Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Titel: Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
Vom Netzwerk:
das hier angetan? Warum ich? «
    Dies war die Frage, die ihm mehr als jede andere auf der Seele lag, und jetzt hatte er sie endlich herausgebracht, ausgespuckt wie ein Gift. Er atmete schwer und wartete auf die Antwort.
    Willy wandte Hap sein Gesicht zu. Das schwache, abschätzige Grinsen kehrte zurück. »Warum du? Weil die Signale es mir befohlen haben … Du warst der Einzige, der in der Lage sein könnte … es zu tun.«
    Hap spürte die Felswand an seinen Schulterblättern. Er war, beinahe ohne es selbst zu merken, vor Willy auf die andere Seite des kleinen Zimmers zurückgewichen. » Was zu tun?«
    Er bekam eine Gänsehaut, als er Willys Grinsen sah. »Die Aufgabe erfüllen, natürlich. Diese Sache, um die Umber dich gebeten hat.«
    Hap warf Umber einen Blick zu und bemerkte die Furcht in seinem Gesicht. Er hat Angst , dachte Hap. Umber hatte Angst, dass Hap nicht in der Lage sein könnte, das zu tun, von dem Umber unbedingt wollte, dass er es versuchte – oder es ablehnen würde.
    Â»Ich glaube dir nicht«, sagte Hap zu Willy. »Warum sollte ich der Einzige sein?«
    Der Kopf des Fädenziehers sank wieder ins Kissen zurück. »Ich weiß nicht, warum. Aber ich habe überall nach dir gesucht. Ich habe unzählige Filamente gelesen. Der Fädenzieher, der in diese andere Welt hinübergehen kann, muss mächtig sein. Überdurchschnittlich begabt. Und … wie heißt das Wort, das ich suche?« Willy hielt inne und leckte seine trockenen Lippen. Umber setzte sich auf den Hocker neben dem Bett und goss ihm einen Schluck Wasser in den Mund.
    Â»Gütig«, fuhr Willy schließlich fort. »Denn das bist du. Du kannst mir nicht die Schuld dafür geben, dass ich Julian Penny ausgesucht habe, Happenstance. Schuld ist Julians Lichtfaden. Dein Lichtfaden. Er hat mir gesagt, dass du der Einzige bist.«
    Hap trommelte mit den Fäusten gegen die Wand. Umber sah ihn an und machte beschwichtigende Gesten, damit er sich wieder beruhigte.
    Â»Willy«, setzte Umber an, »hatte deine Fädenzieherei irgendetwas mit dem zu tun, was in meiner Welt passiert ist? Wie alles schiefging?«
    Willy lachte wieder, aber das Lachen verwandelte sich erneut in einen schweren Hustenanfall. »Du glaubst, ich bin schuld daran, oder? Deine Welt brauchte wahrlich keine Hilfe beim Zusammenbruch. Aber du kannst meinem Gegenspieler die Schuld geben anstatt mir …«
    Â»Deinem Gegenspieler?« Umber kniff die Augen zusammen. »Ja, so arbeitet ihr Fädenzieher, stimmt’s? Es gibt immer zwei von euch, die sich gegenseitig bekriegen und auf entgegengesetzte Ziele hinarbeiten.«
    Willy schnalzte mit der Zunge und schüttelte den Kopf. »Wir dürfen unsere Geheimnisse gewöhnlichen Leuten nicht verraten.«
    Â»Wie mir scheint, hast du ohnehin schon reichlich Regeln gebrochen. Abgesehen davon, was könnten sie dir jetzt noch anhaben? Muss ich dich daran erinnern, dass du jetzt nicht einmal mehr ein Fädenzieher bist?«
    Willys Mund zuckte. Stöhnend zog er die Nase hoch. »Salz in meine Wunden. Das Weinen tut mir weh.« Er wedelte mit den Fingern vor seinem Verband herum. »Aber wie Recht du hast, Umber. Nichts mehr zu verlieren. Ja, wir waren Gegner. Das ist das Spiel, das wir am liebsten spielen. Der eine versucht einen Krieg auszulösen, der andere, ihn zu verhindern. Ein Volk soll gedeihen, ein anderes scheitern. Gib einem Mann Liebe und Reichtum … oder Kummer und Elend.«
    Hap verschränkte die Arme. »Und wer war dein Gegenspieler, Willy?«
    Beim Klang von Haps Stimme richtete Willy sich wieder ein wenig mehr auf. »Meinst du, wie er hieß? Na, er hieß natürlich Pell Mell – Chaos, Durcheinander.«
    Â»Natürlich.« Umber lächelte Hap an, aber dessen finstere Miene blieb unverändert.
    Â»Happenstance, Willy Nilly, Pell Mell – Zufall, Beliebigkeit und Chaos«, sagte Hap. »Für sie ist es nur ein Witz. Sie spielen mit Worten. Sie spielen mit dem Schicksal.« Er stieß sich mit den Ellenbogen von der Wand ab und trat näher ans Bett heran. »Aber Pell Mell ist tot, oder nicht?« Er richtete einen anklagenden Zeigefinger auf Willy, der ihn nicht sehen konnte. »Oder geblendet, wie du. Weil du seine Augen benutzt hast, um mich zu machen!«
    Es schien, als würde Willy mit dem Bett verschmelzen. Seine Stimme wurde noch dünner,

Weitere Kostenlose Bücher