werden diese Auffahrt bewachen und mir ein Zeichen geben, wenn du den Gegenstand herausrückst, den ich suche. Wenn du es nicht tust, werde ich alle Kanonen an Bord der Vanquisher auf diese Stadt richten. Und alles, was deine Handschrift trägt, werde ich zerstören. Deine Segelschiffe. Deine Bibliotheken und Schulen. Dein Krankenhaus. Jeden noch so kleinen Hinweis auf moderne Architektur. Du bittest mich, mein Schiff zu versenken und alles rückgängig zu machen, was ich erreicht habe? Das wird jetzt dein Schicksal sein, Brian. Ich schlage vor, du schaust von deinem Dach aus zu. Es wird ein Spektakel werden – und zwar eins, das diese Welt noch nicht gesehen hat. Hörst du mich? Du hast eine Stunde, um mir zu geben, was ich haben will. Und wenn du unser Leuchtsignal siehst, hast du noch eine Minute.«
    Umber legte den Kopf in den Nacken und stieß ihn gegen die Wand. Dann schloss er die Augen und rief mit großer Emphase: »Erinnere dich, wer du warst, bevor du hierherkamst, Jonathan! Dein Geist hat sich in sein Gegenteil verkehrt, dein Ehrgeiz wurde in falsche Bahnen gelenkt. Aber ich kann dir helfen. Schick deine Männer weg und komm alleine hier rein!«
    Er bekam keine Antwort. Hap hörte, wie die Tür der Kutsche zufiel. Zügel schnalzten, Hufe klapperten, Räder setzten sich quietschend in Bewegung. Die Geräusche wurden leiser. Umber riskierte einen raschen Blick durchs Fenster und blies die Luft durch den Mundwinkel aus. »Er ist weg. Ungefähr ein Dutzend Männer ist hiergeblieben, auf der Auffahrt.« Umber legte die Hände über dem Kopf zusammen und seufzte. »Ruft bitte die anderen her. Ich möchte mit euch allen reden.«
    Sie stellten sich in einem Halbkreis auf: Oates, Balfour, Sophie, Hap, Welkin, Barkin und Dodd. Selbst Smudge war mit vielen Versprechungen aus dem Archiv gelockt worden, doch er stand abseits von der Gruppe und fingerte grummelnd an seinem ungepflegten Bart herum. Umber trat vor sie hin und verschränkte die Hände hinter dem

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