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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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eines Mannes, man konnte nicht sagen, von welcher Rasse. Die Figur war in königliche Roben gekleidet, die trotz des Verfalls immer noch einen Eindruck ihres großen Wertes vermittelten. Ein Umhang bedeckte die Schultern. Eine Krone glänzte auf dem fleischlosen Schädel. Die Knochenhände hielten ein Schwert, das in einer Scheide steckte.
    Gilthanas fiel auf die Knie. »Kith-Kanan«, sagte er flüsternd. »Wir befinden uns in der Halle der Urahnen, seiner Grabstätte. Niemand hat dies gesehen, seitdem die Elfenkleriker mit der Umwälzung verschwunden sind.«
    Tanis starrte den Thron an, bis er langsam von Gefühlen überwältigt wurde, die er nicht verstand, und niederkniete. »Fealan thalos. Im mur-guanethi. Sai Kith-Kananoth Murtari Larion«, murmelte er in Huldigung des größten der Elfenkönige.
    »Was für ein wunderschönes Schwert«, sagte Tolpan, seine schrille Stimme brach die ehrfürchtige Stille. Tanis sah ihn streng an. »Ich will es ja nicht mitnehmen!« protestierte der Kender mit verletztem Blick. »Ich habe es nur erwähnt, als ... einen interessanten Gegenstand.«
    Tanis erhob sich. »Berühr es ja nicht«, befahl er dem Kender streng, dann machte er sich daran, den restlichen Saal zu überprüfen.
    Als Tolpan näher getreten war, um sich das Schwert genauer anzusehen, war Raistlin mit ihm gekommen. Der Magier begann zu murmeln: »Tsaran korilath ith hakon«, und bewegte
seine magere Hand in einem vorgeschriebenen Muster schnell über das Schwert. DieWaffe flimmerte in einem schwachen Rot auf. Raistlin lächelte und sagte leise: »Es ist verzaubert.«
    Tolpan keuchte: »Ein guter oder ein böser Zauber?«
    »Das kann ich nicht erkennen«, wisperte der Magier. »Aber da es schon so lange unbenutzt hier liegt, würde ich es nicht wagen, das Schwert zu berühren!«
    Dann wandte er sich um und ließ Tolpan allein, der sich fragte, ob er ungehorsam sein und das Risiko, in irgendein schleimiges Ungeheuer verwandelt zu werden, auf sich nehmen sollte.
    Während der Kender mit der Versuchung kämpfte, untersuchten die anderen die Wände nach Geheimtüren. Flint half ihnen mit Erfahrungsberichten über von Zwergen gebaute Geheimtüren. Gilthanas ging auf die zwei riesigen Bronzetüren zu.Auf einer befand sich eine Reliefkarte von Pax Tarkas, die er zusammen mit Raistlin studierte.
    Caramon warf einen letzten Blick auf das Skelett des seit Urzeiten toten Königs und gesellte sich dann zu Sturm und Flint, die immer noch nach Geheimtüren suchten. Schließlich rief Flint: »Tolpan, du unnützer Kender, das ist doch dein Spezialgebiet. Zumindest prahlst du immer, wie du die Tür gefunden hast, die über hundert Jahre lang in Vergessenheit geraten war und zu dem großen Juwel von irgend jemand führte.«
    »Es war auch so ein Ort wie dieser hier«, sagte Tolpan, der sein Interesse am Schwert vergaß. Er wollte gerade zu ihnen flitzen, als er plötzlich innehielt.
    »Was ist das?« fragte er und legte den Kopf schief.
    »Was ist was?« fragte Flint geistesabwesend und fuhr fort, die Wände abzuklopfen.
    »Ein Kratzen«, sagte der Kender verwirrt. »Es kommt von den Türen.«
    Tanis sah auf, er hatte vor langer Zeit gelernt,Tolpans Gehörsinn ernst zu nehmen. Er ging auf die Türen zu, wo Gilthanas und Raistlin in die Karte vertieft waren. Plötzlich trat Raistlin einen Schritt zurück. Faulige Luft wehte durch die offene
Tür in den Saal. Jetzt konnten alle das Kratzen und ein leises schabendes Geräusch hören.
    »Schließt die Tür!« wisperte Raistlin drängend.
    »Caramon!« schrie Tanis. »Sturm!« Die beiden rannten bereits mit Eben auf die Tür zu. Sie lehnten sich alle dagegen, wurden aber zurückgestoßen, als die Bronzetüren aufsprangen und mit einem hohlen Dröhnen gegen die Wände knallten. Ein Ungeheuer glitt in die Halle.
    »Hilf uns, Mishakal!« hauchte Goldmond den Namen der Göttin, während sie sich gegen die Mauer preßte. Das Wesen betrat trotz seines riesigen Umfanges schnell den Raum. Das Kratzen, das sie gehört hatten, wurde durch seinen gigantischen aufgeblähten Körper verursacht, der über den Boden schleifte.
    »Eine Schnecke!« rief Tolpan und rannte auf sie zu, um sie zu untersuchen. »Aber seht euch doch nur die Größe an! Warum ist sie wohl so groß? Ich frage mich, was sie frißt ...«
    »Uns, du Dummkopf«, schrie Flint, packte den Kender und riß ihn auf den Boden, gerade als die Riesenschnecke eine Flut von Speichel ausspuckte. Ihre Augen, die an schlanken, sich drehenden

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