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Die Catilina Verschwoerung

Die Catilina Verschwoerung

Titel: Die Catilina Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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hatte sie ihnen größtenteils wieder zurück gegeben. Viele neue Politiker waren nachgewachsen und stellten die Vorherrschaft der Optimaten in Frage. Caesar etwa War ein angeheirateter Neffe von Gaius Marius, und er nutzte diese Verbindung, um sich beim Volk einzuschmeicheln, das den alten Tyrannen noch immer verehrte.
    Wir steuerten mit Riesenschritten auf eine Zeit zu, in der es in der Mitte keinen Platz mehr gab für diejenigen, die es nicht drängte, sich mit der einen oder anderen Partei zu verbünden.
    Der Senat war hauptsächlich mit Optimaten besetzt, und der Geldadel der Equites näherte sich ihnen an.
    Der Liebling der Populären war Pompeius. Der Senat hatte ihn zwar einst ebenfalls unterstützt, fürchtete sich aber jetzt vor ihm. Pompeius benutzte die Macht der Tribunen, um die Triumphzüge anderer Generäle zu verhindern. Auch unter den Veteranen auf ihren kleinen Landgütern in ganz Italien war er sehr beliebt.
    Zwei Jahre zuvor hatte Caesar als Aedil öffentliche Spiele veranstaltet, die verschwenderischer waren als alles, was man je zuvor gesehen hatte. Er hatte so viele Gladiatoren gekauft und ausgebildet, daß der Senat eiligst ein Gesetz verabschiedet hatte, das die Zahl der Gladiatoren, die ein Bürger besitzen durfte, beschränkte, weil man fürchtete, Caesar könne sich so eine eigene Armee aufbauen. Er hatte während seiner einjährigen Amtszeit den Wohnungsbau für das Volk und kostenlose Getreidezuteilungen über das übliche Maß hinaus finanziert.
    Dabei hatte er sich so sehr verschuldet, daß viele ihn schlicht für verrückt hielten. Aber Caesar hatte sich als ganz raffinierter Politiker erwiesen. Außer von professionellen Financiers hatte er sich Geld von Freunden, Senatoren, Provinzstatthaltern und allen geliehen, die welches zu verleihen hatten. Jetzt erkannten diese Leute, daß sie ihr Geld nur wiedersehen würden, wenn sie Caesars Karriere unterstützten. Caesar hatte sich mit dem Geld anderer Leute eine sensationelle politische Zukunft geschaffen.
    Der große und reiche Crassus hatte versucht, sich aus den Parteikämpfen heraus zuhalten, ging aber jetzt ins Lager der Populären über. Wie Pompeius war auch er ein Anhänger Sullas gewesen, erkannte jedoch, daß die Zukunft aufstrebenden Politikern wie Caesar gehörte.
    Der Ehrlichkeit halber muß gesagt werden, daß keinem dieser Männer ernsthaft am Wohl des römischen Volkes gelegen war.
    Die Optimaten redeten davon, daß sie den römischen Staat vor Tyrannen bewahren wollten, aber eigentlich wollten sie nur ihre Privilegien sichern. Die Anführer der Populären behaupteten, auf der Seite des kleinen Mannes zu stehen, aber sie suchten nur ihre eigene Stellung auszubauen. Es war ein Kampf um die Macht, ausgefochten von zwei Gruppen selbstsüchtiger Männer.
    Die einzig wahrhaft aufgeklärten Männer jener Zeit, Lucullus und Sertorius, hatten ihre guten Taten außerhalb Italiens begangen, an Orten, an denen die Korruption der römischen Regierung noch nicht Fuß gefaßt hatte.
    Und ich? Ich wollte nicht mitansehen, wie das Reich in die Hände von Männern wie Caesar oder Pompeius oder Crassus oder, noch schlimmer, von Clodius fiel.
    Zu Hause fand ich einen Boten vor, der mich erwartete. Er gab mir eine winzige, mit einem Band zusammengehaltene Schriftrolle, auf der in weiblicher Handschrift mein Name geschrieben stand.
    »Die Dame Fulvia«, las ich, »bittet den Quaestor Decius Caecilius Metellus den Jüngeren um seine Anwesenheit anläßlich eines Essens am morgigen Abend. Wenn du kommen kannst, was ich sehr hoffe, schicke mir deine Antwort durch diesen Sklaven.«
    Ich setzte mich auf der Stelle hin, schrieb meine Zusage und gab sie dem Sklaven. Der Tag entwickelte sich zum Besseren, Fulvia war eine wunderschöne junge Witwe aus feinster Familie. Außerdem war sie, wie jedermann in Rom wußte, die Mätresse von Quintus Curius.

IV
    Eine griechische Sklavin führte mich ins Atrium, wo andere Sklavinnen Blumengirlanden aufhängten und Pflanzen in riesigen persischen Vasen arrangierten. Wie es bei Frauen, die ihren eigenen Haushalt führen, üblich ist, bestand Fulvias Personal hauptsächlich aus Frauen. Ihre Sklavinnen waren leise, tüchtig und gut erzogen, die meisten von ihnen Griechinnen. Die Dame des Hauses sprach ihre Sprache mehr als fließend.
    Frauen wie Fulvia oder Sempronia wußten mehr über Lyrik, Geschichte, Drama, bildende Kunst, Bildhauerei und dergleichen als fast jeder Mann in Rom. Bei einem Mann war Wissen auf

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