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Die Catilina Verschwörung

Die Catilina Verschwörung

Titel: Die Catilina Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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ragen, was für mich nur schwer vorzutäuschen wäre. Vielleicht könntest du mich erwürgen. Die Gesichtsverfärbung wäre eine echte Herausforderung. Ich könnte eine täuschend echte, geschwollene Wachszunge basteln, die zwischen meinen toten blauen Lippen hervorragt.«
    »Meine Mitverschwörer würden sich bestimmt mit einer schlichten Erdolchung oder einer durchgeschnittenen Kehle zufrieden geben.«
    »Ich werde ein paar überzeugende Verletzungen herstellen und eine überaus realistische Leiche abgeben. Soll ich morgen früh gefunden werden?«
    »Das passt mir gut«, erwiderte ich. »Bist du sicher, dass du es schaffst, sie zu täuschen?«
    »Niemand wird je Verdacht schöpfen. In der Verbindung meiner Talente mit der römischen Angst, Leichen zu berühren, wird die Illusion komplett sein. Mein Patron Statilius Taurus hält sich in Capua auf, sodass meine Bestattung mehrere Tage verzögert werden kann, während meine Diener ihn herbeiholen.« Er sah sich zufrieden um. »Ich werde mich ein paar Tage in meinem Quartier versteckt halten. Das ist bestimmt recht erholsam, und ich kann längst überfällige Schreibarbeiten erledigen. Meine Diener sind absolut diskret. Bist du sicher, dass die ganze Aktion legal ist?« fragte er leicht besorgt.
    »Vom Praetor Metellus persönlich sanktioniert. Außerdem werde ich demnächst den Konsul Cicero aufsuchen, um ihn von meinen Erkenntnissen zu unterrichten.«
    »Ich würde dir raten, das möglichst bald zu tun«, riet Asklepiodes mir. »Es wird wenig nutzen, wenn du wartest, bis die Verschwörer ihn umgebracht haben.«
    Ich stand auf. »Ich werde dich jetzt verlassen und freue mich schon auf die Nachricht von deinem Tod.«
    »Nimm sie nicht zu schwer«, meinte er.
    Ich betrat den Saturn-Tempel, ohne dass jemand Notiz von mir nahm. Meine Berühmtheit war verblichen. So ist das mit dem Ruhm. Ich verbrachte einen durch und durch langweiligen, aber erholsamen Tag inmitten des Reichtums des Imperiums. Ich besuchte das Bad, trotz meinem Verband, und grübelte über meinen nächsten Zug. Ich beschloss, am Abend Cicero aufzusuchen.
    Als ich die Stufen vom Bad hinunterging, bemerkte ich eines der Denkmäler, die in Rom scheinbar über Nacht wie Pilze aus dem Boden schössen. Es war eines, das Crassus zu seinen eigenen Ehren errichtet hatte, und erinnerte an seinen Sieg über Spartacus; von den Römern wurde es für einen Ausdruck schlechten Geschmacks gehalten. Jedermann liebte Denkmäler für Siege in fremden Ländern, aber einen Sklavenaufstand vergaß man am besten ganz schnell. Crassus’ eigentliches Denkmal waren die sechstausend Kreuze gewesen, die er zwischen Rom und Capua, wo die Rebellion ihren Ursprung hatte, entlang der Via Appia hatte aufstellen lassen. Gaffer aus Rom und anderen an der Straße gelegenen Städten waren tagelang unterwegs gewesen, um Zeuge dieser Massenhinrichtung zu werden. Der Rekord an Langlebigkeit wurde von einem stämmigen Gallier gehalten, der zum Sterben acht Tage gebraucht hatte.
    Wie viele große Männer jener Zeit, nicht zuletzt Catilina selbst, war Crassus durch Sullas Proskriptionen reich geworden. Er hatte Männer, deren Namen Sulla auf dem Forum angeschlagen hatte, aufgespürt und getötet und ihre Ländereien als Belohnung kassiert. Vor den Proskriptionen, gegen Ende des Bürgerkriegs zwischen den Anhängern Marius’ und Sullas, war es Crassus gewesen, der Sullas Armee angeführt hatte, die die aufständischen Samniter vor Roms Toren vernichtet hatte, eine Schlacht, der die Römer von der Stadtmauer aus zugesehen hatten, als sei es eine besonders aufwendige Circusinszenierung, die allein zu ihrer Erbauung gegeben wurde. Crassus hatte die Schlacht gewonnen, aber Sulla hatte den Ruhm eingeheimst. Zehn Jahre später hatte Crassus Spartacus geschlagen; diesmal war es Pompeius gewesen, der ihn um seine verdiente Ehrung gebracht hatte.
    Crassus war ein Mann, der nichts so verzweifelt ersehnte wie Ruhm. Er hatte die höchsten Ämter innegehabt, und ihm gehörte die Hälfte des Reichtums der Erde; blieb nur noch Ruhm erstrebenswert. Begehrte er ihn so sehr, dass er Rom im Staatsstreich nehmen wollte? Wenn dem so war, bedeutete das, dass Crassus endgültig verrückt geworden war, wie Marius in seinen späten Jahren; aber das konnte ich nicht glauben. Vielleicht spielte er ein Spiel, das Catilina genauso verborgen blieb wie mir.
    Ich dachte an Crassus, weil ich nicht an Aurelia denken wollte. War sie nichts mehr als ein Köder, eine Art Pfand, das

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