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Die Catilina Verschwörung

Die Catilina Verschwörung

Titel: Die Catilina Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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aufs Bett und zog sie, die Hände um ihre unglaublich schmale Taille gelegt, an mich. Ich ließ meine Zunge in ihren Bauchnabel gleiten und spürte gleichzeitig das wohlige Schaudern, das ihren Rücken hochkroch. Sie streichelte behutsam meinen Kopf und begann dann, mir die Kleider vom Leib zu zerren. Ich stand wieder auf, um mir die Tunika auszuziehen, und nun trat sie einen Schritt zurück, um zuzusehen. Sie trug noch immer ihre Perlen, die erstaunliche Kette wand sich um ihren Hals, kreuzte sich zwischen ihren Brüsten und war dreimal um ihre Taille gewickelt, was ihre Nacktheit auf unglaublich provokante Art hervorhob.
    Zu guter Letzt fiel auch mein Subligaculum, und sie begann mich zu streicheln, als ein sorgenvolles Runzeln ihre glatte Stirn in Falten legte. »Decius, du bist schlimmer verwundet, als ich dachte! Wie kannst du den Schmerz nur ertragen?«
    Ich war mit Schnittwunden und Prellungen übersät, obwohl die übelsten Verletzungen bandagiert waren. Gegen den langen Peitschenstriemen, der diagonal über meinen Rücken lief, konnte man nichts machen. »Schmerz ist zur Zeit die geringste meiner Empfindungen«, versicherte ich ihr.
    »Aber wir müssen darauf achten, dass du so wenig wie möglich leidest«, erwiderte sie.
    Langsam sanken wir auf das breite Bett zurück. Sie benutzte ihren Mund mit einer Präzision, die ich bisher nur den Händen von Künstlern zugetraut hatte. Als schließlich keiner von uns noch einen Aufschub ertragen hätte, drückte sie meine Schultern sanft auf das Polster und sank leicht wie eine Wolke auf mich nieder.
    Langsam zunächst, dann immer drängender begann sie mich zu reiten, wie ich am Morgen das Oktober-Pferd geritten hatte.

IX
    »Asklepiodes, du musst mir erlauben, dich zu töten«, sagte ich.
    Der Arzt blickte von seinem Schreibtisch auf, wo er gerade eine seiner medizinischen Abhandlungen verfasste. Den ersten Entwurf hielt er stets selbst handschriftlich fest. »Das ist ein bißchen viel verlangt, selbst von einem Arzt.«
    »Es wird nur vorübergehend sein«, versicherte ich ihm.
    »Vorübergehender Tod kommt nur recht selten vor.« Er legte seine Schilfrohrfeder aus der Hand und sah mich stirnrunzelnd an. »Was genau willst du mir vorschlagen?«
    Wir waren wieder im Tempel des Aesculapius. Die Rückseite des Tempels war den Wohnungen, Büchereien und Amtsstuben der Priester und Ärzte vorbehalten, darüber hinaus gab es Vorlesungssäle und Gärten zum Anbau von Heilpflanzen.
    »Es wird kein bißchen echt sein«, betonte ich. »Wir müssen deinen Tod nur vortäuschen. Bloß für ein paar Tage.«
    »Keine Angst, Decius«, erwiderte er beschwichtigend. »Es ist durchaus üblich, dass Verletzungen, wie du sie jüngst erlitten hast, ein Delirium verursachen.«
    »Ich deliriere nicht, ich fühle mich ausgezeichnet, mal abgesehen von den Schmerzen.«
    »Dann wäre vielleicht eine Erklärung angebracht. Zunächst muss ich mir jedoch deine Wunden ansehen und sie neu verbinden. Zieh deine Kleider aus, einer meiner Diener wird dir die Verbände abnehmen.«
    Ich ergab mich in mein Schicksal, und Asklepiodes untersuchte mich sorgfältig. Man hätte meinen können, dass er vorhatte, mich zu kaufen.
    »Es verheilt alles sehr gut«, sagte er, als er fertig war und der Sklave meine Verbände erneuerte. »Ich kann keine Anzeichen für eine Entzündung der Wunden feststellen. Aber offenbar hast du deinen anstrengenden Tag in Gesellschaft einer Dame beendet.«
    »Es war der längste Tag meines Lebens«, meinte ich und ließ mich, inzwischen wieder angekleidet, auf einen Stuhl sinken. »Er hat mit einem Pferderennen angefangen, ging mit einer Schlacht weiter und endete stürmisch mit der schönsten Frau Roms; zwischendurch gab es noch ein wenig Intrigenschmieden mit Männern von böser Absicht. Unter anderem wurden Mord, Verrat und Brandstiftung erörtert.«
    Seine Augen leuchteten auf. »Kriminelle Machenschaften! Endlich hast du mir mal was Interessantes zu berichten. Los, erzähl!«
    Ich erzählte ihm das meiste von dem, was ich wusste und vermutete, weil es unklug ist, seinem Arzt Informationen vorzuenthalten.
    »Oh, das ist aufregend!« rief er, als ich fertig war. »Es wird mir Gelegenheit bieten, ein wenig Erfindungsreichtum walten zu lassen. Wie sollen wir es anstellen? Könntest du mich vielleicht vom Tarpejischen Felsen stürzen, damit mein Körper blutüberströmt aufgefunden wird? Nein«, gab er sich selbst die Antwort, »dann müssten ja Knochensplitter durch die Haut

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