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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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geschah.
    Caramon öffnete verwirrt die Augen. Er hielt den Stab fest, hob ihn mit seiner riesigen Hand hoch und grinste.
    »Seht ihr.« Raistlin gestikulierte wie ein Zauberkünstler, der der Menge einen Trick zeigt. »Nur jene von schlichter Güte, mit einem reinen Herzen« – sein Sarkasmus war beißend – »können den Stab berühren. Es ist wahrhaftig ein geweihter Heilstab,
von einem Gott gesegnet. Es ist keine Magie. Keine magischen Gegenstände, von denen ich je gehört habe, verfügen über heilende Mächte.«
    »Psst!« befahl Tolpan, der Caramons Platz am Fenster eingenommen hatte. »Die Wachen des Theokraten!« warnte er mit leiser Stimme.
    Niemand sprach. Jetzt konnten sie alle die stampfenden Schritte von Goblins auf den Brückenwegen vernehmen.
    »Sie durchsuchen die Häuser!« flüsterte Tanis ungläubig. Fäuste trommelten an die Tür des Nachbarhauses.
    »Die Sucher verlangen das Recht, einzutreten!« krächzte eine Stimme. Nach einer Pause sagte die Stimme: »Niemand zu Hause, sollen wir die Tür eintreten?«
    »Nein«, antwortete eine andere Stimme. »Wir berichten das nur dem Theokraten, soll er doch die Tür eintreten.Wenn sie unverschlossen wäre, wäre es etwas anderes – dann dürften wir hinein.«
    Tanis sah zu der Tür in der Wand ihm gegenüber. Er spürte, wie sich seine Nackenhaare sträubten. Er hätte schwören können, daß sie die Tür hinter sich geschlossen hatten – jetzt war sie einen Spalt geöffnet!
    »Die Tür!« flüsterte er. »Caramon ...«
    Aber der Kämpfer hatte sich schon hinter die Tür gestellt, mit dem Rücken zur Wand, seine riesigen Hände in Bereitschaft.
    Die Schritte kamen zum Stehen. »Die Sucher verlangen das Recht, einzutreten.« Die Goblins klopften an die Tür, dann hielten sie überrascht inne, als sie sich öffnete.
    »Hier ist niemand«, sagte einer. »Laß uns weitergehen.«
    »Dir fehlt Phantasie, Grum«, sagte der andere. »Eine gute Gelegenheit, ein paar Silberlinge mitgehen zu lassen.«
    Ein Goblinkopf erschien in der Tür. Seine Augen richteten sich auf Raistlin, der ruhig mit seinem Stab dasaß. Der Goblin grunzte beunruhigt, dann fing er an zu lachen.
    »Hoho! Sieh mal, was wir da haben. Einen Stab!« Die Augen des Goblins strahlten. Er trat einen Schritt auf Raistlin zu, dicht gefolgt von seinem Kameraden. »Her mit dem Stab!«

    »Sicher«, flüsterte der Magier. Er hielt seinen Stab vor. »Shirak« , sagte er. Die Kristallkugel flackerte auf. Die Goblins kreischten und schlossen die Augen und tasteten nach ihren Schwertern. In diesem Moment sprang Caramon hinter der Tür hervor, griff die Goblins an den Hälsen und schlug ihre Köpfe mit großer Kraft zusammen. Die Leichname der Goblins zerfielen zu stinkenden Haufen.
    »Tot?« fragte Tanis, als Caramon sich über sie beugte und sie beim Licht von Raistlins Stab untersuchte.
    »Leider«, seufzte er. »Ich habe zu fest zugeschlagen.«
    »Jetzt ist es aus«, sagte Tanis grimmig. »Jetzt haben wir noch zwei Wachen des Theokraten umgebracht. Die ganze Stadt wird sich auf einen Kampf einstellen. Wir können hier nicht mehr bleiben – wir müssen hier raus! Und ihr zwei« – er wandte sich an die Barbaren – »kommt lieber mit uns mit.«
    »Wo immer wir auch hingehen«, brummte Flint gereizt.
    »Wohin wolltet ihr eigentlich?« fragte Tanis Flußwind.
    »Wir waren unterwegs nach Haven«, antwortete der Barbar widerwillig.
    »Dort leben weise Männer«, sagte Goldmond. »Wir hoffen, daß sie uns etwas über den Stab sagen können. Dieser Stab hat unser Leben gerettet ...«
    »Das müßt ihr uns später erzählen«, unterbrach Tanis. »Wenn diese Wachen nicht zurückkommen, wird jeder Goblin in Solace ausschwärmen. Raistlin, mach das Licht aus.«
    Der Magier sagte ein anderes Wort: »Dumak.« Der Kristall glimmerte, dann erstarb das Licht.
    »Was machen wir mit den Leichen?« fragte Caramon und stieß mit seinem Stiefel gegen einen Goblin. »Und was ist mit Tika? Wird sie nicht in Schwierigkeiten kommen?«
    »Laß die Körper hier liegen.« Tanis hatte schnell einen Plan parat. »Und hack die Tür auf. Sturm, reiß Tisch und Stühle um. Es soll aussehen, als wären wir eingebrochen und mit diesen Burschen in einen Kampf verwickelt worden. Auf diese Weise wird Tika kaum Ärger bekommen. Sie ist ein kluges Mädchen – sie wird das schon hinkriegen.«

    »Wir brauchen Lebensmittel«, bemerkte Tolpan. Er rannte in die Küche, wühlte auf den Borden und stopfte Brot und alles, was eßbar

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