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Die Burg der flammenden Herzen

Die Burg der flammenden Herzen

Titel: Die Burg der flammenden Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Cooper
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sie, dieses gedankenlose Versprechen gegeben.
    Sein Zorn loderte auf. “Es entspricht wahrlich nicht meinem Wunsch, mit einer Frau verheiratet zu sein, die so stolz ist, dass sie sich lieber zu Grunde richtet als nachzugeben. Aber unglücklicherweise bin ich mit einer solchen verlobt und habe keine andere Wahl. Vor Gott bist du bereits meine Frau, Beatrice, und daher schuldest du mir Gehorsam.”
    “Wie kannst du es wagen!” brauste sie auf.
    John setzte sich neben seine Schwester und legte seine Hand auf die ihre. “Beatrice, sei doch vernünftig. Du kannst nicht gewinnen. Nicht, wenn Ceci und ich gegen dich aussagen. Genauso wenig kannst du den Rest deines Lebens in der Schwebe verbringen und weder Gemahlin noch Witwe noch unverheiratet sein. Ich vermag nicht zu sagen, was geschehen ist, dass du dich derart von Sebastian entfremdet hast, und ich verstehe auch nicht, warum ihr euch beide so kindisch benehmt. Aber gewiss ist keiner von euch so töricht, sein Leben zu ruinieren.”
    Beatrice wandte sich ihm zu und starrte John eine Weile an. Ihre freie Hand umklammerte die Sitzlehne so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. “Das bedeutet, dass ich in der Falle sitze.”
    “Wir beide, vergiss das nicht”, merkte Sebastian an. Starrköpfiges Weibsbild, konnte sie das nicht begreifen?
    “Ja, so ist es”, sagte John mit milder Stimme, “aber nur, wenn ihr es beide als Falle betrachtet.”
    Beatrice löste sich von Johns Hand und fasste sich an die Schläfe. “Ich habe Kopfschmerzen. Ich kann euch nicht länger zuhören. Ihr werdet mich bitte entschuldigen.” Sie erhob sich, deutete vor Sebastian einen steifen Knicks an und verließ die Halle, ohne sich noch ein weiteres Mal umzusehen.
    Sebastian sah ihr nach, die Hände noch immer zu Fäusten geballt. Dann wandte er sich an John, gegen den er in diesem Augenblick einen unbändigen Groll hegte. Wenn sein Freund im Ausland geblieben wäre, um sich weiterhin dem Müßiggang hinzugeben … “Warum bist du gerade jetzt zurückgekehrt? Konntest du nicht in Rom bleiben?”
    “Ich wollte nach Hause.” Er sprach mit leiser Stimme und deutete mit einem Nicken auf seine Begleiterin. “Ich wollte mit Lucia, meiner Gemahlin, heimkehren.”
    Sebastians Gesicht brannte. Wenn er nun all seine Träume und Hoffnungen begraben musste, so lag das nicht daran, dass John heimgekehrt war. Es lag daran, dass er einst verrückt vor Liebe gewesen war.
    John fuhr fort, und seine Stimme klang unnachgiebig. “Ich werde mich hierfür nicht entschuldigen. Ich konnte ja nicht ahnen, dass du und Beatrice gar nicht verheiratet seid und keine blonde Kinderschar großgezogen habt.”
    “Ich weiß, ich weiß. Vergib mir, ich bitte dich.” Sebastian seufzte und setzte seine Mütze auf. “Was für eine verfluchte Situation. Ich muss meinen Berater aufsuchen und deinen Vater finden. Es gilt, die Verträge neu aufzusetzen.”
    Sebastian ging auf Cecilia zu. “Ceci, es tut mir Leid. Was wird jetzt aus dir werden?” Er hatte erwogen, sie zu heiraten, eine kluge und abgeklärte Frau. Anders als ihre Schwester wäre sie eine vernünftige Wahl gewesen.
    Sie nahm seine Hand und drückte sie. “Lieber Sebastian, sorge dich nicht um mich. Alles wird gut.”
    “Aber ich mache mir Sorgen”, entgegnete er. “Und ich liebe dich seit geraumer Zeit.”
    “Wie ich dich und meine Schwester liebe. Wenn du etwas für mich tun willst, dann schaffe diesen Streit mit Beatrice aus der Welt.”
    “Das kann ich nicht”, erwiderte er leise, als wolle er seine Worte ungehört verklingen lassen. “Ständig muss ich an sie und Conyers denken, und dann werde ich so wütend, dass ich nichts anderes mehr sehe.”
    Ihre Brauen zogen sich über der kurzen Nase zusammen. “Sie liebt ihn nicht, Sebastian.”
    “Dann ist es noch schlimmer, als ich befürchtet habe.” Er stieß einen Seufzer aus. “Belassen wir es dabei, Ceci. Du kannst es nicht ändern.” Er küsste sie auf die Stirn, ging dann an ihr vorbei und umarmte John. “Es freut mich, dass du wieder daheim bist. Mir wäre es zwar lieber gewesen, wenn du andere Neuigkeiten mitgebracht hättest, aber ich bin froh, dass du gekommen bist, bevor Ceci entehrt wurde. Eure Eltern haben mir freundlicherweise gestattet, während meines Aufenthaltes in London hier zu weilen, und daher werde ich euch später wiedersehen.” Er verbeugte sich vor Johns Frau, die nach wie vor schweigend an der Seite ihres Mannes stand, kehrte sich dann ab und verließ die

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