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Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Titel: Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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Plötzlich weiteten sich seine Augen; er sprang auf und lachte begeistert auf.
    Der gewaltige Walfisch Boroon schwamm ein paar Hundert Meter entfernt auf der Stelle. Er schlug ganz leicht mit seinen riesigen Flossen, um die Position zu halten. Die Barke war, wie üblich, auf seinen Rücken geschnallt. Hap lehnte sich vor und suchte nach Nima, der amphibischen Kapitänin der Walfischbarke. Er war überrascht, sie im Wasser zwischen Aerie und Petraportus schwimmen zu sehen. Sie erreichte die behelfsmäßige Steinbrücke zwischen den beiden Gebäuden und kletterte an Land.
    Wie verrückt grinsend sprang Hap von einem Fuß auf den anderen. Er formte mit den Händen einen Trichter vor seinem Mund, um seine Stimme so präzise zu leiten, dass sie die anderen nicht aufweckte. »Nima!«
    Die Nacht war so still, dass sie ihn tatsächlich hörte. Obwohl sie nicht wie Hap im Dunkeln sehen konnte, blickte sie auf und winkte in seine Richtung. »Lass mich rein!«, rief sie.
    Â»Na klar!«, gab Hap zurück. In einem einzigen freudigen Satz sprang er zu Umbers Turm und hämmerte auf die verschlossene Tür ein. »Lord Umber! Wachen Sie auf!«
    Oben quietschten Fensterläden und Umber streckte den Kopf heraus. Mit dem Handrücken rieb er sich seine halb geschlossenen Augen. »Hap? Was … Ist etwas passiert?«
    Â»Nima ist hier! Sie kommt rauf!«
    Umber zwinkerte mehrmals und schaffte es dann, ein Auge vollständig zu öffnen. »Rauf nach … Sie ist an Land ?«
    Hap legte den Kopf schief. »Ja … das ist sie. Beeilen Sie sich, wir müssen sie hereinlassen!«
    Umber verschwand nach drinnen. Hap hörte seine Fußtritte auf der Treppe, dann flog die Tür auf und Umber stolperte heraus. Er zog sich unter dem Nachthemd eine Hose an. »Es muss etwas Wichtiges passiert sein. Nima hasst das Land – noch mehr, als du das Meer hasst!«
    Nima folgte ihnen in den großen Saal und machte mit jedem Schritt einen unbehaglicheren Eindruck. Sie setzte sich auf einen angebotenen Stuhl am Tisch, blieb aber auf der Kante hocken.
    Umber drückte ihre Hand. »Was gibt es, Nima?«
    Sie legte ihre Hände mit weit gespreizten Fingern auf den Tisch, als würde sie sich in einer Welt, die sich nicht unter ihren Füßen bewegte oder schwankte, unsicher auf den Beinen fühlen. Hap konnte nicht anders, als die Schwimmhäute anzustarren, die ihre Finger miteinander verbanden. »Im Meer ist etwas Seltsames«, sagte sie. »Im Westen.«
    Umber nickte und warf Hap einen Blick zu. »In der Nähe des Fernen Kontinents?«
    Â»Nein«, antwortete sie. »Viel näher. Ich … Ich wünschte, ich könnte dir mehr sagen, aber ich habe es nicht gesehen. Boroon hat es gehört, als wir mit Frachtgut aus Ornast nach Kurahaven zurückkehrten. Das Ding war viele Meilen entfernt, aber Boroon hat ein Geräusch gehört, das er noch nicht kannte. Es war ein anhaltendes Donnergrollen im Wasser, im Rhythmus eines Herzschlags. Ich habe Boroon noch nie so ängstlich erlebt. Er hat sich geweigert, näher heranzuschwimmen. Und es war jenseits des Horizonts, deshalb konnte ich nicht sehen, was es war.« Sie verschränkte die Arme fest vor der Brust und sah Umber an. »Hast du eine Ahnung, was das ist? Dieses schreckliche Ding im Meer?«
    Umber hatte das Kinn in eine Hand gestützt und strich sich mit dem Zeigefinger über die Lippen. »Ich fürchte, nein.« Er wandte sich an Hap. »Meinst du, es ist dasselbe Wesen wie das Feuermonster, von dem der Seemann erzählt hat?«
    Hap wand sich auf seinem Stuhl. Ihm war dieser Gedanke auch schon gekommen. »Weißt du, in welche Richtung es sich bewegt hat, Nima?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Was ist dieses Feuermonster?«
    Â»Wir wissen nicht viel darüber«, sagte Umber, »außer dass es mit unbeschreiblicher Brutalität schon mehr als ein Schiff zerstört hat. Und es schien vom Fernen Kontinent zu kommen – was bedeutet, dass es jetzt das Meer durchquert. Es wäre gut zu wissen, wo es hinwill.«
    Â»Kannst du nicht deinen Freund mit dem Luftschiff losschicken, um nachzusehen?«, fragte Nima.
    Â»Pilot?« Umber grinste schief und verdrehte die Augen. »Der kommt nur dann zu mir, wenn er Geld braucht, und bei unserem letzten Abenteuer habe ich ihm ein Vermögen gezahlt. Wir werden ihn und seine

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