Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
Vom Netzwerk:
aus dem Ernst rührte, sondern aus Verzweiflung.
    »Wir werden dort zusammen hingehen«, fuhr er fort und versuchte, seinen Hunger zu vergessen. »Du und Tanis und ich. Und der Kender natürlich. Vermutlich auch Caramon und Raistlin. Ich habe es nie für möglich gehalten, daß ich diesen mageren Magier vermissen würde, aber ein Magier könnte jetzt ganz nützlich sein. Aber es ist auch ganz gut, daß Caramon nicht hier ist. Kannst du dir sein Gejammer vorstellen, wenn er ein paar Mahlzeiten ausfallen lassen müßte?«
    Sturm lächelte geistesabwesend, seine Gedanken waren weit weg. Als er sprach, war es offensichtlich, daß er kein Wort des Zwerges wirklich gehört hatte.
    »Flint«, begann er, seine Stimme war leise und gedämpft, »wir brauchen nur einen warmen Tag, damit die Straße wieder passierbar ist.Wenn dieser Tag kommt, nimm Laurana und Tolpan, und bring sie weg. Versprich mir das.«
    »Wir sollten hier alle verschwinden, wenn du mich fragst!« schnappte der Zwerg. »Zieh die Ritter nach Palanthas zurück. Die Stadt können wir selbst gegen Drachen verteidigen. Ihre Gebäude sind aus solidem Stein. Nicht wie hier!« Der Zwerg blickte verächtlich zu dem von Menschen gebauten Turm. »Palanthas könnte verteidigt werden.«
    Sturm schüttelte den Kopf. »Die Bewohner lassen es nicht zu. Sie interessieren sich nur für ihre wunderschöne Stadt. Solange sie denken, daß man sie verschont, werden sie nicht kämpfen. Nein, wir müssen hierbleiben.«
    »Du hast aber keine Chance«, argumentierte Flint.
    »Doch, haben wir«, erwiderte Sturm, »wenn wir aushalten können, bis die Versorgungslinien wieder eingerichtet sind.
Wir haben hier genügend Männer. Darum hat die Drachenarmee noch nicht angegriffen...«
    »Es gibt noch einen anderen Weg«, ertönte eine Stimme.
    Sturm und Flint drehten sich um. Das Fackellicht fiel auf ein ausgemergeltes Gesicht, und Sturms Miene verhärtete sich.
    »Welchen Weg meinst du, Fürst Derek?« fragte Sturm mit bewußter Höflichkeit.
    »Du und Gunther glaubt, mich besiegt zu haben«, sagte Derek, die Frage ignorierend. Seine Stimme war leise und bebte vor Haß, als er Sturm musterte. »Aber das habt ihr nicht! Durch eine heldenhafte Tat werde ich die Ritter in meiner Hand haben«  – Derek streckte seine gepanzerte Hand aus –, »und dann seid ihr beide erledigt!« Langsam ballte er sie zur Faust.
    »Mir will scheinen, daß unser Krieg hier angesichts der Drachenarmee beendet ist«, sagte Sturm.
    »Komm mir nicht mit diesem selbstgerechten Gequatsche!« knurrte Derek. »Genieße deine Ritterschaft, Feuerklinge. Du hast genug dafür bezahlt.Was hast du der Elfenfrau für ihre Lügen versprochen? Heirat? Eine ehrenwerte Frau aus ihr zu machen?«
    »Ich darf gemäß des Maßstabs nicht gegen dich kämpfen, aber ich brauche nicht anzuhören, wie du eine Frau beleidigst, die sowohl gut als auch mutig ist«, sagte Sturm und drehte sich auf dem Absatz um, um zu gehen.
    »Läufst du immer vor mir weg!« schrie Derek. Er sprang nach vorn und faßte nach Sturms Schulter. Sturm wirbelte wütend herum, seine Hand lag an seinem Schwert. Derek griff nach seiner Waffe, und einen Moment lang sah es aus, als wäre der Maßstab vergessen. Aber Flint legte seine Hand auf die seines Freundes, um ihn zurückzuhalten. Sturm holte tief Atem und nahm sie vom Schwertknauf.
    »Sag, was du zu sagen hast, Derek!« Sturms Stimme bebte.
    »Du bist erledigt, Feuerklinge. Morgen führe ich die Ritter in die Schlacht. Kein Herumschleichen mehr in diesem elenden Steingefängnis. Morgen abend wird mein Name zur Legende werden!«

    Flint sah beunruhigt zu Sturm hoch.Aus dem Gesicht des Ritters war alles Blut gewichen. »Derek«, sagte Sturm leise, »du bist verrückt! Sie sind Tausende! Sie werden euch in Streifen schneiden!«
    »Ja, das möchtest du wohl gern sehen, nicht wahr?« knurrte Derek. »Sei morgen bereit, Feuerklinge.«
     
    In dieser Nacht entschied der frierende, hungrige und gelangweilte Tolpan, daß die beste Ablenkung vom Hunger die Erforschung der Umgebung sei. Hier gibt es viele Möglichkeiten, um Dinge zu verstecken, dachte Tolpan. Das ist eines der seltsamsten Gebäude, die ich je gesehen habe.
    Der Turm des Oberklerikers erhob sich solide gegen die westliche Seite des Westtor-Passes, dem einzigen Gebirgspaß durch das Habbakuk-Gebirge, der das östliche Solamnia von Palanthas trennte. Wie die Drachenfürstin wußte, mußte jemand, der Palanthas nicht über diese Straße zu erreichen

Weitere Kostenlose Bücher