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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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Notwendigkeit, das Land um Balifor und Gutland zu zerstören.
    Obwohl nicht mehr viele Stammkunden ins Wirtshaus zum Flötenden Eber kamen, hätte sich für William Süßwasser das Geschäft verbessern können. Die Drakonier- und Goblinsoldaten des Fürsten wurden gut bezahlt, und ihre einzige Schwäche
war der Alkohol. Aber William hatte sein Wirtshaus nicht des Geldes wegen eröffnet. Er liebte die Gesellschaft alter und neuer Freunde. Die Gesellschaft der Soldaten des Fürsten aber gefiel ihm nicht. Als sie kamen, blieben seine alten Gäste aus. Also erhöhte William prompt seine Preise um das Dreifache. Außerdem verwässerte er das Bier. Konsequenterweise war seine Gaststube – außer einigen alten Freunden – fast ausgestorben. Diese Übereinkunft gefiel William äußerst gut.
    An jenem Abend unterhielt er sich gerade mit einigen dieser Freunde – zwei Matrosen mit brauner, wettergegerbter Haut und ohne Zähne –, als die Fremden seine Taverne betraten. William und seine Freunde musterten sie einen Moment argwöhnisch. Aber als er erkannte, daß es völlig erschöpfte Reisende und keine Soldaten des Fürsten waren, grüßte er sie herzlich und führte sie zu einem Tisch in einer Ecke. Die Fremden bestellten Bier – außer einem in rote Gewänder gekleideten Mann, der nur heißes Wasser wollte. Nach einer gedämpften Diskussion, die sich um eine verschlissene Lederbörse und um ihren Inhalt drehte, baten sie William, Brot und Käse zu bringen.
    »Sie sind nicht von hier«, sagte William zu seinen Freunden in leisem Ton, als er das Bier aus einem besonderen Faß unter der Theke zapfte (nicht das Faß für die Drakonier). »Und arm wie ein Matrose nach einer Woche Landgang, schätze ich.«
    »Flüchtlinge«, sagte sein Freund, der sie grüblerisch beäugte. »Aber eine merkwürdige Mischung«, fügte der andere Matrose hinzu. »Dieser rotbärtige Bursche ist ein Halb-Elf, falls ich je einen gesehen habe. Und der große da trägt Waffen, die ausreichen würden, es mit der ganzen Armee des Fürsten aufzunehmen.«
    »Ich wette, er hat mit seinem Schwert auch einige von ihnen erledigt«, grunzte William. »Sicher sind sie auf der Flucht vor etwas. Seht mal, wie der bärtige Bursche ständig die Tür im Auge behält. Nun, wir können ihnen nicht helfen, den Fürsten zu bekämpfen, aber ich werde mich darum kümmern, daß es ihnen an nichts mangelt.« Er machte sich an die Bestellung.
    »Steckt euer Geld weg«, sagte William rauh, als er nicht nur
Brot und Käse, sondern auch noch eine Platte mit kaltem Braten auf den Tisch stellte. Er schob die Münzen beiseite. »Ihr seid in irgendwelchen Schwierigkeiten, das ist so deutlich wie die Schweineschnauze in meinem Gesicht.«
    Eine der Frauen lächelte ihn an. Sie war die schönste Frau, die William je gesehen hatte. Ihr silbergoldenes Haar glänzte unter ihrer Fellkapuze, ihre blauen Augen waren wie der Ozean an einem ruhigen Tag. Als sie ihn anlächelte, fühlte William Wärme – wie die eines guten Brandys – durch seinen Körper fließen. Aber ein ernster, dunkelhaariger Mann neben ihr schob die Münzen wieder zurück.
    »Wir nehmen keine Almosen an«, sagte der Dunkelhaarige.
    »Nein?« fragte der große Mann versonnen, während er mit sehnsüchtigen Augen auf das Fleisch starrte.
    »Flußwind«, wandte die Frau ein und legte eine Hand auf den Arm des Dunklen.Auch der Halb-Elf wollte gerade eingreifen, als der Mann mit den roten Gewändern, der nur das heiße Wasser bestellt hatte, seine Hand ausstreckte und eine Münze vom Tisch nahm.
    Er ließ die Münze auf seiner knochigen, metallfarbenen Hand balancieren, dann tanzte sie plötzlich mühelos an seinen Knöcheln entlang. Williams Augen weiteten sich. Seine zwei Freunde an der Theke kamen näher, um besser zu sehen. Die Münze huschte zwischen den Fingern des Mannes hin und her, drehte sich und sprang auf und ab. Sie verschwand in der Luft und tauchte dann über dem Kopf des Magiers als sechs Münzen wieder auf, die sich um seine Kapuze drehten. Mit einer Handbewegung ließ er sie um Williams Kopf wirbeln. Die Matrosen sahen mit offenen Mündern zu.
    »Nimm eine für deine Bemühungen«, sagte der Magier flüsternd.
    Zögernd versuchte William die Münzen zu ergreifen, die vor seinen Augen tanzten, aber seine Hand ging durch sie hindurch! Plötzlich verschwanden alle sechs Münzen. Nur eine blieb übrig  – sie ruhte in der Handfläche des rotgekleideten Magiers.
    »Ich gebe sie dir als Bezahlung«,

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