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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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Fizban schlief fest!
    »Bitte, wach auf!« bat Tolpan und schüttelte ihn. »Irgend jemand muß irgend etwas machen!«
    In diesem Moment hörte er Fürst Gunther schreien: »Die Kugel der Drachen gehört rechtmäßig nicht Euch! Laurana und die anderen wollten sie uns bringen, aber sie erlitten Schiffbruch! Ihr habt versucht, sie mit Gewalt auf Ergod zu behalten, und Eure eigene Tochter...«
    »Erwähnt nicht meine Tochter!« unterbrach die Stimme mit einer tiefen, barschen Stimme. »Ich habe keine Tochter mehr.«
    Etwas brach in Tolpan zusammen.Verwirrte Erinnerungen an Laurana, die verzweifelt gegen den bösartigen Zauberer kämpfte, der die Kugel bewachte, Laurana, die gegen Drakonier kämpfte, Laurana, die ihren Bogen auf den weißen Drachen abgeschossen hatte, Laurana, die ihn so liebevoll gepflegt hatte, als er todkrank darniederlag.Von ihrem eigenen Volk verstoßen zu werden, während sie verzweifelt daran arbeitete, es zu retten, während sie soviel geopfert hatte...
    »Seid still!« hörte Tolpan sich selbst schreien. »Seid sofort still, und hört mir zu!«
    Zu seinem Erstaunen hörten alle auf zu reden und starrten ihn an.
    Da er nun seine Zuhörerschaft hatte, wurde Tolpan klar, daß er überhaupt nicht wußte, was er diesen wichtigen Leuten sagen sollte. Aber er wußte, er mußte etwas sagen. Trotz allem, dachte er, es war mein Fehler – ich habe über diese verdammten Kugeln gelesen. Er schluckte, glitt von seiner Bank und ging auf den Weißstein und die zwei feindlichen Gruppen zu, die um ihn herum standen. Einen Moment lang hatte er den Eindruck, daß Fizban unter seinem Hut grinste.

    »Ich... ich...«, stammelte der Kender und überlegte, was er nun sagen sollte.Aber eine plötzliche Inspiration rettete ihn.
    »Ich verlange das Recht, mein Volk zu vertreten«, sagte Tolpan stolz, »und nehme meinen Platz bei den beratenden Mitgliedern ein.«
    Er warf seinen langen Zopf über die Schulter und ging auf die Kugel der Drachen zu. Der Weißstein ragte hoch über ihm.Tolpan starrte auf den Stein, erbebte, dann richtete er seinen Blick auf Gunther und die Stimme der Sonnen.
    Und dann wußte Tolpan, was er zu tun hatte. Er begann vor Angst zu zittern. Er – Tolpan Barfuß –, der in seinem Leben nie Angst gehabt hatte! Er hatte Drachen ohne jedes Zittern gegenübergestanden, aber das Wissen, was er nun tun würde, erschreckte ihn. Seine Hände fühlten sich an, als ob er Schneebälle ohne Handschuhe formte. Seine Zunge war so lang, als ob sie nicht ihm gehörte. Aber Tolpan war entschlossen. Er mußte nur weiterreden, sie davon abhalten, seinen Plan zu erkennen.
    »Ihr habt uns Kender nie sehr ernst genommen, nicht wahr«, begann Tolpan, seine Stimme kam ihm sehr laut und schrill vor. »Und ich kann euch keine Schuld dafür geben. Wir haben keinen ausgeprägten Sinn für Verantwortung, vermute ich, und wir sind vermutlich zu neugierig – aber, ich frage euch, wie soll man etwas herausfinden, wenn man nicht neugierig ist?«
    Tolpan sah, wie das Gesicht der Stimme zu Stahl wurde, selbst Fürst Gunther blickte finster. Der Kender näherte sich der Kugel.
    »Wir verursachen eine Menge Ärger, denke ich, ohne es zu beabsichtigen, und gelegentlich passiert es, daß einige von uns gewisse Dinge erwerben, die ihnen nicht gehören. Aber es gibt eine Sache, die Kender wissen, und...«
    Tolpan fing an zu rennen. Schnell und behende wie eine Maus schlüpfte er durch die Hände, die versuchten, ihn zu fangen, und erreichte die Kugel der Drachen innerhalb von Sekunden. Gesichter tauchten verschwommen auf, Münder öffneten sich und schrien ihn an.Aber sie kamen zu spät.
    Mit einer einzigen schnellen Bewegung schleuderte Tolpan
die Kugel der Drachen gegen den riesigen Weißstein.
    Der runde, glänzende Kristall – sein Inneres wirbelte erregt  – hing einige lange Sekunden in der Luft.Tolpan fragte sich, ob die Kugel die Macht hätte, den eigenen Flug aufzuhalten. Aber das schien nur sein Eindruck zu sein.
    Die Kugel der Drachen schlug gegen den Stein und zerschmetterte, zerbrach in tausend funkelnde Stücke. Einen Moment lang hing eine milchigweiße Rauchkugel in der Luft, als ob sie verzweifelt versuchte, zusammenzubleiben. Dann wurde auch sie von der warmen Brise der Lichtung erfaßt und auseinandergerissen.
    Es setzte ein gespanntes, schreckliches Schweigen ein.
    Der Kender stand da und sah ruhig und gelassen auf die zerschmetterte Kugel der Drachen.
    »Wir wissen«, sagte er mit leiser Stimme, die wie

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