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Die Catilina Verschwoerung

Die Catilina Verschwoerung

Titel: Die Catilina Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Kleidung trugen. Erlaubt war lediglich ein Subligaculum, und selbst das wurde diskret auf versteckte Amulette oder Talismane durchsucht, mit denen man seinen Gegner möglicherweise schädigen konnte. In diesem Stadium der Vorbereitung stellte ich befriedigt fest, daß ich unbekleidet weit besser aussah als Clodius.
    Während die anderen durchsucht wurden, ließ ich meinen Blick über die Menge wandern. Die Suburer waren nicht meine einzige Unterstützung. Ich bemerkte Milo und eine große Zahl seiner Schläger. Die Feindschaft zwischen Clodius und mir war im Vergleich mit dem, was er und Milo für einander empfanden, die reinste brüderliche Liebe. Wie versprochen, lungerten auch einige von Catilinas Männern herum, unter ihnen Valgius und Thorius, die beiden bärtigen Herzchen, die Aurelia hinterher gerannt waren. Der Anblick von Valgius erinnerte mich an etwas, aber er ließ mich auch an Aurelia denken, was ich schon viel zu oft tat. Ich blickte zum Capitol auf und sah, daß das neue Standbild des Jupiter endlich an seinem Platz stand und die Ausbesserungsarbeiten an der Mauer, durch die man es hineingeschoben hatte, beendet waren. Die Haruspices hatten erklärt, daß der neue Jupiter uns vor Bedrohungen des Staates warnen würde. Dann hörte ich ein Trompetensignal, und ein ehrfürchtiges Schweigen senkte sich über die Menge. Die Zeremonie hatte begonnen.
    Die palatinischen Salier kamen die Via Sacra herunter, zwölf junge Patrizier, die die Bruderschaft der tanzenden Priester des Mars bildeten. Sie waren in scharlachrote Tuniken gewandet und trugen bronzene Helme und Brustpanzer nach Art unserer Vorväter. Zu der Musik der heiligen Trompeten und Flöten führten sie einen langsamen und feierlichen Kriegstanz vor.
    Jeder trug einen der heiligen Speere des Mars und eines der Ancilia, der merkwürdig geformten Bronzeschilde des Kriegsgottes. Dies war ihre letzte Zeremonie im laufenden Jahr, und sie würden diesen Tanz in den kommenden vier Tagen an allen heiligen Orten vorführen. Danach waren ihre heiligen Schilde, Speere und Trompeten gereinigt und wurden in der Regia gelagert.
    Hinter den Saliern kamen die Pferde. Es waren prachtvolle Tiere: drei Füchse, ein Schimmel, ein Rappe und ein Brauner mit schwarzen Streifen auf den Hüften. Jedes Pferd hatte eine Nummer auf der Stirn, von eins bis sechs, in einer Reihenfolge, die der Flamen Martialis festgelegt hatte. Vor dem Altar blieben die Pferde stehen, und ihre Führer hatten alle Hände voll zu tun, sie zu beruhigen. Die Salier setzten ihren Tanz fort, wobei sie die Pferde dreimal umkreisten und einen Gesang anstimmten, der so uralt war, daß auch die Priester selbst nur einige der Worte verstanden. Vor dem Podium kamen sie schließlich zum Stehen.
    Nun nahm eine vestalische Jungfrau einem Tänzer den Helm vom Kopf und gab ihn dem Flamen. Einer seiner Assistenten legte fünf Knöchel hinein. Es waren keine echten Knöchel, sondern bronzene Nachbildungen, von denen jeder die Größe einer Kinderfaust hatte und blitzblank poliert war. Einer nach dem anderen nahmen wir Reiter jetzt aus der Hand des Flamen den Helm entgegen, schüttelten ihn und ließen die Knöchel auf das Podium fallen. Entsprechend dem gewürfelten Ergebnis wurde uns ein Pferd zugeteilt.
    Ich bekam die Nummer drei, den Schimmel. Ich empfand das als einen freundlichen Fingerzeig des Schicksals, denn ich hatte Schimmel schon immer gemocht. Clodius zog einen der Füchse.
    Meine beiden Mitstreiter bekamen den Rappen und einen weiteren Fuchs, mit denen sie Clodius und seine Leute daran hindern sollten, mich anzugreifen.
    Ein Reitknecht half mir auf den Schimmel. Die Pferde trugen keine Sättel. Eine Vestalin reichte jedem von uns eine Peitsche, die im Atrium Vestae aus Pferdehaar geflochten worden war, um sicherzustellen, daß niemand von uns vergiftet wurde.
    Die Pferde wurden so dicht nebeneinander aufgestellt, daß meine Knie die Knie der Reiter zu meiner Rechten und Linken berührten.
    Links von mir saß Clodius. Das war Pech. Er sprach mich an, zu leise, als daß es die Umstehenden hätten hören können. »Ich hoffe, du hast deine Klageweiber schon bestellt, Metellus. Vor Anbruch der Dunkelheit bist du ein toter Mann.«
    »Versuch bloß keine Tricks«, warnte ich ihn. »Ich habe Bogenschützen auf dem Dach der Curia postiert.«
    Der Schwachkopf sah tatsächlich hin.
    Die Pferde zitterten, begierig loszulaufen, und wurden jetzt nur durch ein von zwei Sklaven gehaltenes, mit Kreide geweißtes Band

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