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Die Catilina Verschwörung

Die Catilina Verschwörung

Titel: Die Catilina Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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ziemlich sicher, warum Flavius gestorben war, aber ich hatte auch die schreckliche Ahnung, dass Aurelia in den Mord verwickelt war, und wollte sie nicht hineinziehen, weil ich noch immer hoffte, einen Beweis ihrer Unschuld zu finden.
    »Und du hast ernsthaft vor, diese Scharade mit deinem Arzt aufzuführen?« Cicero lachte, etwas, das man ihn nur äußerst selten tun hörte. »Es ist das Verrückteste, was ich je gehört habe, aber du hast es ja auch mit Wahnsinnigen zu tun, und vermutlich erfordert das verrückte Methoden.«
    »Wegen Crassus -«, setzte ich an, aber er schnitt mir das Wort ab.
    »Das ist reine Spekulation, Decius. Du hast unwiderlegbare Beweise für die Machenschaften Catilinas und seiner Spießgesellen, aber nicht den geringsten für eine mögliche Verwicklung von Crassus.«
    »Aber sie können unmöglich hoffen, erfolgreich zu sein, wenn sie nicht von jemand wirklich Reichem sowie einer Armee unterstützt werden«, wandte ich ein.
    »Decius, diese Männer sind verrückt und verzweifelt genug zu glauben, sie würden es auch so schaffen«, beharrte Cicero. »Sie haben jeden Kontakt zur Realität verloren. Sie haben nie der Tatsache ins Auge geblickt, dass der einzige Weg zu den höchsten Ehren über Bildung und einen harten, langen Dienst am Gemeinwohl führt. Sie hoffen, dass sie durch eine verzweifelte Aktion alles in ein paar Tagen haben können, wenn sie nur ihr wertloses Leben aufs Spiel setzen.« Er schüttelte den Kopf. »Nein, Decius, Crassus hat alles, was er will. Warum sollte er sich mit solchen Männern einlassen?«
    »Du sagst nichts, was mir nicht auch schon aufgefallen wäre«, entgegnete, ich, »aber ich fürchte, dass du Crassus falsch siehst.«
    »Dann bring mir einen Beweis, Decius. Wenn ich den kleinsten Fetzen eines Beweises habe, besonders in schriftlicher Form, werde ich morgen vor den Senat treten, Crassus anprangern und seine Verbannung fordern. Aber dazu brauche ich mehr als deine Vermutungen.« Ich schwieg.
    Er lehnte sich in seinen Stuhl zurück und fuhr weniger streng fort: »Ermittle weiter, Decius. Du hast uns schon jetzt unschätzbare Dienste geleistet, und ich muss alles wissen, was du über diese Verschwörung in Erfahrung bringen kannst. Zu wissen, wo sich ihre beiden größten Waffenlager in der Stadt befinden, ist so viel wert wie eine halbe Legion, wenn sie erst einmal losschlagen.«
    »Ich weiß noch nicht, wann das sein wird«, meinte ich.
    »Wir haben noch ein wenig Zeit. Lass uns so viele Namen wie möglich zusammen bekommen, bevor ich die Sache vor den Senat bringe. Ich werde derweil mit dem Praetor Metellus sprechen und dafür sorgen, dass deine rechtliche Position in der Geschichte unantastbar bleibt.«
    »Wo wir gerade von Praetoren reden«, sagte ich, »hältst du es für möglich, dass der Praetor Lentulus Sura in die Sache verwickelt ist?«
    Cicero dachte nach. »Lentulus Sura ist ein Mann von schändlichem Charakter. Er ist einer der wenigen, die zu Konsuln gewählt und im darauffolgenden Jahr von den Censoren aus dem Senat ausgeschlossen worden sind. Wenn ein Mann dieses Ranges mit den Verschwörern gemeinsame Sache macht, dann Lentulus, aber ich weigere mich, das zu glauben, bis ich Beweise gesehen habe.«
    Jetzt fiel mir noch etwas ein. Crassus hatte als Censor Lentulus wieder zum Senat zugelassen und ihm damit die Möglichkeit eröffnet, sich bei den im folgenden Jahr anstehenden Wahlen um das Praetorenamt zu bewerben. Er stand tief in Crassus’ Schuld. Ich erwähnte nichts dergleichen.
    »Du hattest recht, die von Catilina genannten Namen anzuzweifeln. Hortalus und Lucullus haben mit solchem Unsinn nichts zu tun. Wenn diese beiden in Rom blieben und mich im Senat unterstützten, anstatt Fische zu züchten, hätten wir gar nicht erst die Probleme mit den Mittelmäßigen, die sich mit Typen wie Catilina einlassen.«
    Sowohl Hortalus wie Lucullus waren über die Maßen stolz auf ihre Fischteiche, in denen sie mit ausländischen Fischarten herumexperimentierten, die sie in Italien heimisch machen wollten. Cicero hielt das für eine frivole Beschäftigung und tat diese Meinung auch vor dem Senat kund.
    »Trotzdem hattest du mit Hortalus und Lucullus in der Vergangenheit Meinungsverschiedenheiten«, bemerkte ich.
    »Was haben meine persönlichen Sympathien und Antipathien damit zu tun?« fuhr er mich an. »Es sind beides enorm fähige Männer, die hier in Rom sein sollten, um dem Staat zu dienen, anstatt auf dem Land die pensionierten älteren Herren

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