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Die Catilina Verschwoerung

Die Catilina Verschwoerung

Titel: Die Catilina Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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werden dieses Jahr von Clodius angeführt.«
    »Clodius?« würgte ich heraus.
    Der Wasserträger grinste. »Ja, Herr. Clodius.«
    Sie hatten mich in der Falle. Wenn ich vor einer Begegnung mit Clodius zurück schreckte, konnte ich die Stadt genauso gut für immer verlassen und nach Rhodos oder einem vergleichbaren Ort gehen, um Philosophie zu studieren.
    »Es wird mir selbstredend eine große Ehre sein, an den Iden euer Anführer zu sein, und wir werden mit dem Glück der Subura heimkehren.«
    Bei diesen Worten brachen sie in lauten Jubel aus, klopften mir auf die Schultern und schleiften mich zu einer Taverne, wo wir uns vollstopften und ich mich betrank.

VI
    Parthien war ein Problem für uns, und jetzt, da Mithridates und Tigranes von der Bildfläche verschwunden waren, würde es sicherlich ein noch größeres Problem werden. Als eines von mehreren Königreichen, die sich um die Herrschaft über das alte persische Reich balgten, war Parthien in der glücklichen Lage, an der Seidenstraße zu sitzen, und dadurch reich geworden.
    Seide war uns ein großes Rätsel. Sie war der kostbarste aller Stoffe, wertvoller noch als Gold. Leicht, fest und mit nie ausbleichender Färbung genoß Seide so große Wertschätzung, daß die Censoren ihr Tragen von Zeit zu Zeit als orientalische Verschwendungssucht verboten. Männer und manchmal sogar Frauen mußten eine Strafe bezahlen, wenn sie in der Öffentlichkeit in seidenen Gewändern gesehen wurden. Beide Geschlechter trugen deswegen manchmal ein seidenes Subligaculum unter ihrer Kleidung. Wenn man sich schon die Großspurigkeit nicht gönnen durfte, Seide öffentlich zur Schau zu stellen, so konnte man sich doch den Genuß leisten, den sinnlichen Stoff auf intimere Weise am Körper zu spüren.
    Das Königreich Parthien war keine zentralistische Monarchie im Sinne der alten Ägypter oder Perser, sondern eher ein lockerer Bund rivalisierender Häuptlinge, deren stärkster sich nach persischem Vorbild König der Könige nannte und die anderen herum kommandierte. Als einziges Volk der Welt kämpften die Parther ausschließlich zu Pferde, und ihre einzige Waffe war der Bogen. Ohne Rüstung und geschwind wie die Vögel tauchten sie auf dem Schlachtfeld auf und ließen einen Pfeilregen auf ihre Feinde niederprasseln, die sich nicht schneller als im Marschtempo bewegen konnten. Da der übrige Orient befriedet war, blieb Parthien das einzige Gebiet für zukünftige Eroberungszüge.
    Pompeius hatte mit Parthien ein Bündnis geschlossen, als er gegen Tigranes kämpfte, aber Verträge waren für ihn bestenfalls zweckdienlich, und er hatte den Partherkönig Phraates beleidigt, indem er einen Vertrag mit Tigranes abgeschlossen hatte, ohne sich zuvor mit den Parthern zu beraten. Zweifelsohne würde dieses kleine Problem den Großteil der Amtsgeschäfte ausmachen, die der Botschafter in Rom zu erledigen hatte.
    Die Tatsache, daß eine verachtenswürdige Horde pferdefressender Wilder eine so wichtige Ware wie Seide kontrollierte, stellte für uns Römer eine ernsthafte Beleidigung dar. Daß sie dabei auch noch reich wurden, beleidigte uns ganz besonders. Die Antwort auf all diese Kränkungen lag logischerweise in der Eroberung ihres Reiches. Falls wir Parthien eroberten, würde das natürlich nur bedeuten, daß die Kontrolle der Seidenstraße an die nächste Nation weiter östlich fiel. Es schien jede Menge Land, zwischen uns und dem Reich der Serer zu geben. Aber so hatten wir schließlich unser Imperium aufgebaut: Eine Nation nach der anderen wurde von uns unterworfen. Irgendwann würden wir auch das Reich der Serer erreichen und es erobern. Wir wußten nichts weiter über sie, als daß sie Seide herstellten, aber da es sich um Orientalen handelte, konnte mit ihnen nicht viel los sein.
    Zunächst jedoch mußten wir Parthien erobern. Wenn wir damals nur geahnt hätten, welche Mühe uns das bereitete!
    Aber an solche Dinge dachte ich nicht, als ich zu Orestillas Haus kam. Ich dachte an Aurelia. Das hatte ich in letzter Zeit viel zu oft getan. So sehr, daß ich, nachdem der Janitor mich eingelassen hatte, glaubte, es sei Aurelia, die grüßend auf mich zukam; aber ich lag falsch. Die Frau, die das Atrium durchquerte, war ihre Mutter, Orestilla. Sie war noch immer eine große Schönheit. In diesem Augenblick hatte ich viel Verständnis für Catilina. Für eine solche Frau hätte ich gut selbst einen Sohn oder zwei ermorden können. »Quaestor Metellus, willkommen in meinem Haus!« Sie schenkte

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