Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2
Stielen am Kopf thronten, waren fast blind. Die Schnecke fand und vertilgte Ratten in der Dunkelheit nur mit Hilfe ihres Geruchssinns. Jetzt machte sie größere Beute aus, und sie verspritzte ihren lähmenden Speichel in die Richtung, wo sie lebendes Fleisch roch.
Die tödliche Flüssigkeit verfehlte ihr Ziel. Flint und Tolpan dem Kender war es gelungen, sich rechtzeitig aus dem Gefahrenbereich zu rollen. Sturm und Caramon stürmten auf sie zu und schlugen mit ihren Schwertern auf das Ungeheuer ein. Caramons Schwert drang nicht einmal durch die dichte gummiartige Haut. Sturms zweihändiges Schwert kam durch und ließ die Schnecke vor Schmerz zurückweichen.Tanis stürzte hinzu, als die Schnecke ihren Kopf dem Ritter zuwirbelte ...
»Tanthalas!«
Der Schrei riß Tanis aus seiner Konzentration, er hielt inne, drehte sich um und starrte verwundert zum Eingang der Halle.
»Laurana!«
In diesem Moment spuckte die Schnecke mit ihrer zersetzenden Flüssigkeit Tanis an, den sie gerochen hatte. Der Speichel traf sein Schwert und ließ das Metall zischen und qualmen, dann löste es sich in seiner Hand auf. Die ätzende Flüssigkeit lief an seinem Arm hinunter und brannte sich in sein Fleisch.Tanis fiel, im Todesschmerz schreiend, auf die Knie.
»Tanthalas !« rief Laurana wieder und rannte auf ihn zu.
»Haltet sie auf!« keuchte Tanis, sich vor Schmerzen krümmend, Hand und Schwertarm schwärzten sich und hingen in Sekundenschnelle leblos an seinem Körper herab.
Die Schnecke, die Erfolg spürte, schleppte ihren pulsierenden grauen Körper weiter vor. Goldmond warf dem riesigen Ungeheuer einen ängstlichen Blick zu, dann eilte sie zu Tanis. Flußwind stand ihr schützend zur Seite.
»Geht weg!« sagte Tanis mit zusammengebissenen Zähnen.
Goldmond nahm seine verletzte Hand und betete zur Göttin. Flußwind legte einen Pfeil auf und schoß auf die Schnecke. Der Pfeil traf die Kreatur am Hals, richtete zwar kaum etwas aus, aber sie wurde von Tanis abgelenkt.
Der Halb-Elf sah, wie Goldmond seine Hand berührte, konnte aber nur Schmerz empfinden. Doch dann ließ der Schmerz nach und hörte schließlich ganz auf. Er lächelte Goldmond an, von neuem über ihre Heilkünste erstaunt.
Die anderen griffen die Kreatur mit erneuter Wildheit an, versuchten sie von Tanis abzulenken, aber genausogut hätten sie ihre Waffen in eine Gummiwand stecken können.
Tanis erhob sich wackelig. Seine Hand war geheilt, aber sein Schwert lag auf dem Boden, ein geschmolzenes Stück Metall. Nur noch mit seinem Langbogen bewaffnet, wich er zurück und zog Goldmond mit sich, als die Schnecke weiter in den Saal glitt.
Raistlin rannte zu Fizban. »Jetzt ist es an der Zeit für die Feuerkugel, Alter«, keuchte er.
»Ja, wirklich?« Fizbans Gesicht strahlte vor Entzücken. »Wunderbar! Wie geht es noch mal?«
»Erinnerst du dich etwa nicht?« kreischte Raistlin und zog den Magier hinter eine Säule, denn die Schnecke spuckte wieder brennenden Speichel in den Saal.
»Ich habe es... laß mich sehen.« Fizban zog vor Konzentration die Augenbrauen hoch. »Kannst du es nicht?«
»Ich habe noch nicht die Macht dazu, Alter! Ich bin noch nicht stark genug für diesen Zauber!« Raistlin schloß die Augen und begann, sich auf die Zaubersprüche zu konzentrieren, die er kannte.
»Geht zurück! Verschwindet hier!« schrie Tanis und schirmte Laurana und Goldmond so gut er konnte ab, während er nach Langbogen und Pfeilen griff.
»Es kommt direkt hinter uns her!« gellte Sturm, der wieder seine Klinge ansetzte.Aber er und Caramon erreichten nur, daß das Ungeheuer noch rasender wurde.
Plötzlich hob Raistlin seine Hände. »Kalith karan, tobaniskar!« schrie er, und flammende Wurfpfeile schossen aus seinen Fingern und trafen das Ungeheuer am Kopf. Die Schnecke wand sich vor Schmerzen und wirbelte den Kopf herum, nahm dann aber ihre Jagd wieder auf. Plötzlich schoß sie vor, da sie am Ende des Saales Opfer roch, dort, wo Tanis versuchte, Goldmond und Laurana zu schützen. Wahnsinnig vor Schmerzen, angetrieben vom Blutgeruch, griff die Schnecke mit unglaublicher Schnelligkeit an. Tanis’ Pfeil prallte an der Lederhaut ab, und das Ungeheuer sprang mit aufgesperrtem Maul auf ihn zu. Der Halb-Elf ließ den nutzlosen Bogen fallen, taumelte zurück und stolperte fast über die Stufen zum Thron von Kith-Kanan.
»Hinter den Thron!« gellte er, versuchte die Aufmerksamkeit des Ungeheuers weiter auf sich zu lenken, damit Goldmond und Laurana Deckung suchen
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