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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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erledigt. Ich glaube, er wird an dem Tag ein Verräter seines Volkes werden, wenn du oder Caramon zu Verrätern werdet. Und, nein, ich kenne nicht den Weg nach Pax Tarkas. Ich bin dort noch nie gewesen. Und noch eine Sache«, schrie Tanis jetzt völlig in Rage, »wenn ich Leuten in dieser Gruppe nicht traue, dann sind es dein Bruder und dieser alte Mann!« Er sah Caramon anschuldigend an.
    Der große Mann wurde blaß und senkte seine Augen. Er begann sich umzudrehen. Tanis beruhigte sich wieder, plötzlich war ihm klar, was er gesagt hatte. »Es tut mir leid, Caramon.« Er legte seine Hand auf den Arm des Kriegers. »Ich meinte das nicht so. Raistlin hat mehr als einmal unser Leben auf dieser wahnsinnigen Reise gerettet. Es ist nur, daß ich nicht glauben kann, daß Gilthanas ein Verräter ist!«
    »Wir wissen es, Tanis«, sagte Sturm ruhig. »Und wir vertrauen deinem Urteil. Aber – eine Nacht ist zu dunkel, um mit verschlossenen Augen herumzulaufen, wie es bei meinem Volk heißt.«
    Tanis seufzte und nickte. Er legte die andere Hand auf Sturms Arm. Der Ritter drückte sie, und die drei Männer standen schweigend da. Dann verließen sie das Wäldchen und gingen zum Himmelssaal zurück. Sie konnten immer noch die Stimme der Sonnen mit seinen Kriegern reden hören.
    »Was bedeutet Sla-Mori?« fragte Caramon.
    »Geheimer Weg«, antwortete Tanis.

    Tanis wachte erschrocken auf, seine Hand griff zum Dolch an seinem Gürtel. Eine dunkle Gestalt bückte sich zu ihm, löschte die Sterne über ihm aus. Er faßte schnell zu und zog die Person herunter und legte den Dolch an ihre Kehle.
    »Tanthalas!« Beim Anblick der blitzenden Waffe wurde ein leiser Schrei ausgestoßen.
    »Laurana!« keuchte Tanis.
    Ihr Körper drückte sich an seinen. Er spürte sie zittern, und jetzt, da er völlig wach war, konnte er ihr langes Haar über ihre Schultern fließen sehen. Sie war nur in ein dünnes Nachtgewand gekleidet. Ihr Umhang war ihr in ihrem kurzen Kampf entglitten.
    Laurana hatte impulsiv ihr Bett verlassen, nur einen Umhang gegen die Kälte übergezogen und war in die Nacht geschlüpft. Nun lag sie über Tanis’ Brust, zu verängstigt, um sich zu bewegen. Dies war eine Seite von Tanis, von der sie nie gewußt hatte. Ihr wurde plötzlich klar, daß sie nun tot wäre – mit aufgeschlitzter Kehle –, wenn sie ein Feind gewesen wäre.
    »Laurana ...«, wiederholte Tanis und steckte mit zitternder Hand den Dolch wieder in den Gürtel. Er schob sie fort und setzte sich, wütend auf sich, weil er sie erschreckt hatte, und wütend auf sie, weil sie et was Tiefes in ihm geweckt hatte. Einen Moment lang, als sie auf ihm gelegen hatte, hatte er intensiv den Duft ihres Haares, die Wärme ihres schlanken Körpers, das Muskelspiel ihrer Oberschenkel, ihre weichen kleinen Brüste wahrgenommen. Laurana war ein Mädchen gewesen, als er gegangen war. Er war zu einer Frau zurückgekehrt – einer wunderschönen, begehrenswerten Frau.
    »Was im Namen der Hölle machst du hier zu dieser nächtlichen Stunde?«
    »Tanthalas«, sagte sie, schluckte, zog ihren Umhang dichter um sich. »Ich wollte dich bitten, deine Meinung zu ändern. Laß deine Freunde die Menschen in Pax Tarkas befreien. Du mußt mit uns kommen! Wirf dein Leben nicht fort. Mein Vater ist verzweifelt. Er glaubt nicht, daß der Plan funktioniert – ich weiß es genau. Aber er hat keine andere Wahl! Er trauert jetzt
schon um Gilthanas, als wäre er tot. Ich werde meinen Bruder verlieren. Ich will dich nicht auch noch verlieren!« Sie schluchzte. Tanis sah sich flüchtig um. Vermutlich waren überall Elfenwachen aufgestellt.Wenn die Elfen ihn in dieser kompromittierenden Situation fanden...
    »Laurana«, sagte er, faßte sie an den Schultern und schüttelte sie. »Du bist kein Kind mehr. Du mußt endlich erwachsen werden. Ich lasse meine Freunde nicht allein auf dieser gefährlichen Reise. Mir ist das Risiko klar; ich bin nicht blind! Aber wenn wir die Menschen von Verminaard befreien und deinem Volk Zeit zur Flucht geben können, ist es eine Möglichkeit, die wir nutzen müssen! Es wird auch für dich eine Zeit kommen, Laurana, da du dein Leben für etwas riskieren mußt, von dem du überzeugt bist – etwas, das mehr als das Leben selbst ist.Verstehst du?«
    Sie sah zu ihm auf durch ihre goldenen Haare. Sie hörte auf zu schluchzen und zu zittern. Sie sah ihn aufmerksam an.
    »Verstehst du, Laurana?« wiederholte er.
    »Ja,Tanthalas«, antwortete sie weich. »Ich

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