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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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aussah, in seinen Beutel. Flint warf er einen Weinschlauch zu. Sturm stieß ein paar Stühle um. Caramon veränderte die Lage der Körper, um den Eindruck zu erwecken, sie wären in wildem Kampf gestorben. Die Barbaren standen vor dem niedergebrannten Feuer und sahen Tanis unsicher an.
    »Nun?« fragte Sturm. »Was jetzt?Wohin gehen wir?«
    Tanis zögerte und ging in Gedanken rasch alle Möglichkeiten durch. Die Barbaren kamen aus dem Osten und – falls ihre Geschichte stimmte und ihr Stamm wirklich versucht hatte, sie zu töten – würden nicht zurückkehren. Die Gruppe konnte in Richtung Süden reisen, in das Königreich der Elfen, aber Tanis empfand einen seltsamen Widerstand, in seine Heimat zurückzukehren. Auch wußte er, daß es den Elfen nicht gefiel, wenn Fremde ihre geheime Stadt betraten.
    »Wir werden nach Norden ziehen«, sagte er schließlich. »Wir werden die beiden bis zum Scheideweg begleiten, dann können wir weiter entscheiden. Sie können dann südöstlich nach Haven weiterziehen, falls sie es wünschen. Ich für meinen Teil will weiter in den Norden. Ich will mich vergewissern, ob die Gerüchte wahr sind, daß sich dort Soldaten sammeln.«
    »Und vielleicht, um auf Kitiara zu treffen«, flüsterte Raistlin hinterhältig.
    Tanis errötete. »Ist der Plan in Ordnung?« fragte er und sah die anderen an.
    »Obwohl du nicht der Älteste von uns bist, Tanis, so bist du doch der Klügste«, sagte Sturm. »Wir folgen dir – wie immer.«
    Caramon nickte. Raistlin steuerte bereits auf dieTür zu. Flint schulterte brummend den Weinschlauch.
    Tanis spürte eine sanfte Hand seinen Arm berühren. Er wandte sich um und sah in die klaren blauen Augen der wunderschönen Barbarin.
    »Wir danken euch«, sagte Goldmond langsam, als ob sie es nicht gewohnt wäre, Dankbarkeit zu zeigen. »Ihr riskiert euer Leben für uns, obwohl wir Fremde sind.«

    Tanis lächelte und drückte ihre Hand. »Ich heiße Tanis. Das dort sind die Brüder Caramon und Raistlin. Der Ritter heißt Sturm Feuerklinge. Flint Feuerschmied trägt den Wein, und Tolpan Barfuß ist unser kluger Schlosser. Du bist Goldmond, und er heißt Flußwind. Nun – wir sind nicht länger Fremde.«
    Goldmond lächelte müde. Sie strich über seinen Arm und ging dann zur Tür, stützte sich dabei auf ihren Stab, der wieder normal und nichtssagend aussah. Tanis sah ihr nach, dann zu Flußwind, der ihn anstarrte, das dunkle Gesicht eine undurchdringbare Maske.
    »Nun«, fügte Tanis stumm hinzu, »einige von uns sind keine Fremden mehr.«
    Bald waren alle draußen.Tolpan führte sie.Tanis stand einen Moment lang allein im verwüsteten Wohnzimmer und starrte auf die Leichen der Goblins. Eigentlich sollte es eine friedliche Heimkehr nach bitteren Jahren des einsamen Wanderns werden. Er dachte an sein behagliches Heim. Er dachte an all die Dinge, die er sich vorgenommen hatte – Dinge, die er gemeinsam mit Kitiara machen wollte. Er dachte an lange Winterabende, mit Geschichtenerzählen am Feuer im Wirtshaus, dann nach Hause gehen, zusammen unter den Felldecken lachen, in den verschneiten Morgen schlafen...
    Tanis trat nach den glühenden Kohlen und verstreute sie. Kitiara war nicht zurückgekehrt. Goblins hatten seine friedliche Stadt besetzt. Er floh in die Nacht, um einem Haufen gläubiger Fanatiker zu entkommen, und mit aller Wahrscheinlichkeit würde er niemals zurückkehren können.
    Elfen bemerken nicht das Fließen der Zeit. Sie leben Hunderte von Jahren. Für sie vergehen die Jahreszeiten wie ein kurzer Regenschauer. Aber Tanis war ein Halbmensch. Er spürte eine Veränderung nahen, fühlte die beunruhigende Ruhelosigkeit, die Menschen vor einem Gewitter empfinden.
    Er seufzte und schüttelte den Kopf. Dann trat er hinaus durch die zerstörteTür, die nur noch in einer Angel hing.

Flints Abschied - Pfeile fliegen. - Botschaft in den Sternen

    T anis schwang sich über die Veranda und ließ sich durch die Äste auf den Boden fallen. Die anderen warteten in der Dunkelheit verborgen, abseits vom Licht der Straßenlaternen. Ein kühler Nordwind war aufgekommen. Tanis sah sich um und bemerkte andere Lichter, die Lampen der Suchtrupps. Er zog die Kapuze über sein Gesicht und eilte vorwärts.
    »Der Wind hat sich gedreht«, sagte er. »Spätestens morgen wird es regnen.« Er schaute zu der kleinen Gruppe, auf die das unheimliche, wild tanzende Licht der vom Wind hin- und hergeschaukelten Laternen fiel. Goldmonds Gesicht war vor Müdigkeit
verzerrt,

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