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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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warf er den Bericht auf den Tisch. »Hier! Aus Palanthas. Die Leute bestehen darauf, daß die Ritter die Stadt verlassen. Die Palanthianer verhandeln mit den Drachenfürsten, und die Gegenwart der Ritter ›beeinträchtigt ernsthaft ihre Posiotion‹. Sie weigern sich, uns jegliche Hilfe zu geben. Und so sitzt eine Armee von tausend Palanthianern untätig herum!«
    »Und was macht Fürst Derek, Herr?« fragte Michael.
    »Er und die Ritter und tausend Gefolgsleute, Flüchtlinge aus den besetzten Gebieten Trotyls, sichern den Turm des Oberklerikers südlich von Palanthas«, sagte Gunther müde. »Dieser Turm bewacht den einzigen Paß durch die Vingaard-Berge.Wir werden Palanthas eine Zeitlang beschützen, aber wenn die Drachenarmeen durchkommen...« Er stockte. »Verdammt«, flüsterte er und schlug seine Faust auf den Tisch. »Mit zweitausend Männern könnten wir diesen Paß halten! Diese Dummköpfe! Und jetzt das!« Er zeigte in Richtung der Elfenzelte.
Gunther seufzte und legte seinen Kopf in die Hände. »Nun, was rätst du uns, Kleriker?«
    Elistan schwieg einen Moment, dann: »In den Schreiben von Mishakal steht geschrieben, daß das Böse, durch seine Natur bedingt, sich immer gegen sich selbst richten wird. Folglich wird es genau das Gegenteil bewirken.« Er legte seine Hand auf Gunthers Schulter. »Ich weiß nicht, was bei dem Treffen herauskommen wird. Meine Götter haben mir das vorenthalten. Vielleicht wissen sie es selbst nicht; daß die Zukunft der Welt im Gleichgewicht ist, und was wir hier entscheiden, wird maßgebend sein. Ich weiß nur dies: Geh nicht schon mit der Niederlage im Herzen in das Treffen, denn das wird der erste Sieg des Bösen sein.«
    Dann erhob sich Elistan und verließ schnell das Zelt.
    Gunther saß schweigend da, nachdem der Kleriker gegangen war. Ihm war, als ob die ganze Welt still war. DerWind hatte sich gelegt. Die Gewitterwolken hingen schwer und tief und dämpften alles, so daß selbst der Trompetenruf, der die Morgendämmerung ankündigte, dünn wirkte. Ein Rascheln unterbrach seine Konzentration. Michael sammelte langsam die Karten auf.
    Gunther hob seinen Kopf und rieb seine Augen.
    »Was denkst du?«
    »Worüber? Über die Elfen?«
    »Über den Kleriker«, sagte Gunther und starrte aus der Zeltöffnung.
    »Es ist sicher nicht das, was ich erwartet habe«, antwortete Michael, sein Blick folgte Gunthers. »Eher wie die Geschichten, die wir über die alten Kleriker gehört haben, jene, die die Ritter in den Tagen vor der Umwälzung geführt haben. Er ist diesen Scharlatanen, die wir jetzt haben, überhaupt nicht ähnlich. Elistan ist ein Mann, der neben dir auf dem Schlachtfeld stehen, mit einer Hand Paladins Segen herabflehen und mit der anderen seine Keule schwingen würde. Er trägt ein Medaillon, das man, seitdem die Götter uns verlassen haben, nicht mehr gesehen hat. Aber ist er wirklich ein Kleriker?« Michael zuckte die
Schulter. »Um mich zu überzeugen, ist mehr als ein Medaillon notwendig.«
    »Ich stimme dir zu.« Gunther erhob sich und ging zur Zeltöffnung. »Nun, die Zeit ist fast gekommen. Bleib hier, Michael, falls noch mehr Berichte eintreffen.« Er wollte gerade gehen, als er im Zelteingang stehen blieb. »Es ist schon merkwürdig, Michael«, murmelte er, seine Augen folgten Elistan, der nun nur noch ein kleiner Schatten war. »Wir waren immer ein Volk gewesen, das hoffnungsvoll zu den Göttern geschaut hat, ein Volk des Glaubens, das der Magie mißtraute. Doch jetzt sehen wir hoffnungsvoll zur Magie, und wenn eine Möglichkeit auftaucht, unseren Glauben zu erneuern, bezweifeln wir sie.«
    Fürst Michael antwortete nicht. Gunther schüttelte den Kopf und ging nachdenklich zur Lichtung von Weißstein.
     
    Wie Gunther sagte, waren die solamnischen Menschen immer gläubige Anhänger der Götter gewesen.Vor langer Zeit, in den Tagen vor der Umwälzung, war die Lichtung von Weißstein eines der heiligen Zentren der Anbetung gewesen. Das Phänomen des weißen Steins hatte schon immer Neugierige angezogen. Istars Königspriester selbst hatte den riesigen weißen Stein gesegnet, der sich inmitten einer ewig grünen Lichtung erhob, ihn für heilig erklärt und allen Sterblichen verboten, ihn zu berühren.
    Selbst nach der Umwälzung, als der Glaube an die alten Götter versiegte, blieb die Lichtung ein heiliger Ort. Vielleicht weil nicht einmal die Umwälzung ihn in Mitleidenschaft gezogen hatte. Es hieß, daß der Boden um den Weißstein einstürzte und

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