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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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Huma gelebt hat oder ob es eine Legende ist. Welche Beweise gibt es denn, daß dies wirklich sein letzter Ruheplatz ist? Ist sein Körper auch hier?«
    »N . . . nein«, stammelte Silvara. »Sein Körper ist verschwunden, so wie . . .«
    »So wie was?«
    »So wie die Lanze, die er trug, die Drachenlanze, um den Drachen aller und doch keiner Farbe zu vernichten.« Silvara seufzte und senkte ihren Kopf. »Kommt herein«, bat sie, »und laßt uns heute nacht hier ausruhen. Ich verspreche euch, morgen wird alles klar.«
    »Ich glaube nicht...«, begann Laurana.
    »Wir gehen hinein!« sagte Gilthanas entschlossen. »Du benimmst dich wie ein verzogenes Kind, Laurana! Warum sollte Silvara uns in Gefahr führen? Wenn hier ein Drache leben sollte, würden alle in Ergod davon wissen! Er hätte alle auf der Insel vor langer Zeit vernichten können. Ich spüre an diesem Ort nichts Böses, nur tiefen und uralten Frieden. Und es ist ein sehr gutes Versteck! Bald werden die Elfen erfahren, daß die Kugel sicher Sankrist erreicht hat. Dann hören sie mit der Suche auf, und wir können gehen. Stimmt es nicht, Silvara? Das ist doch der Grund, warum du uns hierhergebracht hast.«
    »Ja«, sagte Silvara leise. »D... das war mein Plan. Jetzt kommt schnell, solange der silberne Mond noch scheint. Denn nur dann können wir eintreten.«
    Gilthanas ging mit Silvara Hand in Hand durch den schimmernden Silbernebel. Tolpan hüpfte vor ihnen. Flint und Theros folgten langsam, Laurana noch langsamer. Ihre Ängste waren
weder durch Gilthanas’ schlagfertige Erklärung noch Silvaras widerstrebende Zustimmung verschwunden. Aber sie konnte nirgendwo anders hingehen, und – sie mußte es sich eingestehen  – sie war überaus neugierig.
    Das Gras auf der anderen Seite der Brücke war weich und flach vom Dampf, aber der Boden begann sich bald zu erheben, als sie sich dem Drachendenkmal näherten. Plötzlich ertönte Tolpans Stimme aus dem Nebel.
    »Raistlin!« hörten sie ihn aufschreien. »Er hat sich in einen Riesen verwandelt !«
    »Der Kender ist verrückt geworden«, sagte Flint mit düsterer Zufriedenheit. »Ich habe es schon immer gewußt . . .«
    Die Gefährten rannten zu Tolpan, der auf und ab sprang und gestikulierte. Sie stellten sich, nachAtem japsend, neben ihn.
    »Beim Bart von Reorx«, keuchte Flint ehrfürchtig. »Das ist Raistlin!«
    Aus dem wirbelnden Nebel erhob sich eine etwa drei Meter hohe Statue aus Obsidian in die Luft – das lebensgetreueAbbild des jungen Magiers. Genau in jedem Detail, selbst seine zynische und bittere Miene und seine Augen mit den Stundenglaspupillen waren festgehalten worden.
    »Und da ist Caramon!« schrieTolpan.
    Einige Meter entfernt stand eine weitere Statue, die den Kriegerzwilling des Magiers zeigte.
    »Und Tanis . . .«, flüsterte Laurana. »Was ist das für eine böse Magie?«
    »Nicht böse«, sagte Silvara, »sofern du nichts Böses zu diesem Ort bringst. In diesem Fall würdest du die Gesichter deiner schlimmsten Feinde als Steinstatuen sehen. Das Entsetzen und die Angst, die sie erzeugen würden, würden dich am Vorbeigehen hindern. Aber du siehst nur deine Freunde, und so kannst du sicher vorbei.«
    »Ich würde Raistlin nicht direkt zu meinen Freunden zählen«, murrte Flint.
    »Ich auch nicht«, sagte Laurana. Sie bebte, als sie zögernd an dem kalten Bild des Magiers vorbeiging. Die Gewänder des Magiers
glänzten schwarz im Mondschein. Laurana erinnerte sich lebhaft an den Alptraum von Silvanesti, und sie zuckte zusammen, als sie betrat, was sie nun als einen Kreis von Steinstatuen erkannte – jede von ihr hatte eine treffende, fast beängstigende Ähnlichkeit mit einem ihrer Freunde. Innerhalb dieses Kreises stand ein kleinerTempel.
    Das einfache, rechtwinklige Gebäude erhob sich in den Nebel von einer achteckigen Erhöhung aus, die mit glänzenden Stufen versehen war. Auch das Gebäude war aus Obsidian, und seine schwarze Struktur glitzerte naß im ewigen Nebel. Es wirkte, als ob es erst vor einigen Tagen gemeißelt worden wäre; kein Zeichen vonAbnutzung verunstaltete die scharfen, klaren Linien der Meißelarbeiten. Ritter, die alle die Drachenlanze trugen, kämpften gegen riesige Ungeheuer. Drachen schrien stumm im erfrorenen Tod, aus ihren Körpern ragten die langen Schäfte der Lanzen.
    »In den Tempel hatten sie Humas Körper gelegt«, sagte Silvara leise, als sie sie die Stufen hinaufführte.
    Kalte Bronzetüren öffneten sich bei Silvaras Berührung. Die Gefährten

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