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Die Catilina Verschwoerung

Die Catilina Verschwoerung

Titel: Die Catilina Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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kompliziert«, sagte Crassus. »Vielleicht sollte ich euch einfach einen neuen Tempel bauen.« Das meinte er ernst. Crassus pflegte zu sagen, daß ein Mann von sich nicht behaupten konnte, reich zu sein wenn er nicht in der Lage war, aus eigener Tasche eine Armee aufzustellen, auszurüsten und zu besolden. Er war unheimlich reich.
    »Auf gar keinen Fall!« rief Aurelia. »Wir wollen unseren alten Tempel behalten. Nur eine Restaurierung, bitte!«
    Da war ich ganz ihrer Meinung. Es mißfiel mir, wie die Leute ständig unsere alten Tempel abrissen, damit sie etwas Modernes an ihrer Stelle errichten und ihren Namen in großen Lettern in das Giebeldreieck meißeln lassen konnten.
    »Dann soll es geschehen«, meinte Crassus. »Richte deinen Schwestern aus, daß ich morgen meinen Architekten und meinen Bauleiter vorbeischicken werde, damit sie eine erste Bestandsaufnahme erstellen und mir Bericht erstatten.« Sie klatschte entzückt in die Hände. »Danke, Marcus Licinius! Die Göttin dankt dir. Jetzt mußt du mir noch einen weiteren Gefallen tun und meine Einladung zu dem Empfang annehmen, den ich morgen abend für den parthischen Botschafter gebe.«
    »Das tue ich mit größtem Vergnügen«, erwiderte Crassus.
    »Du mußt auch kommen, Decius«, fuhr sie fort.
    Zusammen mit Crassus an einem gesellschaftlichen Ereignis teilzunehmen war so ziemlich das Gegenteil meiner Vorstellung von einem gemütlichen Abend, aber ich wollte es ertragen, weil ich dann Aurelia wieder sehen konnte. »Du darfst dich auf mich verlassen«, erklärte ich ihr. »Ich habe den parthischen Botschafter bisher nie kennen gelernt.«
    »Er ist ein Wilder, aber die Barbaren sind weit amüsanter als die meisten römischen Politiker«, sagte sie.
    »Besser hätte ich es nicht ausdrücken können«, warf Crassus ein.
    »Fein. Also morgen abend im Haus meiner Mutter.«
    Catilina und Orestilla waren durch die beiläufige Praxis des Usus verheiratet. Früher einmal konnten Patrizier nur durch die Confarreatio getraut werden, aber die Vermählungssitten waren in den letzten Generationen verwildert. Eine Scheidung nach Usus war viel unkomplizierter und erlaubte es der Frau, ihren Besitz zu behalten.
    Ich verabschiedete mich und hastete, bemüht, aus Crassus' Blickfeld zu verschwinden, davon. Es gab einiges, was mich an diesem neuen Mord vor Rätsel stellte, und ich wollte fürs erste keinen der anderen untersuchen, also ging ich zu dem großen, eingezäunten Gelände hinter den Starttoren, wo man die Pferde nach dem Rennen auf und ab führte, um sie zu beruhigen. Als ich dort eintraf, stieg der junge Gallier gerade von seinem Wagen. Helfer lösten die Zügel von seinen Hüften, er zog seinen Lederhelm ab und ließ seine Haarpracht fliegen. Mit Ausnahme seines Schnurrbarts, etwas, was ich stets als Verunstaltung des Gesichts verabscheut habe, war er ein sehr gut aussehender Junge, und ich erinnerte mich jetzt, wo ich ihn schon einmal gesehen hatte. Er war einer aus der Gruppe von Allobrogern, die seit Monaten in der Stadt herum hingen, um sich über römischen Wucher und die habgierigen Steuerpächter zu beschweren, die ihnen die Steuerschuld abpreßten.
    »Hervorragend gefahren«, erklärte ich ihm, als er seine Beinschoner abschnallte.
    Er blickte auf und schenkte mir ein strahlendes Lächeln.
    »Danke. Die Pferde meines Patrons verstehen nur Gallisch.
    Diese Italiker und Numider und Griechen können nie das Letzte aus ihnen herausholen. Ich habe dich oben auf der Loggia mit meinem Patron sprechen sehen.«
    Jetzt fiel mir wieder ein, daß Sanga zu dem Zweig der Fabier gehörte, der den Beinamen Allobrogicus trug. Einer seiner Vorfahren hatte die Allobroger vernichtend geschlagen, und seine Familie hatte ein erbliches Patronat über sie übernommen.
    Je schlimmer man die Gallier oder Germanen schlug, desto ergebener waren sie. Besiegte Orientalen hingegen küßten einem die Füße und verkündeten ihre Loyalität, um anschließend etwas Verräterisches zu unternehmen.
    »Hast du schon einmal ein Rennen in Rom gefahren?« fragte ich ihn.
    »Noch nie. Ich bin schon Rennen im Circus von Massilia und Carthago Nova gefahren. Ich heiße Amnorix, aber mein Künstlername ist Polydoxus.«
    »Ich nehme an, ich werde große Dinge von dir hören. Wie kommt es, daß du Teil der allobrogischen Gesandtschaft bist?«
    »Mein Onkel wurde ausgewählt, mit ihr hierher zu kommen, und ich habe ihn überredet, mich mit zu nehmen, um meine Chance zu erhalten, im Circus Maximus

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