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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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der Kugel der Drachen beobachtete.
    Die Ritter blieben direkt vor dem Weißstein stehen. Einer
der Ritter stellte das Gestell auf den Boden. Der andere stellte die Kiste ab, schloß sie auf und holte vorsichtig die Kugel der Drachen hervor, die nun wieder ihre ursprüngliche Größe hatte.
    Ein Murmeln ging durch die Menge. Die Stimme der Sonnen bewegte sich unruhig und warf finstere Blicke. Sein Sohn Porthios wandte sich um und flüsterte einem Elfenlord etwas zu. Alle Elfen waren bewaffnet, wie Gunther bemerkte. Kein gutes Zeichen, wenn man das Elfenprotokoll kennt.
    Ihm blieb jedoch nichts anderes übrig, als fortzufahren. Fürst Gunther Uth Wistan rief das Treffen zur Ordnung, indem er verkündete: »Laßt uns das reffen von eißstein beginnen.«
     
    Nach ungefähr zwei Minuten war es für Tolpan offensichtlich, daß sich die Dinge in einem wahren Durcheinander befanden. Noch bevor Fürst Gunther seine Willkommensrede beenden konnte, erhob sich die Stimme der Sonnen.
    »Meine Ansprache wird kurz sein«, erklärte der Elfenführer mit einer Stimme, die den stahlgrauen Gewitterwolken gleichkam. »Die Silvanesti, die Qualinesti und die Kaganesti haben eine Konferenz einberufen, kurz nachdem die Kugel aus unserem Lager entfernt wurde. Es war das erste Mal seit den Sippenmord-Kriegen, daß sich die Mitglieder der drei Gemeinschaften getroffen haben.« Er machte eine Pause, um diesen letzten Worten besonderen Nachdruck zu verleihen. Dann fuhr er fort.
    »Wir haben entschieden, unsere eigenen Differenzen außer acht zu lassen in Anbetracht unserer gemeinsamen Auffassung, daß die Kugel der Drachen in die Hände der Elfen gehört und nicht in die Hände der Menschen oder einer anderen Rasse auf Krynn. Folglich sind wir vor das Treffen von Weißstein getreten, um zu bitten, uns die Kugel der Drachen auszuhändigen. Als Entschädigung garantieren wir, daß wir sie in unser Land mitnehmen und dort sicher aufbewahren, solange es notwendig ist.«
    Die Stimme setzte sich wieder, seine dunklen Augen fuhren über die Menge, das Schweigen wurde nun von einem Gemurmel
durchbrochen. Die anderen Mitglieder, die neben Fürst Gunther saßen, schüttelten die Köpfe, ihre Gesichter waren grimmig. Der dunkelhäutige Führer des nördlichen Ergods flüsterte Fürst Gunther etwas zu, seine geballten Fäuste betonten seine Worte.
    Fürst Gunther, der einige Minuten lang zugehört und genickt hatte, erhob sich, um zu antworten. Seine Rede war kühl, ruhig und höflich.Aber zwischen den Zeilen war herauszuhören, daß die Ritter die Elfen lieber im Abgrund sehen würden, als ihnen die Kugel der Drachen auszuhändigen.
    Die Stimme, der die Botschaft eindeutig verstand, erhob sich. Er sprach nur einen Satz, aber er brachte die Zeugen auf die Beine.
    »Dann, Fürst Gunther«, sagte die Stimme, »erklären die Elfen, daß wir uns von nun an im Krieg befinden!«
    Menschen und Elfen rannten auf die Kugel der Drachen zu, die auf dem Ständer lag, ihr milchigweißes Inneres wirbelte sanft. Gunther rief immer wieder zur Ordnung auf und schlug mit dem Schwertknauf auf den Tisch. Die Stimme sprach einige Worte in der Elfensprache und starrte seinen Sohn Porthios streng an. Endlich kehrte wieder Ruhe ein.
    Aber die Atmosphäre war angespannt wie vor einem Sturm. Gunther redete. Die Stimme antwortete. Die Stimme redete. Gunther antwortete. Der dunkelhäutige Seemann verlor die Geduld und machte einige schneidende Bemerkungen über Elfen. Der Lord der Silvanesti gab ihm sarkastische Erwiderungen zurück. Einige Ritter verschwanden, nur um, bis an die Zähne bewaffnet, wieder zu erscheinen. Sie stellten sich in der Nähe von Gunther auf, ihre Hände an den Waffen. Die Elfen, von Porthios geführt, erhoben sich und stellten sich um ihre Führer.
    Gnosch, der sein Manuskript fest in der Hand hielt, erkannte, daß er wohl gar nicht um seinen Bericht gebeten werden würde.
    Tolpan sah sich verzweifelt nach Elistan um. Er hoffte immer noch, daß der Kleriker kommen würde. Elistan konnte diese Leute beruhigen. Oder vielleicht Laurana. Wo war sie? Die Elfen
hatten dem Kender kühl gesagt, daß man von seinen Freunden nichts gehört hätte. Sie und ihr Bruder waren offenbar in der Wildnis verschollen. Ich hätte sie nicht verlassen dürfen, dachte Tolpan. Ich sollte nicht hier sein. Warum, warum hat mich dieser verrückte alte Magier hierhergebracht? Ich bin so nutzlos! Vielleicht könnte Fizban etwas unternehmen! Tolpan sah den Magier hoffnungsvoll an, aber

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