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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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ab.«
    Tanis tastete nach seinem fallengelassenen Bogen, als er bemerkte, daß Raistlin sich erhob. »Halte dich in Deckung!« warnte Tanis, und Caramon wollte seinen Bruder wieder herunterziehen, aber der Magier, der beide finster anblickte, ließ seine Hand in einen Beutel an seinem Gürtel gleiten. Seine zarten Finger zogen etwas hervor, als ein Pfeil neben ihm niederging. Raistlin reagierte nicht.Tanis wurde gewahr, daß er in der Konzentration versunken war, die für einen Magier notwendig war, um einen Zauber zu bewirken. Ihn jetzt zu stören könnte drastische Folgen haben und dazu führen, daß der Magier den Zauber vergaß oder – noch schlimmer – den Zauber verfehlte.
    Tanis knirschte mit den Zähnen und sah nur noch zu. Raistlin hob seine dünne Hand und ließ die Zaubermaterie, die er aus seinem Beutel genommen hatte, langsam zwischen seinen Fingern auf das Deck rieseln. Sand, stellte Tanis fest.
    »Ast tasarak sinuralan krynawi« , murmelte Raistlin und bewegte dann seine rechte Hand langsam bogenförmig parallel zum Ufer.Tanis sah zum Land zurück. Die Goblins ließen einer nach dem anderen ihre Bogen fallen und purzelten zu Boden, als ob Raistlin sie nacheinander berührt hätte. Keine Pfeile zischten mehr. Goblins, die weiter entfernt waren, heulten vor Wut und stürzten vor.Aber zu dieser Zeit hatten Sturms kräftige Ruderstöße das Boot bereits außer Reichweite getragen.
    »Gute Arbeit, kleiner Bruder!« sagte Caramon herzlich. Raistlin blinzelte und schien wieder in die Welt zurückzukehren, dann sank der Magier vornüber. Caramon fing ihn auf und hielt ihn einen Moment fest. Raistlin setzte sich auf, holte tief Luft und löste damit einen Hustenanfall aus.

    »Mit mir ist alles in Ordnung«, flüsterte er und zog sich von Caramon zurück.
    »Was hast du mit ihnen angestellt?« fragte Tanis, als er die feindlichen Pfeile aus dem Boot zog und sie ins Wasser warf; Goblins vergifteten gelegentlich die Pfeilspitzen.
    »Ich habe sie eingeschläfert«, zischte Raistlin durch die Zähne, die vor Kälte klapperten. »Und jetzt muß ich mich ausruhen.« Er sank gegen die Bootsflanke.
    Tanis sah auf den Magier. Raistlin hatte in der Tat an Macht und Geschick gewonnen. Ich wünschte mir, ich könnte ihm vertrauen, dachte der Halb-Elf.
    Das Boot glitt über den von Sternen befunkelten See.Tolpan entkorkte den Weinschlauch, den Flint irgendwie bewahrt hatte, und versuchte, dem eiskalten, zitternden Zwerg einen Schluck einzuflößen. Aber Flint, der zusammengekauert auf dem Boden lag, konnte nur schaudernd auf das Wasser starren.
    Goldmond versank tief in ihren Fellumhang. Ihre Stiefel waren aus weichem Leder. Wasser war in das Boot eingedrungen, als Caramon Flint ins Boot geworfen hatte. Das Wasser hatte das Leder aufgeweicht, und bald fror und zitterte auch sie.
    »Nimm meinen Umhang«, sagte Flußwind in ihrer Sprache und nahm seinen Bärenfellmantel ab.
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Du hast noch Fieber. Ich werde niemals krank, das weißt du. Aber« – sie sah zu ihm hoch und lächelte – »du kannst deinen Arm um mich legen, Krieger. Die Wärme unserer Körper wird uns beiden guttun.«
    »Ist das ein königlicher Befehl?« flüsterte Flußwind.
    »So ist es«, sagte sie und lehnte sich zufrieden seufzend gegen seinen starken Körper. Sie sah zum sternenklaren Himmel hoch, versteifte sich dann und hielt beunruhigt den Atem an.
    »Was ist denn?« fragte Flußwind und sah hoch.
    Die anderen im Boot hatten die Unterhaltung zwar nicht verstanden, aber sie hörten Goldmonds Keuchen und sahen ihre Augen auf irgend etwas im Nachthimmel gerichtet.
    Caramon stieß seinen Bruder an und fragte: »Raist, was ist denn? Ich sehe überhaupt nichts!«

    Raistlin erhob sich, warf seine Kapuze zurück und hustete. Als der Anfall vorüber war, untersuchte er den Nachthimmel. Dann wurde auch er steif, und seine Augen weiteten sich. Er streckte seine dünne, knochige Hand aus, umklammerte Tanis’ Arm und hielt ihn fest umgriffen, als der Halb-Elf sich unwillkürlich dem knöchernen Griff des Magiers entziehen wollte. »Tanis...« Raistlin keuchte, er atmete kaum noch. »Die Konstellationen ...«
    »Was?« Tanis war wirklich erschrocken über die Blässe der metallgoldenen Haut des Magiers und das fiebrige Glänzen in seinen seltsamen Augen. »Was ist mit den Konstellationen?«
    »Vorbei!« krächzte Raistlin und fiel in einen Hustenanfall zurück. Caramon legte seinen Arm um ihn, hielt ihn eng an sich

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