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Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Titel: Die Bücher von Umber: Drachenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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»Wusste Pilot, dass Sie vorhatten, die Eier zu stehlen?«
    Â»Ich habe es ihm auf unserer Reise erzählt. Und ich habe ihm heute Morgen über Bertrams Kurier Parley eine Nachricht zukommen zu lassen. Pilot schwebt schon seit Einbruch der Dunkelheit über uns und wartet auf mein Zeichen.«
    Beim Anblick von Arabell war die Freude schlagartig aus Oates’ Gesicht verschwunden. »Warum ist diese Kreatur denn hier?«
    Umber rieb sich die Hände. »Mit ihrer Hilfe wird die Sache das reinste Kinderspiel.«
    Hap runzelte die Stirn. Er konnte sich die Hindernisse, die ihnen im Weg standen, nur allzu gut ausmalen. In den Gängen der Festung gab es Patrouillen. Die Tür zu den Kammern im Keller wurde bewacht. Die Eier waren in einer verschlossenen Kiste, zu der nur Hameron einen Schlüssel besaß. Und die Stadt war von Mauern und Toren umgeben. Außerdem hatte irgendein Mörder, höchstwahrscheinlich Magador, schon einmal versucht, ihn zu töten, und lauerte womöglich noch immer auf die nächste Gelegenheit.
    Â»Warte mal«, sagte Oates. »Warum müssen wir sie denn stehlen, wenn es einen Aufstand gibt? Wir können doch einfach warten, bis dieses Schwein von einem König vom Thron gestoßen wurde und die Rebellen dann um die Herausgabe der Eier bitten.«
    Â»Revolutionen vollziehen sich chaotisch und ihr Ablauf ist nie genau vorhersehbar«, wandte Umber ein. »Im Chaos der kriegerischen Auseinandersetzungen könnte den wertvollen Eiern etwas zustoßen. Außerdem unterstützen wir die Sache möglicherweise sogar, indem wir diesen Diebstahl begehen. Der König wird abgelenkt und irritiert sein, noch bevor der Angriff überhaupt begonnen hat. Lasst uns hoffen, dass alles erfolgreich verläuft, meine Freunde. Dies ist ein von Barbaren regierter Ort, nicht mal eine anständige Tasse Kaffee bekommt man hier.« Er klatschte in die Hände. »Lasst uns loslegen! Oates, lösch die Kerzen und die Laterne. Hap, sieh nach, ob irgendjemand im Hof rumlungert, der uns bemerken könnte. Arabell, Liebes, könntest du uns eine Leiter weben?«
    Hap dachte, sie würden aus ihrem Fenster nach unten klettern. Doch stattdessen krabbelte Arabell aufs Dach der Festung und spulte dabei die ganze Zeit Seide hinter sich ab. Binnen einer Minute erklommen sie die eigens für sie hergestellte Leiter. Umber trug einen Rucksack mit einigen der merkwürdigen Flaschen darin, die er bei seinen Abenteuern stets zum Einsatz brachte. Oates hatte einen leeren Sack für die Dracheneier dabei.
    Sie kauerten sich in eine dunkle Ecke des Daches. Umber zeigte in eine Richtung. »Dort drüben müssen wir hin.«
    Oates antwortete im gleichen Flüsterton: »Zu den drei kleinen Türmen?«
    Â»Das sind keine Türme. Das sind Schornsteine«, erklärte Umber.
    Hap verstand plötzlich, worauf er hinauswollte. »Das sind die Kamine über dem Drachen-Inkubator – in dem Hameron die Eier ausbrütet!«
    Umber nickte. »Und zum Glück ist nur einer von ihnen in Benutzung.«
    Â»Klettern wir da etwa runter?«, fragte Hap und rang verzweifelt die Hände.
    Â»Ich werde das tun«, sagte Umber. »An Arabells Faden. Oates wird mich mitsamt den Eiern dann wieder hochziehen. Deine Aufgabe wird es sein, mit deinen wunderbaren Augen Wache zu halten. Also, können wir jetzt unbemerkt hinklettern?«
    Hap spähte über das Burgdach. Es war von hohen Wachtürmen umgeben; darin waren jedoch keine Wachmänner zu sehen. »Ja, die Luft ist rein.«
    Wir müssen ein merkwürdiges Bild abgeben, dachte Hap, als sie über das Dach kletterten: zwei Männer, ein Junge und eine monströs große Spinne mit einem menschlichen Kopf. Sie bewegten sich so flink, wie sie sich trauten, doch das gefährliche Gefälle zwang sie zur Vorsicht. Wenn einer von ihnen ausrutschte, landete er womöglich weit unter ihnen im Hof.
    Hap sah die heiße Luft flimmern, die aus dem mittleren Schornstein aufstieg. Irgendwo da unten lag ein kristallenes Drachenei auf einem Haufen glühender Kohlen. Aber wie tief unten? Es musste ein weiter Weg sein, da der Inkubator sich im Keller der Festung befand.
    Umber warf durch den in Benutzung befindlichen Schornstein einen Blick nach unten, zog den Kopf jedoch eine Sekunde später blinzelnd und hustend wieder zurück. »Das war nicht gerade schlau von mir«, fluchte er und versuchte es

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