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Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby

Titel: Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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steht in der Botschaft?«
    »Darauf komm ich gleich. Jetzt erst mal dazu .« Wieder nickte Tang grimmig in Richtung der Toten. »Sie sollte an einer Zipline auf die Bühne gleiten und dabei den Song aus dem Actionfilm Bull’s-eye s ingen. Aufgetakelt bis zum Abwinken
und aufgeladen mit Patriotismus und Sex. Und sie hatte eine Schusswaffe dabei. Einen Colt M1911.«
    Jo zog die Braue hoch. »Ein echter Klassiker. Was für eine Wahl.«
    »Sie hat gern große Statements abgegeben.«
    »War bekannt, dass sie eine Waffe hat?«
    Tang schüttelte den Kopf. »Nein. Ich hab mit ihrem Agenten und ihrem Manager geredet, dem Tourleiter und dem Konzertveranstalter. Niemand hat sie je mit einer Schusswaffe gesehen. Aber sie war kein besonders zuverlässiger Mensch - darauf kommen wir auch noch.«
    Hoch über den Tribünen knatterte die amerikanische Flagge im Wind, hell beschienen vom Flutlicht.
    Jo strich sich die Haare aus den Augen. »Ballistische Ergebnisse?«
    »Ziemlich aussichtslos. Glatter Durchschuss. Wir haben weder Projektil noch Hülse gefunden. Wir probieren es mit Metalldetektoren, aber ich mach mir keine großen Hoffnungen.«
    Das Spielfeld war vollkommen zertrampelt. Die Chancen waren wirklich gering.
    »Wie viele Patronen waren geladen?«, fragte Jo.
    »Das ist auch ein Teil des Problems. Nach dem tödlichen Schuss ist die Pistole runtergefallen, und unten haben sich ein paar Idioten darum geprügelt.«
    Jo hätte fast losgeprustet. Aber so lächerlich es war, es überraschte sie nicht.
    »Wie Brautjungfern, die sich um den Hochzeitsstrauß balgen. Einer hat sie sich schließlich geschnappt und ist davongelaufen. Wollte sie im Internet verscherbeln, hat es sich
aber anders überlegt und sie doch lieber abgegeben. Ungeladen. Sagt, dass er sie so gefunden hat.«
    »Seid ihr sicher, dass es die Waffe ist?«
    »Es ist DNA drauf. Von einer Sorte, die sehr wahrscheinlich von der Toten stammt.«
    Tangs Gesicht sagte, was sie nicht aussprach: Blut, Knochen, Hirnsubstanz.
    »Dem Stuntkoordinator hat Tasia erzählt, dass die Pistole ungeladen ist. Aber er war sich nicht sicher, ob sie gelogen, sich über ihn lustig gemacht oder es ernst gemeint hat. Und der Colt hat eine Kapazität von sieben plus eins.«
    Sieben Patronen im Magazin, dazu eine im Lauf. »Du meinst, sie hat das Magazin überprüft, aber den Lauf nicht - und wirklich geglaubt, dass keine Gefahr besteht?«
    »Möglich ist es. Die Pistole ist zwanzig Jahre alt. Die Patrone kann schon seit Jahrzehnten drin gewesen sein. Aber ohne Projektil und Hülse können wir nichts Genaues sagen.«
    »Meinst du, es war ein Unfall?«, fragte Jo.
    »Du nicht?«
    Jo versuchte, sich so klar wie möglich auszudrücken. »Solche Schussverletzungen am Kopf deuten meistens auf Selbstmord.«
    Tang grummelte vor sich hin. Das war ihre Annäherung an ein Seufzen.
    Doch Jo kannte die Statistik. Bei den meisten Todesfällen durch Schüsse handelte es sich um Selbstmord. Knapp dahinter lag die Zahl der Morde. Nur ein geringer Prozentsatz entfiel auf Unfälle.
    »Wenn das Opfer in der Vergangenheit an Depressionen
gelitten hat, würde das die Selbstmordhypothese stärken«, fügte sie hinzu. »War das bei Tasia der Fall?«
    »Ja.«
    »Aber du meinst, es war ein dummer Streich?«
    »Wäre nicht das erste Mal. Zum Beispiel der Tod von Brandon Lee bei den Dreharbeiten zu The Crow. «
    »Das war eindeutig ein Unfall. Ein verhängnisvolles Versehen. Niemand hatte bemerkt, dass sich im Lauf der Waffe eine Kugel verklemmt hatte. Als die Pistole mit einer Platzpatrone nachgeladen und abgefeuert wurde, wurde die echte Patrone herausgeschleudert und hat ihn in die Brust getroffen.«
    »Und der Schauspieler aus dieser Hollywood-Fernsehserie, der sich mit einer Platzpatrone erschossen hat.«
    »Jon-Erik Hexum. Ebenfalls eindeutig ein Unfall. Hexum wusste nicht, dass aus nächster Nähe abgefeuerte Platzpatronen tödlich sein können. Er hat sich offenbar im Scherz eine Stuntwaffe an die Schläfe gesetzt und abgedrückt.« Jo steckte die Hände in die Taschen. »Andererseits hat es auch schon Selbstmorde gegeben, die vom Fernsehen übertragen wurden. Eine Nachrichtensprecherin in Florida hat sich an ihren Platz gesetzt, einen Witz darüber gerissen, dass sie den Zuschauern wieder mal Blut und Eingeweide liefert und sich dann eine Kugel in den Kopf gejagt.«
    Tang verzog den Mund. »Bei Totentratsch sind forensische Psychiater anscheinend unschlagbar.«
    »Kann dir gern Nachhilfe zu Bühnenopfern

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