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Die Burg der flammenden Herzen

Die Burg der flammenden Herzen

Titel: Die Burg der flammenden Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Cooper
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und Beatrice musste an Gärten denken. Würde Sebastian ihr die Pflege seines Gartens überlassen, oder würde er es ihr verbieten, wie Thomas es getan hatte?
Ich mag darüber nicht nachdenken.
Denn sie wagte es nicht zu hoffen.
    Sie öffnete den Mund, um Cecilia zu bitten, das Gemach zu verlassen. “Hast du je gebetet und das Gefühl gehabt, dass Gott und die Heiligen gar nicht zuhören?” Plötzlich hatte sie Tränen in den Augen; ihr Herz fühlte sich an, als seien ihm die Worte entrissen worden.
    “Nein”, flüsterte Cecilia. “Fühlst du dich so einsam?”
    “Ja.” Beatrice legte den Kopf auf die Hände und weinte.
    Augenblicklich war ihre Schwester bei ihr und schloss sie fest in die Arme, als wolle sie sämtliche Dämonen fern halten.
    “Scht, Liebes, scht.”
    Dankbar lehnte Beatrice sich bei ihr an und wurde von heftigem Schluchzen ergriffen. Sie war des Weinens müde, denn auch die Tränen verschafften ihr keine Linderung. Schließlich beruhigte sie sich und sah ihre Schwester mit geschwollenen Augen an.
    “Ich habe keine Kraft mehr, Ceci”, hauchte sie. “Ich habe keine Kraft, verheiratet zu sein.”
    “Du wirst keine Kraft benötigen, Liebes”, erwiderte Cecilia und streichelte über Beatrice’ Rücken. “Sebastian wird sich um dich kümmern.”
    Wenn sie es doch nur glauben könnte. Er hatte sie nie verletzt, aber sie war auch nie zuvor in seiner Gewalt gewesen.
Ich kann es nicht länger ertragen. Es wird mich umbringen.
    “Wird er das?” murmelte sie. “Er hasst mich.”
    “Er liebt dich”, sagte Cecilia. “Lass mich dein Kleid aufbinden, und dann legst du dich ein wenig hin und ruhst dich aus. Wenn du glaubst, dass Gott deine Gebete nicht erhört, bist du schon zu müde, um noch klar denken zu können. Du solltest besser schlafen, glaube mir.”
    Beatrice straffte die Schultern und lachte voller Verzweiflung auf. “Aber ich finde keinen Schlaf. Ich schlafe seit Jahren schlecht.”
    Cecilia versteifte sich, als ob Beatrice sie überrascht hätte. Dann erhob sie sich, nahm die Hand der Schwester und zog sie auf die Beine. “Das heißt nicht, dass du jetzt nicht schlafen kannst. Soll ich dir etwas vorspielen? Ich könnte schnell meine Laute aus der Kemenate holen.”
    “Nein. Hab Dank, nein. Ich werde mich hinlegen, wie du es verlangst, aber nur, wenn du mich allein lässt.”
    Cecilia zog die Stirn in Falten. “Bist du sicher?”
    “Ja. Lass mich allein, ich bitte dich.”
    “Nun gut. Es missfällt mir zwar, aber ich füge mich, wenn es deinem Wunsch entspricht.” Mit besorgter Miene sah sie ihre Schwester an.
    “Ja. Geh bitte, Ceci.”
    Nachdem sie die Schnüre an Beatrice’ Kleid gelöst hatte, verließ Cecilia den Raum. Beatrice lockerte ihr Mieder, öffnete das Korsett und zog es unter dem Mieder hervor. Nun lag es neben ihr auf dem Bett. Es war vortrefflich gearbeitet und bestand aus Elfenbein, in das man Heilige, Tiere, Blumen und Pflanzen geschnitzt hatte. Thomas hatte es ihr einst gegeben. Oh, wie sie es hasste!
    Sie drehte sich auf die Seite, rollte sich zusammen und ließ ihren Tränen erneut freien Lauf.

2. KAPITEL
    U nglücklicherweise befanden sich der Earl und die Countess of Wednesfield gerade auf dem Weg nach Coleville House, als Sebastian Westminster erreichte. Im Stillen verfluchte er sein Pech, legte ein paar Münzen in die ausgestreckte Hand des Dienstboten und kehrte zum Anlegeplatz am Flussufer zurück. Gott sei Dank war ihm der Gezeitenstrom gewogen. Ansonsten hätte er womöglich über eine Stunde festgesessen, wenn nicht gar die ganze Nacht.
    “Mylord sind sehr in Eile”, stellte Ned, sein Diener, fest.
    “Halt den Mund, und besorge mir ein Boot”, sagte Sebastian und sah Ned missmutig an. Das Letzte, was er nun brauchte, war ein plappernder Narr, der ihm jammernd in den Ohren lag.
    Leise murrend bahnte der Diener sich den Weg durch die Menge auf den unteren Uferstufen. Für einen Augenblick war er verschwunden, tauchte indes sogleich wieder auf und eilte an die Seite seines Herrn. “Ich habe einen Bootsverleiher gefunden, Mylord. Aber es wird etwas kosten.”
    “Alles kostet mich Geld”, murrte Sebastian. “Gehen wir.”
    Die Strömung war günstig und trug zu einer raschen Rückfahrt bei. Sebastian hüllte sich in seinen kurzen Mantel, kauerte sich auf die hinterste Sitzbank des Bootes und hörte nur widerwillig auf die Rufe und Flüche des Bootsführers und auf die Beschimpfungen, die von anderen Booten als Antwort herüberschallten. Er

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