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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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Halb-Elf.«
    Raistlin sah zu Tanis, als ob er sagen wollte: Verstehst du jetzt? Tanis erwiderte unentschlossen den Blick. Er bereute, das Gespräch mit Raistlin unterbrochen zu haben, aber fragte sich jetzt, wie sie in Anwesenheit des alten Mannes überhaupt miteinander sprechen sollten.
    »Ich sage dir das, Raistlin«, sagte Tanis plötzlich im Lagerfeuer-Slang, einer verzerrten Form der Umgangssprache, die von den gemischtrassigen Söldnern auf Krynn entwickelt worden war. Die Zwillinge hatten sich vor langer Zeit einmal als Söldner verdingt – wie die meisten der Gefährten –, um zu überleben. Tanis wußte, daß Raistlin ihn verstehen würde. Und er war sich ziemlich sicher, daß der alte Mann diese Sprache nicht verstand.
    »Wir sprechen, wenn willst«, antwortete Raistlin in der gleichen Sprache, »aber wenig weiß ich.«
    »Du Furcht.Warum?«
    Raistlins seltsame Augen sahen in die Ferne, als er langsam antwortete. »Ich weiß nicht, Tanis. Aber – du recht. Da ist Macht, im Alten. Ich fühle große Macht. Ich fürchte.« Seine Augen glänzten. »Und ich hungrig!« Der Magier seufzte und schien von daher wiederzukehren, wo er gewesen war. »Aber er recht.Versuchen, ihn aufhalten? Sehr viel Gefahr.«
    »Als ob es nicht schon reichen würde«, sagte Tanis bitter und wechselte wieder in die Umgangssprache.
    »Andere sind vielleicht genauso gefährlich«, sagte Raistlin und warf seinem Bruder einen bedeutungsvollen Blick zu. Der Magier sprach auch wieder in der Umgangssprache. »Ich bin müde. Ich muß schlafen. Bleibst du auf, Bruder?«
    »Ja«, antwortete er und tauschte einen Blick mit Sturm. »Wir werden uns noch ein wenig mit Tanis unterhalten.«
    Raistlin nickte und reichte Fizban seinen Arm. Der alte und der junge Magier gingen. Der alte Magier schlug mit seinem
Stab auf einen Baum ein und beschuldigte ihn, versucht zu haben, sich an ihn heranzuschleichen.
    »Als ob ein verrückter Magier nicht reichen würde«, murrte Flint. »Ich werde schlafen gehen.«
    Einer nach dem anderen ging, bis Tanis, Caramon und Sturm allein waren.Tanis wandte ihnen müde sein Gesicht zu. Er hatte das Gefühl zu wissen, was kommen würde. Caramon errötete und starrte auf seine Füße. Sturm strich über seinen Schnurrbart und sah Tanis nachdenklich an.
    »Nun?« fragte Tanis.
    »Gilthanas«, antwortete Sturm.
    Tanis runzelte die Stirn und kratzte seinen Bart. »Das ist meine Sache und nicht eure«, sagte er kurz.
    »Es ist unsere Sache, Tanis«, beharrte Sturm, »wenn er uns nach Pax Tarkas führt.Wir wollen uns nicht in deine Angelegenheit mischen, aber offensichtlich besteht eine Feindschaft zwischen euch. Ich habe mitbekommen, wie er dich ansieht,Tanis, und ich an deiner Stelle würde nirgendwo hingehen, ohne einen Freund im Rücken zu haben.«
    Caramon sah Tanis ernst an. »Ich weiß, er ist ein Elf und so weiter«, sagte der Krieger langsam. »Aber, wie Sturm sagt, er hat manchmal in seinen Augen einen komischen Blick. Kennst du nicht diesen Weg nach Sla-Mori? Können wir ihn nicht selbst finden? Ich traue ihm nicht. Sturm und Raist auch nicht.«
    »Hör zu, Tanis«, sagte Sturm, als er sah, wie sich das Gesicht des Halb-Elfen vor Zorn verdunkelte. »Wenn Gilthanas in solch einer Gefahr in Solace war, wie er behauptet, warum saß er dann so lässig im Wirtshaus? Und dann diese Geschichte, wie seine Kämpfer ›zufällig‹ in eine ganze Armee liefen! Tanis, schüttel nicht so schnell den Kopf. Er braucht nicht bösartig zu sein, nur irregeleitet. Was ist, wenn Verminaard irgendeinen Einfluß auf ihn ausübt? Vielleicht hat der Drachenfürst ihn überzeugt, sein Volk zu verschonen, wenn er uns dafür betrügt! Vielleicht war er darum in Solace, um auf uns zu warten.«
    »Das ist lächerlich!« sagte Tanis schnell. »Woher hätte er denn wissen sollen, daß wir kommen?«

    »Wir haben unsere Reise von Xak Tsaroth nach Solace nicht direkt geheimgehalten«, entgegnete Sturm kühl. »Wir sahen überall auf dem Weg Drakonier, und jenen, die aus Xak Tsaroth entkommen konnten, mußte klar gewesen sein, daß wir wegen der Scheiben dort waren. Verminaard weiß wahrscheinlich besser, wie wir aussehen, als er seine Mutter kennt.«
    »Nein! Das glaube ich nicht!« sagte Tanis wütend und blickte Sturm und Caramon haßerfüllt an. »Ihr irrt euch beide! Ich würde mein Leben darauf setzen. Ich bin mit Gilthanas aufgewachsen, ich kenne ihn! Ja, es bestand eine Feindschaft, aber wir haben darüber geredet, und die Sache ist

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