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Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los

Titel: Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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haben wir gesagt »Das ist gut!« und sind zurück zum Fluss gegangen, um weitere Frösche zu suchen. Und dann ist plötzlich Sinan gekommen, und seine Haare haben schon wieder so irre geglänzt und er hat so toll gelächelt, dass ich genauso gelächelt hab. Und mein Bauch hat irgendwie auch gelächelt, denn der hat sich ganz komisch nett verknotet innen in mir drin, das hab ich genau gespürt. Und als mir Romy einen neuen Frosch hingehalten hat und »Du bist dran« gesagt hat, da hab ich gemerkt, dass ich gar keine Lust mehr hatte, Frösche zu küssen, sondern dass ich viel mehr Lust hatte, Sinan zu küssen. »Spinnst du jetzt?«, hat Bentje gerufen. Aber das hat mich nicht gestört. Ich bin einfach auf Sinan zugegangen und hab einen Kussmund gemacht und hab mich zu seinem Kopf rübergestreckt und dabei die ganze Zeit über auf seine Lippen geguckt, denn die haben immer noch gelächelt. Auch als ich immer näher gekommen bin. Und dann hab ich …
    Mist, dann weiß ich nicht mehr. Denn genau dann bin ich aufgewacht.
    Uuuh!!! Beinahe hätte ich Sinan geküsst!!! Und das hat
sich sooo schön angefühlt! Ob ich das Romy und Bentje erzählen soll?
    Muss man sich eigentlich alles erzählen, wenn man in einem Geheimklub ist? Oder kann man auch ein paar besonders geheime Geheimnisse für sich behalten? Besonders wenn sie noch nicht mal wirklich richtig passiert sind?
    Und wieso hatte Livi auch einen Geheimklub? Ach ja, jetzt weiß ich wieder. Livi hat mir ja wirklich gestern von diesem eigenen Klub, den sie jetzt hat, erzählt.
    Wo ist Livi eigentlich?
    »Livi?«
    Keine Antwort. Und im Haus ist auch alles total still.
    Sehr merkwürdig. Die werden doch nicht alle noch schlafen? Es ist doch schon knallhell draußen. Normalerweise würde ich mich freuen, denn das bedeutet, dass ich echt lange Zeit habe, überall im Haus zu machen, was nur ich-ich-ich will. Aber heute ist ja ein besonderer Tag, ein besonderes Wochenende.
    Ob Mama und Papa noch da sind? Mama hat mich gestern Abend im Bett gedrückt und geküsst und so getan, als ob sie hundert Jahre wegbleibt.
    »Wirst du auch kein Heimweh bekommen, Kennylein?«, hat sie gefragt.
    Was eine echt merkwürdige Frage war, finde ich. Denn ich bin doch in meinem Heim! Sie ist es ja, die wegfährt und deswegen Weh bekommen müsste.
    »Nee. Du?«, habe ich deswegen zurückgefragt.
    Da hat Mama gelächelt. »Nein, ich werde auch kein Heimweh bekommen, glaube ich.«
    Fein, dann ist ja alles geregelt, dachte ich. Aber Mama musste mir erst noch dreimal sagen, dass ja Rema im Haus ist und auch Livi und Tessa und Malea.

    »Und Aurora«, hab ich hinzugefügt. Aber irgendwie fand Mama, die zählt nicht richtig.
    Und dann hat Mama mich ganz fest zugedeckt und ist rausgegangen.
    Einschlafen konnte ich aber nicht, denn ich war dann doch ziemlich aufgeregt, dass wir ein ganzes Wochenende allein sein würden. Das ist nämlich noch nie passiert. Also nicht, dass ich mich daran erinnern könnte jedenfalls. Und obwohl Rema und Aurora beide da sind, ist es doch beinahe so wie allein sein. Denn beide lassen mich garantiert machen, was ich will. Und meine Schwestern sowieso. Außerdem geht Rema im Moment fast jeden Abend zu Walter Walbohm rüber und ist gar nicht im Haus.
    Oh ja, juppi, das wird ein tolles Wochenende! Ich muss sofort aufstehen und nachgucken, ob Mama und Papa tatsächlich weg sind.
    Ich springe aus dem Bett und reiße die Tür auf und renne hoch in das oberste Stockwerk.
    Weg. Mamas und auch Papas Zimmer sind leer. Also – nicht wirklich leer. Etwa eine Million Klamotten liegen auf dem Boden verstreut, was komisch ist, denn bei Bentje zu Hause sieht das Schlafzimmer von ihren Eltern immer so ordentlich aus wie in einem Ikea-Katalog. Aber bei uns sieht es bei Mama und Papa immer genau so aus, wie es gerade jetzt aussieht. Möglicherweise weil meine Eltern Hippies sind.
    Ich weiß nicht genau, was ein Hippie ist, aber ich weiß, dass besonders Papa es unheimlich wichtig findet, einer zu sein.
    Merkwürdigerweise will Papa aber nicht, dass Tessa, Livi, Malea und ich ebenfalls Hippies sind. Denn wir dürfen im Wohnzimmer oder in der Küche wirklich gar nichts rumliegen
lassen. Nicht mal ein paar harmlose Schnecken auf dem Sofa.
    Ich renne wieder runter in das mittlere Stockwerk zu den Zimmern meiner Schwestern und gucke als Erstes bei Malea rein.
    Die schläft tief und fest. Wie immer. Malea kann schlafen, bis das Haus einstürzt, sagt Mama immer.
    Ich lasse sie schlafen und drücke

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