Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
Vom Netzwerk:
Flöte erstarb, schüttelten die meisten Zuhörer den Kopf, als ob sie aus einem angenehmen Traum erwacht wären. Sie konnten nicht sagen, wovon das Lied gehandelt hatte. Die Drakonier zuckten die Schultern und riefen nach Bier. Die Goblins schrien nach einem weiteren Tanz von Tika. Aber hier und dort bemerkte Tanis ein Gesicht, das immer noch von Staunen erfüllt war. Und er war nicht überrascht, als eine junge dunkelhäutige Frau schüchtern auf Goldmond zuging.
    »Ich bitte um Verzeihung für die Störung«, hörte Tanis die Frau sagen, »aber dein Lied hat mich tief berührt. Ich... ich möchte mehr über die alten Götter erfahren.«
    Goldmond lächelte. »Komm morgen zu mir«, sagte sie, »und ich werde dich alles lehren, was ich weiß.«
    Und so verbreitete sich langsam die Neuigkeit über die uralten Götter. Und als die Gefährten die Hafenstadt Balifor verließen, trugen die dunkelhäutige Frau, ein junger Mann mit sanfter Stimme und mehrere andere Leute das blaue Medaillon von Mishakal, der Göttin der Heilkunst. Heimlich führten sie das Werk fort und brachten dem düsteren und heimgesuchten Land Hoffnung.

     
    Nach einem Monat waren die Gefährten in der Lage, einen Wagen, Pferde und Vorräte zu kaufen. Der Rest des Geldes wurde für die Schiffsüberfahrt nach Sankrist aufbewahrt. Sie hatten vor, in den kleinen Dörfern zwischen Balifor und Treibgut weitere Vorstellungen zu geben.
    Als der Rote Zauberer Balifor kurz vor Weihnachten verließ, wurde sein Wagen von einer begeisterten Menge verabschiedet. Mit ihren Kostümen,Vorräten für zwei Monate und einem Bierfaß (von William spendiert) war der Wagen immer noch groß genug, daß Raistlin darin schlafen und reisen konnte. Er enthielt auch buntgestreifte Zelte für die anderen.
    Tanis schüttelte den Kopf über den seltsamen Anblick, den sie boten. Ihm schien, daß dies von allen Erlebnissen, die ihnen widerfahren waren, das bizarrste war. Er sah Raistlin neben seinem Bruder sitzen, der den Wagen lenkte. Das rote Gewand des Magiers strahlte wie eine Flamme im hellen, winterlichen Sonnenschein. Die Schultern vor dem Wind eingezogen, starrte Raistlin nach vorn und wirkte geheimnisvoll – zum Entzücken der Menge. Caramon, in ein Bärenfellkostüm gekleidet (ein Geschenk von William), hatte den Bärenkopf über seinen eigenen gezogen. Es sah aus, als ob ein Bär den Wagen lenkte. Die Kinder jubelten, als er sie wie ein Bär anknurrte.
    Sie waren fast aus der Stadt, als ein Drakonierhauptmann sie anhielt.Tanis ritt mit klopfendem Herzen und mit der Hand am Schwert nach vorn.Aber der Hauptmann wollte nur sicherstellen, daß sie durch Blutsicht fuhren, wo Drakoniertruppen stationiert waren. Er hatte einem Freund von der Vorstellung erzählt, und die Soldaten freuten sich schon darauf.Tanis, der sich insgeheim schwor, diesen Ort nicht zu betreten, versprach felsenfest, daß sie dort auftreten würden.
    Schließlich erreichten sie die Stadttore. Sie stiegen von ihren Pferden und verabschiedeten sich von ihrem Freund. William umarmte sie alle, wobei er mit Tika anfing und auch mit Tika aufhörte. Als er Raistlin umarmen wollte, weiteten sich die goldenen Augen des Magiers so beunruhigend, daß der Wirt eilig zurückwich.

    Die Gefährten stiegen wieder auf ihre Pferde. Raistlin und Caramon kehrten zum Wagen zurück. Die Menge jubelte und bedrängte sie, zum Frühlingsfest wiederzukommen. Die Wachen öffneten die Tore und wünschten ihnen eine sichere Reise. Nachdem die Gefährten die Tore passiert hatten, schlossen sie sich wieder hinter ihnen.
    Der Wind wehte eisig. Graue Wolken begannen sich in Schnee aufzulösen. Die Straße, von der man ihnen versichert hatte, daß sie stark befahren sei, erstreckte sich leer und düster vor ihnen. Raistlin begann zu zittern und zu husten. Nach einer Weile erklärte er, daß er sich in den Wagen setzen wolle. Die anderen zogen ihre Kapuzen über die Köpfe und wickelten sich fester in ihre Fellumhänge.
    Caramon, der den Wagen auf der furchigen, verschlammten Straße lenkte, wirkte ungewöhnlich nachdenklich.
    »Weißt du, Tanis«, übertönte er todernst das Klingeln der Glöckchen, die Tika an die Pferdemähnen gebunden hatte. »Ich bin sehr dankbar, daß keiner unserer Freunde das erlebt hat. Kannst du dir vorstellen, was Flint sagen würde? Dieser grummelnde alte Zwerg hätte niemals zugelassen, daß ich so tief sinke. Und kannst du dir Sturm vorstellen?« Der große Mann schüttelte den Kopf.
    Ja, seufzte Tanis bei

Weitere Kostenlose Bücher