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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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Aufrecht und glänzend blieb sie zwischen den Splittern der Kugel stecken.

Eine unerwartete Reise

    U nd jetzt ist meine Aufgabe vollbracht«, sagte Laurana, »ich kann hingehen, wohin ich möchte.«
    »Ja«, sagte Elistan langsam, »und ich weiß, warum du gehen willst«. Laurana errötete. »Aber wohin willst du gehen?«
    »Silvanesti«, erwiderte sie. »Der letzte Ort, an dem ich ihn sah.«
    »Nur ein Traum...«
    »Nein, das war mehr als ein Traum«, antwortete Laurana und erschauderte. »Es war Wirklichkeit. Er war dort. Er lebt, und ich muß ihn finden.«

    »Meine Liebe, dann solltest du aber lieber hier bleiben«, schlug Elistan vor. »Du hast gesagt, in dem Traum hätte er eine Kugel der Drachen gefunden. Wenn das stimmt, wird er nach Sankrist kommen.«
    Laurana antwortete nicht. Unglücklich und unentschlossen starrte sie aus dem Fenster von Fürst Gunthers Schloß, wo sie, Elistan, Flint und Tolpan als seine Gäste wohnten.
    Sie hätte mit den Elfen gehen sollen. Bevor diese die Lichtung von Weißstein verlassen hatten, hatte ihr Vater ihr angeboten, mit ihnen zurück ins südliche Ergod zu kommen.Aber Laurana hatte abgelehnt. Obwohl sie es nicht aussprach, wußte sie, daß sie niemals mehr bei ihrem Volk leben würde.
    Ihr Vater hatte sie nicht gedrängt, und in seinen Augen sah sie, daß er ihre unausgesprochenen Worte gehört hatte. Elfen werden um Jahre älter, nicht um Tage so wie die Menschen. Bei ihrem Vater schien es, als ob sich die Zeit beschleunigt hätte und er sich veränderte, während sie ihn beobachtete. Sie hatte das Gefühl, als ob sie ihn durch Raistlins Stundenglasaugen sehen würde, und der Gedanke ängstigte sie. Und die Neuigkeiten, die sie ihm mitteilte, vergrößerten nur seine Verbitterung.
    Gilthanas war nicht zurückgekehrt. Laurana konnte ihrem Vater auch nicht sagen, wo sich sein geliebter Sohn aufhielt, denn die Reise, die er und Silvara unternahmen, war dunkel und gefahrvoll. Laurana sagte ihrem Vater nur, daß Gilthanas nicht tot war.
    »Du weißt, wo er ist?« fragte die Stimme nach einer Pause.
    »Ja«, antwortete Laurana, »oder besser – ich weiß, wo er hingegangen ist.«
    »Und du kannst darüber nicht sprechen, nicht einmal zu mir – seinem Vater?«
    Laurana schüttelte entschlossen den Kopf. »Nein, Stimme, ich kann nicht. Vergib mir, aber wir haben uns geeinigt, als wir uns zu dieser verzweifelten Aktion entschlossen hatten, daß jene von uns, die darüber Bescheid wissen, keinem anderen davon sagen würden. Keinem«, wiederholte sie.
    »Du vertraust mir also nicht...«

    Laurana seufzte. Ihre Augen wanderten zu dem zersprungenen Weißstein. »Vater«, sagte sie, »du wärst beinahe in den Krieg gezogen... gegen das einzige Volk, das uns helfen könnte...«
    Ihr Vater antwortete nicht, aber mit seinem kühlen Abschied und mit der Art, wie er am Arm seines ältesten Kindes lehnte, machte er Laurana klar, daß er nur noch ein Kind hatte.
    Theros ging mit den Elfen. Nach seiner dramatischen Vorführung der Drachenlanze wurde auf dem Treffen von Weißstein einstimmig entschieden, mehr von diesen Waffen herzustellen und alle Rassen zum Kampf gegen die Drachenarmeen zu verbünden.
    »Zur Zeit«, verkündete Theros, »haben wir nur diese wenigen Lanzen, die ich in einem Monat schmieden konnte, und ich bringe mehrere uralte Lanzen, die die Silberdrachen in jener Zeit, als die Drachen von der Welt verbannt worden waren, versteckt haben. Aber wir brauchen mehr – viel mehr. Ich brauche Männer, die mir helfen!«
    Die Elfen willigten ein, Männer zur Verfügung zu stellen, um Drachenlanzen herzustellen, gleichgültig, ob sie sich am Kampf beteiligen würden oder nicht.
    »Diese Angelegenheit muß noch diskutiert werden«, sagte die Stimme.
    »Diskutiert nicht zu lange«, schnappte Flint Feuerschmied, »oder ihr findet euch in der Diskussion mit einem Drachenfürsten wieder.«
    »Die Elfen behalten ihre Meinung für sich und bitten nicht um den Rat von Zwergen«, erwiderte die Stimme kühl. »Außerdem wissen wir nicht einmal, ob diese Lanzen funktionieren! In der Legende heißt es, daß sie von Demjenigen mit dem Silberarm geschmiedet werden müssen, das steht fest. Aber es heißt auch, daß der Streitkolben von Kharas zum Schmieden benötigt wird.Wo ist der Streitkolben jetzt?« fragte er Theros.
    »Der Streitkolben konnte nicht rechtzeitig geholt werden. Er wurde in alten Zeiten benötigt, weil die Geschicklichkeit der Menschen nicht ausreichte, um diese Lanzen

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