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Die Büchse der Pandora

Die Büchse der Pandora

Titel: Die Büchse der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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den Gesichtern von Colonel Kingston Bruce und Mrs Betts zu lesen war, fühlte Tommy sich verpflichtet, ein paar passende Worte zu sagen.
    »Die Sache liegt folgendermaßen: Entweder ist die Perle noch im Haus, oder sie ist nicht mehr im Haus«, äußerte er gewichtig.
    »Sehr richtig!«, pflichtete der Colonel ihm bei, und seine Stimme verriet mehr Respekt, als Tommys Bemerkung vielleicht verdient hätte.
    »Wenn sie nicht mehr im Hause ist, muss sie irgendwo anders sein – aber wenn sie noch im Hause ist, muss sie hier versteckt sein…«
    »Man muss das Haus durchsuchen!«, fiel Colonel Kingston Bruce ein und nickte zustimmend mit dem Kopf.
    »Ganz richtig. Und ich gebe Ihnen freie Hand, Mr Blunt. Durchstöbern Sie das Haus vom Dachboden bis zum Keller!«
    »Oh – Charles!«, flüsterte Mrs Kingston Bruce mit Tränen in der Stimme, »hältst du das für vernünftig? Das wird den Dienstboten gar nicht gefallen, ich bin überzeugt, dass sie kündigen werden!«
    »Wir werden ihre Räume zuletzt durchsuchen«, sagte Tommy beruhigend. »Zweifellos hat der Dieb das Schmuckstück an einem Ort versteckt, wo man es am wenigsten vermutet.«
    »Ich glaube, so etwas Ähnliches habe ich schon mal gelesen«, stimmte der Colonel zu.
    »Sie denken da wahrscheinlich an den Strafprozess Bailey, der einen Präzedenzfall geschaffen hat.«
    »Hm… tja…«, der Colonel verstummte und bekam einen roten Kopf.
    »Nun, der unwahrscheinlichste Ort im Haus ist wohl das Schlafzimmer von Mrs Betts«, fuhr Tommy fort.
    »Mein Schlafzimmer! Das wäre ja zu drollig!«, rief Mrs Betts voller Bewunderung.
    Ohne weitere Umstände führte sie Tommy in ihr Zimmer, wo er abermals einige Aufnahmen mit seiner Spezialkamera machte.
    Tuppence gesellte sich zu ihnen.
    »Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, Mrs Betts, wenn meine Assistentin Ihre Garderobe durchsucht?«
    »Aber nein, gewiss nicht! Brauchen Sie mich hier noch?«
    Tommy versicherte, es sei kein Grund vorhanden, sie noch länger aufzuhalten, und Mrs Betts verließ das Zimmer.
    »Wir können natürlich dieses Theater fortsetzen«, meinte Tommy. »Aber meiner Ansicht nach haben wir nicht die leiseste Aussicht, das Zeug zu finden. Der Teufel soll dich holen, Tuppence, mit deinem Vierundzwanzigstunden-Märchen!«
    »Jetzt lass mich mal was sagen«, meinte Tuppence energisch. »Die Dienstboten sind in Ordnung, davon bin ich überzeugt. Aber von der französischen Zofe habe ich etwas Interessantes erfahren: Als Lady Laura voriges Jahr hier zu Besuch war, wurde sie oft von Freunden der Familie Kingston Bruce zum Tee eingeladen. Als sie eines Abends nachhause kam, fiel ein Teelöffel aus ihrem Muff. Man nahm natürlich an, der Löffel sei zufällig in den Muff hineingefallen. Ich brachte das Gespräch auf ähnliche Diebstähle, und dabei erfuhr ich noch viele interessante Einzelheiten. Lady Laura ist ständig bei irgendwelchen Freunden zu Gast. Sie besitzt keinen Penny und ist dauernd auf der Jagd nach einem bequemen Quartier bei Leuten, denen ein Adelstitel noch etwas bedeutet. Vielleicht ist das bloß ein Zufall – vielleicht steckt aber auch mehr dahinter: Jedenfalls haben fünf Diebstähle stattgefunden, während sie bei verschiedenen Leuten wohnte; manche waren belanglos, aber bei einigen handelte es sich um wertvollen Schmuck.«
    »Sieh mal an!« Tommy stieß einen lang gezogenen Pfiff aus. »Weißt du, wo die alte Eule ihr Zimmer hat?«
    »Gegenüber.«
    »Da wäre es wohl am besten, wir schlüpften schnell mal hinüber und stöberten ein bisschen.«
    Die Tür des gegenüberliegenden Zimmers stand weit offen. Das Zimmer war sehr geräumig und mit weißgestrichenen Möbeln und rosa Vorhängen ausgestattet. Eine innere Tür führte weiter ins Badezimmer. Im Rahmen dieser Tür erschien ein schlankes, dunkelhaariges und sehr adrett gekleidetes Mädchen.
    Ein Ausruf der Überraschung lag auf ihren Lippen, aber Tuppence beruhigte sie mit den Worten: »Mr Blunt, das ist Elise, Lady Lauras Zofe.«
    Tommy trat über die Schwelle des Badezimmers und bewunderte im Stillen die prächtige und hochmoderne Einrichtung.
    Er versuchte den Argwohn zu zerstreuen, der auf den Zügen des Mädchens zu lesen war.
    »Sie haben viel Arbeit, Mademoiselle Elise, nicht wahr?«
    »Ja, Monsieur, ich reinige gerade das Bad.«
    »Vielleicht können Sie mir statt dessen beim Fotografieren behilflich sein. Ich habe hier eine Spezialkamera und mache damit Aufnahmen von allen Räumen des Hauses.«
    In diesem Augenblick schlug

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