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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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Verteidigung...«
    »...besteht darin, daß er Derek der Lüge bezichtigt«, beendete Fürst Michael Jeoffrey, Ritter der Krone, den Satz. »Und das ist undenkbar. Das Wort eines Edelmannes über das eines Ritters der Rose zu stellen!«
    »Trotzdem wird der junge Mann zu Wort kommen«, sagte Fürst Gunther und blickte die beiden Männer streng an. »So lautet das Gesetz gemäß dem Maßstab. Stellt ihr es in Frage?«
    »Nein...«
    »Nein, natürlich nicht. Aber...«
    »Na schön.« Gunther strich sich über den Schnurrbart, lehnte sich vor und schlug sanft mit dem Griff eines Schwertes – Sturms Schwert – auf den Holztisch. Die beiden Ritter tauschten hinter seinem Rücken Blicke, einer hob seine Augenbrauen, der andere zuckte mit den Schultern. Gunther war sich dessen bewußt, so wie er sich aller heimlichen Intrigen und Ränke, die
sich in der Ritterschaft abspielten, bewußt war. Er entschied sich, sie zu ignorieren.
    Noch nicht stark genug, um die leere Stelle des Großmeisters zu besetzen, aber dennoch der stärkste und mächtigste Ritter, der dem Kapitel angehörte, war Gunther gezwungen, viele Dinge zu ignorieren, die er zu einer anderen Zeit und in einem anderen Alter ohne Zögern bekämpft hätte. Von Alfred Merkenin hatte er diese Untreue erwartet – der Ritter war seit langem in Dereks Lager, aber von Michael war er überrascht, er hatte ihn für loyal gehalten. Anscheinend hatte sich Derek auch an ihn herangemacht.
    Gunther beobachtete Derek Kronenhüter. Derek war der einzige Rivale mit genügend Geld und Hintergrund, um den Rang eines Großmeisters beanspruchen zu können. In der Hoffnung, zusätzliche Stimmen zu gewinnen, hatte sich Derek freiwillig zu der gefährlichen Suche nach den legendären Kugeln der Drachen gemeldet. Gunther blieb nicht viel anderes übrig, als zuzustimmen.Wenn er sich geweigert hätte, wäre ihm das als Angst vor Dereks wachsender Macht ausgelegt worden. Derek war zweifellos am meisten qualifiziert – wenn man strikt dem Maßstab folgte. Aber Gunther, der Derek seit langer Zeit kannte, hätte seine Beteiligung an der Suche gern verhindert – nicht weil er den Ritter fürchtete, sondern weil er ihm nicht traute. Der Mann war hochmütig und machthungrig, und – wenn es darauf ankam, galt Dereks Loyalität zuerst Derek.
    Und jetzt sah es so aus, als hätte Derek nach seiner erfolgreichen Rückkehr mit einer Kugel der Drachen den Sieg davongetragen. Es hatte viele Ritter in sein Lager geführt, die sowieso in diese Richtung gesteuert hatten, und in der Tat auch einige Ritter aus Gunthers eigenen Reihen weggelockt. Die einzigen, die sich ihm immer noch widersetzten, waren die jüngeren Ritter auf den niedersten Rängen der Ritterschaft – die Ritter der Krone.
    Diese jungen Männer hatten wenig Sinn für die strenge und starre Auslegung des Maßstabs, der für die älteren Ritter das Lebensblut darstellte. Sie drängten zu Veränderungen – und
wurden von Fürst Derek Kronenhüter dafür schwer bestraft. Einige standen kurz davor, ihre Ritterschaft zu verlieren. Diese jungen Ritter also standen geschlossen hinter Fürst Gunther. Unglücklicherweise waren es nur wenige, und größtenteils verfügten sie über mehr Treue als Geld. Die jungen Ritter hatten jedoch Sturms Sache zu ihrer eigenen erklärt.
    Aber das hier war Derek Kronenhüters Meisterstreich, dachte Gunther bitter. Mit einem Schwertstreich war Derek dabei, einen Mann, den er haßte, und gleichzeitig seinen Hauptrivalen zu erledigen.
    Fürst Gunther war ein guter Freund der Familie Feuerklinge, eine Freundschaft, die über Generationen zurückreichte. Es war Gunther gewesen, der Sturms Anspruch unterstützt hatte, als der junge Mann fünf Jahre zuvor aus dem Nichts erschienen war, um seinen Vater und sein Erbe zu suchen. Sturm war in der Lage, mit Briefen seiner Mutter sein Recht auf den Namen Feuerklinge zu beweisen. Einige wenige gaben zu verstehen, daß es sich um eine Fälschung handeln könnte, aber Gunther unterdrückte unverzüglich diese Gerüchte. Der junge Mann war offensichtlich der Sohn seines alten Freundes – das konnte er schon an Sturms Gesicht erkennen. Aber durch seine Unterstützung riskierte der Fürst eine Menge.
    Gunthers Blick schweifte zu Derek, der zu den Rittern ging, lächelte und Hände schüttelte. Ja, diese Verhandlungen ließen ihn – Fürst Gunther Uth Wistan – als Narren erscheinen.
    Noch schlimmer war, dachte Gunther traurig, während seine Augen wieder zu Sturm

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