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Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los

Titel: Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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weiß ich, dass sie das tun!)

    Oh, là, là! So einen Megakrach hatten wir ja schon lange nicht mehr in der Familie!
    Was ist denn bloß passiert? Warum brüllt Cornelius so rum? Um diese Uhrzeit! Wenn er weiter so tobt, wird er noch Kenny neben mir wecken.
    Und Tessa brüllt auch nicht schlecht. Wo kommt die überhaupt her? Ich dachte, sie ist schon längst in ihrem Zimmer. Hat sie nicht vorhin gesagt, dass sie müde ist und lesen will?
    Ob ich mal kurz die Nase aus der Tür stecke? Man kann hier wirklich schlecht hören, wovon reden die überhaupt?
    Ah ja, so ist es besser.

    Javier? Ramón? Die sind in der Stadt? Und worum geht’s nun genau? Recke meine Ohren mal etwas weiter in den Flur. Ups, Hausarrest? Was soll das denn? Dreht Cornelius jetzt komplett durch?
    Stampf, stampf! Knall! Das war erst Tessa und dann ihre Tür. Ich werde noch ein paar Minuten warten, dann schleich ich mal rüber zu ihr.
    Gehe auf Zehenspitzen wieder zurück zum Bett. Süüüß, Kenny schläft immer noch selig wie eine kleine Mauseprinzessin! Soll ich versuchen, sie zurück in ihr Zimmer zu tragen? Ach, Quatsch, ich lasse sie einfach hier liegen.
    Vorhin, bevor Kenny zu mir ins Bett gehüpft ist, hab ich ein halbes Stündchen zusammen mit Iris und Malea diese komische Talkshow mit Gregorys Mutter im Fernsehen geguckt: Blau nach zehn . Nicht nur der Name ist total bescheuert, Gregorys Mutter ist noch viel bescheuerter. Sie schleimt wie eine Blöde, zupft sich dauernd ihre engen Klamotten zurecht, fummelt an ihrem aufgetakelten Haar rum und kichert wie eine Mischung aus Hexe und Huhn (Sorry, Aurora, nichts gegen dich!) und ist dabei einfach nur peinlich, peinlich, peinlich.
    Armer Gregory! Ich meine, Iris und Cornelius sind ja ohne Zweifel ebenfalls peinlich. Aber Sibylle Hahn als Mutter wünsche ich wirklich keinem! Da nehme ich doch gleich zehnmal lieber Iris und sogar Cornelius (trotz seiner Anfälle)! Diese Blau-nach-zehn-Tante scheint sich ja für nichts anderes zu interessieren als für ihr grottiges Aussehen. Erinnert die sich eigentlich ab und zu mal daran, dass sie einen Sohn hat?
    Was macht Gregory wohl jetzt gerade? Früher ist er ja immer zu Walter Walbohm rübergegangen, wenn seine Mutter weg war. Aber mittlerweile ist seine Mutter anscheinend
nonstop weg. Oder schläft den ganzen Tag. Ob er vor seinem Computer hängt? Oder ist er auch schon im Bett?
    Muss mal meine Nase aus dem Fenster stecken. Kann ich sein Zimmer von hier aus sehen? Brennt da noch Licht?
    Nix. Sieht alles dunkel aus drüben.
    Welches ist eigentlich sein Zimmer?
    Rums! Das war die Tür von Cornelius’ Zimmer oben. Iris und er sind also auch endlich im Bett. Ich glaube, dann gucke ich mal nach drüben, was Tessa macht.
    Ich öffne meine Tür leise und tapse die paar Schritte zu Tessas Zimmer rüber. »Tessa?«
    »Ja?«, höre ich eine Piepsstimme von drinnen.
    Oje, sie weint doch nicht etwa? Also manchmal mag ich meine Schwestern nämlich echt gern. Sogar sehr gern. Und dann möchte ich überhaupt nicht, dass sie traurig oder unglücklich sind. Gerade jetzt zum Beispiel möchte ich das nicht.
    Ich öffne und husche rein. »Tessie! Was ist denn los?«
    Ihr Handy liegt neben ihrem Bett. Keine Frage, mit wem sie gerade gesprochen hat. Erst mit diesem Javi, tippe ich, dann mit Dodo.
    Jetzt scheint sie aber genug telefoniert zu haben.
    Also, ich glaube, es ist eigentlich doch ziemlich gut, Schwestern zu haben. Tessa wirkt jedenfalls so, als ob sie das findet, und ich finde das unbedingt auch. Wir liegen auf ihrem Bett und ich halte sie im Arm. Ganz fest halte ich sie. Weil sie so heftig von ihren Schluchzern geschüttelt wird, dass sie sonst wahrscheinlich von der Matratze runterfallen würde.
    »Wie kann Cornelius nur so fies sein?«, heult sie.
    Ja, das weiß ich ehrlich auch nicht. Aber ich glaube,
manchmal begreift er gar nicht, dass eine Strafe viel zu hart ist. Ich schätze, er denkt einfach ab und zu, dass er jetzt mal resolut durchgreifen muss, weil er das sonst eben genau nicht tut.
    »Bestimmt tut es ihm morgen schon wieder leid«, versuche ich Tessa zu trösten.
    »Ach, der denkt morgen doch an gar nichts anderes als an sein Flugticket und seinen blöden Auftritt in Österreich!«, heult Tessa. »Der kapiert überhaupt nicht, wie wichtig mir dieses Wochenende ist!«
    Tja, da könnte Tessa leider recht haben. Cornelius wird Tessa und die Spanier morgen vermutlich tatsächlich einfach vergessen haben. Leider bedeutet das auch, dass er vermutlich

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