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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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herzustellen.
Meine ist ausreichend«, fügte dieser stolz hinzu. »Du hast gesehen, was die Lanze mit dem Stein gemacht hat.«
    »Wir werden sehen, was sie gegen Drachen ausrichtet«, entgegnete die Stimme, und das zweite Treffen von Weißstein näherte sich seinem Ende. Gunther schlug zum Schluß vor, die Lanzen, die Theros mitgebracht hatte, den Rittern nach Palanthas zu schicken.
    Diese Gedanken gingen Laurana durch den Kopf, während sie auf die trostlose winterliche Landschaft starrte. Bald würde es schneien, hatte Fürst Gunther gesagt.
    Ich kann hier nicht bleiben, dachte Laurana und drückte ihr Gesicht gegen das eiskalte Fenster. Ich werde verrückt.
    »Ich habe Gunthers Karten studiert«, murmelte sie eher zu sich, »und ich habe die Stellungen der Drachenarmeen gesehen. Tanis wird niemals Sankrist erreichen. Und falls er die Kugel hat, ist er sich wohl gar nicht der Gefahr bewußt. Ich muß ihn warnen.«
    »Meine Liebe, du redest unvernünftig«, sagte Elistan sanft. »Wenn Tanis Sankrist nicht sicher erreichen kann, wie willst du ihn dann erreichen? Denk logisch, Laurana...«
    »Ich will aber nicht logisch denken!« schrie Laurana, stampfte mit ihrem Fuß auf und starrte den Kleriker wütend an. »Ich bin es leid, vernünftig zu sein! Ich habe diesen ganzen Krieg satt. Ich habe meinen Teil erfüllt – mehr als meinen Teil. Ich will einfach nur Tanis finden!«
    Als Laurana Elistans mitfühlendes Gesicht sah, seufzte sie. »Es tut mir leid, mein teurer Freund. Ich weiß, du sagst die Wahrheit«, sagte sie beschämt. »Aber ich kann hier nicht bleiben und untätig herumsitzen!«
    Obwohl Laurana es nicht erwähnte, hatte sie noch eine andere Sorge. Diese menschliche Frau, diese Kitiara.Wo war sie? Waren sie zusammen, wie sie es im Traum gesehen hatte? Laurana wurde sich plötzlich bewußt, daß sie das Bild, Kitiara mit Tanis, der seinen Arm um sie gelegt hatte, beunruhigender fand als das Bild ihres eigenen Todes.
    In diesem Moment betrat Fürst Gunther den Raum.

    »Oh!« sagte er überrascht, als er Elistan und Laurana sah. »Tut mir leid, ich störe hoffentlich nicht.«
    »Nein, komm bitte herein«, sagte Laurana schnell.
    »Danke«, sagte Gunther, trat ein und schloß sorgfältig die Tür – nachdem er vorher im Korridor nachgesehen hatte, ob niemand in der Nähe war. Er trat zu ihnen ans Fenster. »In der Tat muß ich mit euch beiden reden. Ich habe Wills nach euch geschickt. Das war, glaube ich, am besten. Keiner weiß, daß wir uns unterhalten.«
    Noch mehr Intrigen, dachte Laurana müde.Auf ihrer ganzen Reise zu Gunthers Schloß hatte sie nichts anderes als von den politischen Machtkämpfen gehört, die die Ritterschaft zerstörten.
    Schockiert und außer sich vor Wut über Gunthers Geschichte von Sturms Verhandlung, war Laurana vor das Kapitel der Ritter getreten, um zu Sturms Verteidigung zu sprechen. Obwohl vor einer Ritterversammlung noch nie eine Frau erschienen war, waren die Ritter von der wortgewandten Rede der kraftvollen, wunderschönen jungen Frau zugunsten Sturms beeindruckt gewesen. Die Tatsache, daß Laurana ein Mitglied der königlichen Elfenfamilie war und daß sie die Drachenlanzen mitgebracht hatte, sprach nur noch mehr für sie.
    Selbst Dereks Anhänger, diejenigen, die nicht nach Palanthas gereist waren, hatten nichts an ihr auszusetzen. Aber die Ritter waren unfähig gewesen, eine Entscheidung zu fällen. Der Mann, der Fürst Alfred in seiner Abwesenheit vertrat, stand eher auf Dereks Seite, und Fürst Michael war so wankelmütig, daß Gunther gezwungen war, die Angelegenheit über eine offene Abstimmung entscheiden zu lassen. Die Ritter verlangten Zeit zum Überlegen, und die Versammlung wurde vertagt. Sie hatten sich an diesem Nachmittag wieder versammelt. Offenbar kam Gunther gerade von dort.
    Laurana erkannte an Gunthers Blick, daß die Dinge günstig verlaufen waren. Aber wenn das so war, warum dieses Manöver?
    »Sturm wurde begnadigt?« fragte sie.

    Gunther grinste und rieb sich die Hände. »Nicht begnadigt, meine Liebe. Das hätte seine Schuld impliziert. Nein. Er wurde völlig entlastet! Das habe ich durchgesetzt. Begnadigung wäre für uns alle nicht günstig gewesen. Ihm wurde die Ritterschaft gewährt. Sein Kommando wurde offiziell bestätigt. Und Derek ist in ernsthaften Schwierigkeiten!«
    »Das freut mich für Sturm«, sagte Laurana kühl und warf Elistan einen besorgten Blick zu. Obwohl ihr gefiel, was sie von Füst Gunther gesehen hatte, war sie selbst in

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