Die Chaosschwestern sind die Größten!
beunruhigen wie die Sache mit Aurora, aber sie sieht mich doch ein wenig sorgenvoll an. »Meinst du, sie ist jetzt richtig ausgezogen?«
»Was? Blödsinn!«, entgegne ich.
Aber ich nehme mir doch vor, auf dem Weg zu Cornelius mal schnell Maleas Zimmer zu checken. Ob Klamotten aus ihrem Schrank fehlen oder so.
»Aber das Beste ist doch Mamas Baby«, lächelt Kenny jetzt.
» WAAAS ???«, rufe ich schätzungsweise zum fünfzehnten Mal in fünf Minuten. »Was für ein BABY ?«
Ich werde fast ohnmächtig, als ich plötzlich begreife, was Kenny mit kleiner Schwester gemeint hat. NOCH eine Schwester? Iris und Cornelius müssen verrückt sein!
Aber irgendwie … schleicht sich da doch ein kleines Lächeln auf meine Lippen. Wir bekommen ein Baby …! Hach!
Ich bin tatsächlich ein kleines bisschen besser drauf, als ich schnell in Maleas Zimmer schaue (scheint nichts zu fehlen – gut!) und dann die Treppe runterspringe. Dass Gregory und ich seit Samstag nicht ein einziges Mal miteinander geredet haben, ist fast vergessen. Erst als ich kurz davor bin, die Küchentür aufzureißen und rüber zu seinem Haus zu stürzen, um ihm all die Neuigkeiten brühwarm mitzuteilen, da fällt es mir … wie Schuppen von den Augen? Nein, es knallt eher wie eine Bratpfanne gegen meine Stirn. Wrrrrggg.
Ich kann mich gerade noch stoppen. Kein Rüberrennen. Kein Gregory. Meine Laune sinkt sofort wieder in deprimierende Tiefen.
Drrrrr! Das Telefon.
Ich gehe zurück in den Hausflur, und weil kein anderer sich verantwortlich zu fühlen scheint, nehme ich ab. Vielleicht ist das Gregory?
»Olivia Martini?«
»Liviiii?«
Huch, das ist ja Maleas Stimme!
»Oh, Liviiii!«
Ach du meine Güte, die weint ja gleich!
»Malea? Wo bist du?« Als Erstes muss man praktisch denken. »Was ist passiert?«
Doch da schluchzt Malea auch schon los. Meine kleine, mutige Spioninnenschwester Malea Bond, die vor nichts Angst hat und niemals die Nerven verliert! Schluchzt!
»Was ist los, Malea?«, wiederhole ich. »Wo bist du?«
»Vorm – huhuhuuuuu …« Sie schnieft so arg, dass sie kaum sprechen kann. »Vorm Supermaaaa… – huuuhuuuu …«
Mir wird ganz kalt vor Sorge. So habe ich Malea noch nie gehört.
»Du bist vorm Supermarkt?« Ich fummele mir mit der freien Hand meine Jacke von der Garderobe. »Bleib, wo du bist! Ich bin in zehn Minuten bei dir!«
Denn worüber Malea auch immer so verzweifelt ist, es sieht nicht so aus, als wäre es eine Kleinigkeit. Und es sieht auf jeden Fall so aus, als würde sie Hilfe brauchen.
»Der Mann …«, schluchzt Malea jetzt. »Der Supermann hat Aurora gefangen und … und …« Der Rest geht in wildem Weinen unter.
»Supermann?« Könnte es vielleicht doch sein, dass sie einfach nur spinnt?
»Aurora!«, heult Malea. »Und vielleicht hat er sie schon längst gegessen! Und ich kann sie nicht finden. Und …«
Ich kapiere kein Wort. Aber eins ist noch klarer als vorher: Malea braucht mich!
»Ich komme!«, rufe ich in den Hörer. »Bleib, wo du bist!«
Cornelius und die Sicherheit unseres Hauses müssen eben noch warten. Ich schieße aus der Tür, als gehe es um Leben und Tod. Und – wer weiß – vielleicht geht es das ja auch. Womöglich sogar um Auroras!
Malea, ich komme!
Ich bin schon fast am Gartenzaun, als Cornelius brüllend in der Tür steht. »Wer war das eben am Telefon? Und was ist los?«
»Irgendwas mit Malea«, rufe ich zurück. »Jemand hat anscheinend Aurora gefangen und gibt sie nicht mehr raus. Ich ruf dich von unterwegs an, wenn ich mehr weiß.«
»Guter Gott!«, höre ich Cornelius hinter mir seufzen. »Unsere Aurora? Ja, was erdreisten sich die Leute eigentlich! Werden jetzt schon unschuldige Hühner von der Straße gekidnappt? WARTE ! Ich komme mit!«
Oh nein, bitte nicht! Was auch immer Sache ist – es klang schon kompliziert genug, ohne dass auch noch Cornelius mitmischt!
Auf der anderen Seite … Wenn er mitkommt, kann er immerhin nicht anfangen, unser Haus einzureißen.
»Ich komme auch!«, quietscht Kenny sofort.
» AUF KEINEN FALL !«, bestimmt Cornelius resolut. »Du bleibst hier und – ähm … ähm – du stehst Rema mit den Mäusen bei! Sie braucht dich jetzt!«
Ich grinse. Da ist ihm gerade noch ein gutes Argument eingefallen. Manchmal ist Cornelius ja doch ganz schlau!
Auf dem Weg zur Garage dreht Cornelius sich noch mal um. »Und sei lieb zu Iris und koch ihr noch einen Tee, ja?«
Und dann springen wir in unser Auto und Cornelius braust mit gefühlten
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